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Re: Angefressene Rinde abschälen ?

Verfasst: Mo 15. Aug 2005, 23:49
von Ingrid

Hallo Thomas,
das ist etwas schwierig: ich gehöre eher zu den zähen Typen. Ich hab neulich eine Frau zwei Bierkästen (große) übereinander eine Treppe hochschlepen sehen und zwar mehrfach. Das kann ich zum Beispiel nicht. Ich hab früher ab und zu 25 kg Zementsäcke geschleppt, bis mich mal eine Kassierin zusammengestauch hat: "Das gebe Fehlgeburten!" Na ja...Ich nehm mir etwas vor und dann arbeite und arbeite ich daran. Es kann also länger dauern, bis der Stamm klein ist, aber ich bleib dran. Mir gefällt die Arbeit. Manchmal hol ich mir auch Hilfe. Da das aber dann bei den Helfern meist Blasen gibt, ist der Job nicht so beliebt...Meine Oma war wie Deine. Zur Eiche: Nasses Holz ist ziehmlich mühselig, weil die Fasern so "zusammenkleben". Wenn es geht bei dem zukünftigen Verwendungszweck geht: ablängen und aufstellen, damit es ausläuft. Ruhig ein bis zwei Wochen. Eine andere Möglichkeit wüßte ich nicht. Ist der letzte Satz eine Frage?
Viele Grüße,
Ingrid

Johannes, falls Du die Diskussion verfolgt hast, kannst Du Angaben zur Größe machen: ungefähre Länge und Dicke des Holzes? Vielleicht gibt es ja doch eine für Dich mögliche Lösung. Notfalls doppelt über die Kreissäge, aber aus Arbeitsschutzgründen möchte ich Dir das nicht empfehlen..




Re: Sorry, vergessen Korrektur zu lesen *NM - Ohne Text*

Verfasst: Mo 15. Aug 2005, 23:51
von Ingrid




Re: Angefressene Rinde abschälen ?Splint oder nich

Verfasst: Di 16. Aug 2005, 00:13
von Andreas N.
[In Antwort auf #108215]
Also, Ich hatte noch nicht die Gelegenheit starke Stämme zu spalten, würds aber gern mal versuchen. Ich ab bisher nur Brenholz mit Keilen zerkleinert und glaub das die "modernen in sich gedrehten" Keile auch nur für Brennholz gedacht sind. Ich hab mal in Fernsehen gesehen wie große Stämme mit Buchenholzkeilen zerlegt wurden (Stahl am Anfang der Arbeit). Zu der Splintholzfrage kann ich aus meiner Erfahrung anmerken, dass in Alten Türen, Möbeln der Holzwurm bei Kiefer viel lieber den Splint frisst. Auch in Alten Bauteilen (Deckenbalken) hab ich schon gesehen das sich der Splint vom Kern löst, wenn es einige Zeit ins Haus geregnet hat (und auch wieder abtrocknen konnte weil es nur kleine Löcher, weitweg von den Balken waren) und damit die Luftfeuchte so zu nimmt das es wohl eine art Zeitrafferalterung gab. Der Splint war mit Händen zu entfernen, während der Kern noch gut aussah. Alerdings war das Holz so Verrust das nicht klarerkannbar war obs Kiefer oder was Ähnliches war.
Schöne Grüße
Andreas N.


Das hohe Lied des Spaltens

Verfasst: Di 16. Aug 2005, 10:24
von Thomas Schuermann

Hallo Ingrid, hallo Walter,

auch wenn ich nur mitgelesen habe, möchte ich mich bei Euch für das "hohe Lied" des Spaltens bedanken. Na ja, und ein bißchen sentimental bin ich auch geworden. Habe ich noch vor 18 Jahren meinem Onkel im Sauerland regelmässig geholfen Stämme durch spalten zu zerlegen - nur Meterstücke oder wenig länger - und dabei eine Menge gelernt. Zum Beispiel, dass es für mich immer ein persönlicher Gewinn war und ist, mit purer Muskelkraft und ohne Maschinen mit natürlichen Werkstoffen umzugehen.

Letztens sprach ich mit einer Freundin über das Thema Brennholz und diese meinte: Selbst schuld, wenn Du alles von Hand machst. 4 Schnitte mit der Motorsäge und der Stamm ist klein.

So wir Ihr das dikutiert habt, finde ich das viel schöner!

Grüße
Thomas



Re: Das hohe Lied des Spaltens

Verfasst: Di 16. Aug 2005, 11:02
von Walter Heil

Hallo Thomas,

es tut mir in der Seele weh, dass Du nicht die Möglichkeit hattest, das letzte Jahr bei meiner (zusammen mit meinem Nachbarn) Holzaktion mitzumachen. Ich hätte Dir nur zu gern zugesehen, wie Du Deinen persönlichen Gewinn steigerst beim Zerlegen von Buchen- und Eichenstämmen mit Keilen und Spaltaxt. Kiefer war Gottseidank nicht dabei, aber Abschnitte dickerer Stämme um 50cm, die beim Abtransport der Polter zurückgelassen wurden. Es wurde schnell klar, warum gerade diese Stücke zurückgelassen wurden.

