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Re: massive Arbeitsplatte selber bauen
Verfasst: Do 29. Sep 2005, 13:46
von Christian Aufreiter
Stellt sich noch die Frage, wie gut die Holzqualität und die Verarbeitung der unterschiedlichen Platten sind. Keilzinkung, stumpfe Verleimung etc.? - Darüber gibt mein Baumarktprospekt leider keine Auskunft.
Christian
Re: massive Arbeitsplatte selber bauen
Verfasst: Do 29. Sep 2005, 14:00
von Edi Kottmair
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In Antwort auf #108776]
Hallo Christian,
die fertigen 7 mm-Ahornplatten habe ich beim Schreiner in der Furnierpresse aufleimen lassen. Das hat 40 DM gekostet, deshalb mache ich es beim nächsten Mal mit Druckbalken, wie bei Tage Frid beschrieben.
viele Grüße von
Edi
Re: massive Arbeitsplatte selber bauen
Verfasst: Do 29. Sep 2005, 14:40
von Christian Aufreiter
Danke für die Auskunft, Edi.
Was darf ich mir unter Druckbalken vorstellen? (T. Frid kenne ich nur vom Hören.)
Christian
Re: massive Arbeitsplatte selber bauen
Verfasst: Do 29. Sep 2005, 15:14
von Edi Kottmair
Halo Christian,
Druckbalken sind Holzbalken, die von der Mitte aus zu den beiden Rändern etwas abgehobelt werden. Man legt einen unten hin und den zweiten oben über das zu furnierende Werkstück (mit Zulagen) und spannt außen auf jeder Seite mit einer Zwinge. Da die Balken in der Mitte dicker sind, kommt zuerst Pressdruck in die Mitte. Je weiter man die Zwingen anzieht, um so weiter verteilt sich der Druck über die gesamte Balkenauflagefläche von innen nach außen. Natürlich braucht man alle paar Zentimeter so ein Balkenpaar. Dieses Prinzip erspart die Furnierpresse bzw. sehr viele Zwingen, mit denen man auch nicht in der Mitte einer größeren Platte spannen kann, außer man kauft spezielle Tiefspannzwingen.
Viele Grüße von
Edi
Re: massive Arbeitsplatte selber bauen
Verfasst: Do 29. Sep 2005, 15:32
von Christian Aufreiter
Danke für die Erläuterung, Edi.
Diese Druckbalken klingen nach einer praktikablen Lösung für Flächenverleimungen.
Herzliche Grüße
Christian
Arbeitsplatte und Bauanleitung
Verfasst: Do 29. Sep 2005, 16:07
von Armin Dreier
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In Antwort auf #108751]
Hallo Johannes,
zur Bearbeitung brauchst Du eine Abricht/Dickenhobelmaschine und eine Tischkreissäge oder mindestens eine Handkreissäge mit Führungsschiene. Falls Du die Maschinen nicht hast, such' Dir einen örtlichen Schreiner, bei dem Du die Arbeiten erledigen kannst (wenn er Dich an seine Maschinen lässt, das ist immer so eine Sache).
In diesem Fall kaufst Du Schnittholz vom Holzhändler.
Eine Alternative wäre eine Massivholzplatte als Arbeitsplatte zu kaufen und entsprechend abzulängen. Da benötigst Du nur eine Handkreissäge mit Führungsschiene. Die Platten bezieht man am besten über einen Hölzhändler. Von Baumärkten kann ich nur abraten. Die bekommen ihr Material nämlich auch vom Holzhändler und verkaufen dann dementsprechend teuer weiter.
Bauanleitung (Arbeitsplatte/Massivholz):
- Bohlen (50-60mm Stärke) auf entsprechende Länge ablängen (Tisch- oder Handkreissäge)
- besäumen und parallel sägen (Tischkreissäge) Alle Risse heraussägen!!
- alle besäumten Bohlen abrichten (Hobelmaschine)
- Bohlen mit der Dickte hobeln (Hobelmaschine)
- Bohlenkante abrichten/fügen
- Bohlen nebeneinander legen bis die erforderliche Breite der Arbeitsplatte erreicht ist und verleimen (auf Maserung/Optik achten)
- fertig verleimte Platte durch den Dickenhobel schieben und auf erforderliche Stärke hobeln.
- Auf Form sägen (Handkreissäge oder Formatkreissäge)
Du siehst, es stecken eine Menge Arbeitsgänge darin und die Sache ist auch keineswegs billig. Das Holz für meine eigene Arbeitsplatte (Ahorn) hat mich inkl. Verschnitt (Risse, besäumen, verzogene Bohlen, zu kurze Bohlen) schlappe 800,- gekostet. Eine fertige Arbeitsplatte kostet pro m² 110,- (Buche) bzw. 160,- (Eiche). Du bist immer verpflichtet die ganze Platte abzunehmen (meist5m Länge) und kommst so auch auf den entsprechenden Verschnitt. Fertige Platten sind immer keilgezinkt.
