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In Antwort auf #107715]
Hallo Andi,
da ich sehe, dass Du wacker auf dem richtigen Weg bist (ist so ernst nicht gemeint)an dieser Stelle nochmal alles, was ich Dir mitgeben kann.
Es scheint ja erhebliche Unterschiede in der Beschaffenheit sogenannter Pflasterklinker zu geben. Vielleicht habe ich besonders gute erwischt. Ich hab mir vor Jahren von einer hiesigen Ziegelei (die auch eine Baustoffhandlung betrieb) einen Haufen Gehwegplatten und eben dieser Pflasterklinker kommen lassen zur Gartengestaltung. (Ziegelei Rohbraken in Kükenbruch, gehört der Familie Hugenberg, ja, genau die mit der Hugenberg- Presse- aber das wäre eine ganz andere Geschichte). Man hat mir damals erzählt, diese Klinker seien besonders hochwertig und würden auch zur Ausmauerung von Kanalschächten verwendet. Die Ziegelei sah partiell aus wie ein Museum, inzwischen ist sie stillgelegt.
Zum Vorgehen beim Planschleifen: Du solltest Dich ungefähr daran halten, wie ich es im Schärfprojekt beschrieben habe. Rillen rein hilft. Und ganz wichtig ist, dass nicht einfach "jeder gleich oft drankommt", sondern man muss systematisch immer wieder jede Fläche mit jeder zusammenbringen, wie beschrieben. Also auch numerieren! Ich hab das PLanschleifen im Garten gemacht, das beugt häuslichem Ärger vor. Auf einer Beton-Gehwegplatte, die hält das Opfer gut fest. Und wenn ich nochmal drüber nachdenke: Ja, es kann auch ein ganzer Nachmittag gewesen sein.
Zum Quarzsand: Ich hatte feinen weißen Quarzsand, gab es im Baumarkt in 5kg- Tüten, ich glaube zum Anmischen von Fugenmörtel. Funktionierte gut, aber 5 kg braucht man nicht. Vogelsand würde sicher auch gehen.
Abnutzung der Klinker? Ich benutze meine jetzt so 3 Jahre, glaube ich. In der Zeit habe ich schätzungsweise einen ganzen 800er Schleifstein und einen halben 8000er Abziehstein verbraucht, neben der Benutzung von einigen anderen. (Die Steine nutzen sich bei dieser Methode insgesamt deutlich langsamer ab als zu den Zeiten, als ich mit Nassschleifpapier abrichtete!) Und die Klinker selbst? Ich hab sie eben nachgemessen mit der Schieblehre, gut dass keiner zugesehen hat. Sie waren mal (Nennmaß) 50 mm dick, jetzt sind es ungefähr 49mm. Das heißt, sie werden mich begleiten, bis ich in 20 Jahren altershalber den Hobel weglege und dann den Löffel.
Ich richte die Steine wirklich sehr oft ab (der Abtrag jedesmal ist aber minimal). Die Klinker selbst habe ich drei- oder viermal nachgearbeitet. Das Problem ist immer, wie Christof auch schreibt, der Klinker, auf dem man den Schruppstein abrichtet, der wird schnell krumm. Ein Klinker, der nur für Schleif- und Abziehsteine verwendet wird, bleibt mit etwas Sorgfalt weitestgehend plan.
Viel Spass in Graz!
Friedrich
, ich weiss nicht wofür. Der funktionierte wirklich gut.
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