Gruß, Walter


Re: Das hohe Lied des Spaltens

Verfasst: Di 16. Aug 2005, 11:22
von Thomas Schuermann

Hallo Walter,

auch wenn ich einen leisen Hauch von Ironie verspüre ;-), körperliche Anstrengung und kniffelige Muskelarbeit bereitet mir das allergösste Vergnügen.

Zur Zeit überlege ich, wie ich eine im Herbst zu fällende Kirsche von Hand auftrenne. Meine Freunde stöhnen jetzt schon - werden aber doch alle mitmachen.

Ich kann mich erinnern, wie mein Onkel mit der Idee kam, wie könnten verwitterte Eichen"stünke", also die vor 20-30 Jahren beim fällen im Boden verbliebenen Stamm- und Wurzelreste zu Brennholz verarbeiten. Eine herrliche Spalterei.

Grüße Thomas


Re: Das hohe Lied des Spaltens

Verfasst: Di 16. Aug 2005, 12:01
von Heinz Kremers

Hallo Thomas,

also wenn man sonst nicht weiß, wohin mit der Energie und (wie man hier so schön sagt) in der Zeit schon mal von der Straße ist, dann kann man Brennholz ja mit der Hand spalten. Aber sonst ???

Für bestimmte Zwecke, z.B. Ingrid mit der Bildhauerei mag die Methode die sinnvollste sein, aber wenn Du regelmäßig größere Mengen Holz spaltest werden Deine Knochen es Dir heimzahlen, wenn es mal auf 60 zugeht.

Gruß

Heinz


Re: Das hohe Lied des Spaltens

Verfasst: Di 16. Aug 2005, 12:39
von Walter Heil

Hallo Thomas,

" wie mein Onkel mit der Idee kam, wie könnten verwitterte Eichen"stünke"... zu Brennholz verarbeiten"

Nicht mal bei einem solchem Neffen wäre ich auf diese Idee gekommen; läuft sowas unter "Misshandlung Schutzbefohlener" oder Sklaverei?;-)))

Aber nochmal im Ernst: es ist ja nicht nur die Schinderei, sondern auch der enorme Verlust an nutzbarem Holz, der diesem Verfahren eigen ist. Wenn dann auch noch der Splint bei Kiefer mit dem Hackebeil entfernt wird (mit allen Fehlhieben, die passieren) und das herznahe Holz muss man auch noch wegschneiden, dann bleibt verdammt wenig übrig...

Gut, wenn das als "timbersport" eine eigenständige Disziplin sein soll; mit dem landläufigen Begriff "Holzverarbeitung" (zu schönen und/oder nützlichen Dingen) hat das aber nichts zu tun.

Gruß, Walter


Re: Das hohe Lied des Spaltens

Verfasst: Di 16. Aug 2005, 12:52
von Ingrid

Hallo Walter,
das ist durchaus richtig, aber nur so halten die Gegenstände ein paar Jahrhunderte und ich möchte schon, daß sie nicht nur mich überleben. Gerade das ist ja das Besondere an diesem Werkstoff und hat sehr viel mit seiner Verarbeitung zu tun!
Viele Grüße
Ingrid


Re: Das hohe Lied des Spaltens

Verfasst: Di 16. Aug 2005, 14:43
von Thomas Schuermann

Hallo Walter,

vielleicht bin ich ja selber schuld, dass ich jetzt im "timbersport" gelandet bin. Mir ging es darum:

Ingrid hat bei mir eine Saite zum Klingen gebracht, die ich immer wieder gerne spüre. Und das Nachspüren des Holzverlaufs beim Spalten ist eine hohe Kunst - nicht nur um mit dem Holz später Möbel zu erstellen.

Du hast natürlich recht, für den normalen Möbelbau ist die Auftrennung von Stämmen mit diesem Verfahren in der Tat sehr unökonomisch und sehr aufwändig. Aber wie beim Holzwerken mit Handwerkzeugen generell ist der Übergang zwischen verrückt und faszinierend sehr fließend.

Und auch wenn ich erst 39 bin, über "zuviel" Energie vefüge, und technik-reaktionäre Verhaltensweisen in dieser Altersgruppe vielleicht eher untypisch sind (und dieses Posting jetzt vom Kern wegführte): Das ständige Jaulen von Motorsägen, elektrischen und benzingetriebenen Brennholzsägen vor den Eigenheimen in den Vorstädten geht mir zunehmend auf die Nerven - und dann hat das Spalten und Hacken noch etwas für sich.

Mehr wollte ich eigentlich nicht sagen. Und meinen Kirschstamm werde ich bestimmt nicht spalten sondern aufsägen - aber nicht elektrisch oder benzingetrieben.

Herzliche Grüße
Thomas

P.s. Der auch beim Graben gerne auf einen Bagger verzichtet