Re: Arbeitsplatte und Bauanleitung
Verfasst: Do 29. Sep 2005, 16:22
von Christoph Nowag
Hallo Armin,
für so eine kurze Beschreibung der Arbeitsschritte wäre ich vor einem Dreivierteljahr sehr dankbar gewesen!
Worüber ich etwas lächeln muss: '- fertig verleimte Platte durch den Dickenhobel schieben und auf erforderliche Stärke hobeln. ' Da mußt Du aber auch dazu schreiben, dass man sich eine Maschine wie Walter kaufen muss mit 61 cm Hobelmessern. Bei meiner 26 cm-Maschine würde die Tiefe der Platte etwas dürftiger ausfallen :))
Viele Grüße
Christoph
Re: Arbeitsplatte und Bauanleitung
Verfasst: Do 29. Sep 2005, 16:39
von Ulrich Lanz
Hallo Christoph,
ich habe auch nur 26 cm Hobelbreite zur Verfügung, würde in so einem Fall aber vielleicht die Platte in drei Teilen verleimen (was vielleicht sowieso empfehlenswert ist, um nicht zuviel Hektik aufkommen zu lassen) und dann die Einzelteile hobeln und danach erst zu einer großen Platte zusammensetzen. Die dann vielleicht noch verbleibenden minimalen Unebenheiten sollten sich mit Handhobel oder Bandschleifer mit Flächenschleifrahmen befriedigend beseitigen lassen.
Viele Grüße
Uli
Re: Arbeitsplatte und Bauanleitung
Verfasst: Do 29. Sep 2005, 18:22
von Thomas Paulke
Hallo, ich hatte ne Kreissäge, ne Raubank und einen Putzhobel.
Dann die Ponyspanner.
Geht super, wenn es Kiefer, oder Fichte ist.
Kann man gleich das abrichten üben.
Und wenn's eben nicht ganz eben ist, macht es auch was her, wenn das Holz schön ist. Vielleicht mit dunkleren Streifen ?
Gäbe da bestimmt einige Gestaltungsmöglichkeiten und da hast nicht was Null acht fünfzehn.
LG von Thomas
Re: massive Arbeitsplatte selber bauen
Verfasst: Do 29. Sep 2005, 23:03
von Heinz Kremers
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In Antwort auf #108751]
Hallo Johannes,
jetzt hast Du genug Auswahl für Deine Platten. Für einen konkreten Rat wäre es wirklich hilfreich, wenn wir in etwa wüßten, auf welche Handwerkzeuge und Geräte Du zurückgreifen kannst.
Wenn ich mal so vermute, daß Du vor Semesterbeginn Mitte Oktober eine Platte in der Küche haben willst und dann auch im Arbeitszimmer eine feste Schreibunterlage vorhanden sein soll wird das mit dem selber bauen der Platten nix mehr.
Für die Küche rate ich Dir zu einer fertigen Küchenarbeitsplatte, die es in jedem Baumarkt und beim Holzhändler in guter Qualität gibt. Die kannst Du passend Ablängen lassen, ggf. auch selbst die letzen Millimeter mit der Kreissäge schneiden. Dazu braucht es nicht unbedingt eine Führungsschiene, die natürlich die Sache erleichtert.
Eine Handkreissäge, ein Winkel (der auch ein rechter Winkel ist - hierzu gibt es im Forum reichlich Beiträge), eine Alu-Latte (z.B. Wasserwaage) und 2 Schraubzwingen waren bis vor knapp einem Jahr auch meine Werkzeuge für solche Dinge. Mit einer Stichsäge kannst Du dann noch, falls nötig, Rundungen an die Platte bringen (ist allerdings nicht so einfach, das ohne Verlaufen des Sägeblattes hinzukriegen - Geduld beim Vorschub ist gefragt) und die farblich passenden Kantenleimer gibt es auch dazu.
Für das Arbeitszimmer rate ich Dir zu einer billigen Leimholzplatte, ggf. mit 2 Winkeln an der Wand festgedübelt und 2 Holzbeine, die es auch fertig gibt vorne. Da wackelt nichts und das ist billig.
Jetzt kannst Du erst mal Dein 1. Semester ohne zusätzlichen Streß beginnen und Dich mit den Gepflogenheiten der Uni vertraut machen. Bei Deinem Studium wird Dich die Platte im Arbeitszimmer sicher nicht lange zufrieden stellen, aber dann kannst Du die Sache in Ruhe angehen und hier im Forum wirst Du genug sachkundigen Rat finden.
In diesem Sinne willkommen im Forum und bleib uns erhalten
Gruß Heinz