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Re: akazienstamm, verwertung

Verfasst: Do 14. Apr 2005, 09:43
von Heinz Kremers

Hallo Erwin und alle, die sich gemeldet haben

Es müßte wohl Robinia pseodoacacia sein wenn sie hier gewachsen ist. Nähere Infos gibt es z.b. bei

baumkunde.de oder

holz.de/holzartenlexikon
danach ist sie im 17. Jahrhundert eingeführt aus Nordamerika.

Hallo Franz,
wenn sie bei Dir "gleichmäßig über den Flur verteilt" zu finden ist wird das aber eng und gefährlich, denn die Dinger haben nicht zu unterschätzende Dornen!
Nichts für ungut.

Gruß
Heinz


Re: akazienstamm, verwertung

Verfasst: Do 14. Apr 2005, 17:40
von Franz Kessler

Hallo Heinz
Ich komme gerade von einer Besichtigung eines alten Hofes bei uns in der Nähe, ich hatte Gelegenheit einen älteren Landwirt nochmals zu fragen wegen der Verwendung der Akatzie als Deichsel und er hat mir voll bestädigt dass man früher gerade Akatzie für diesen und auch ähnliche Zwecke verwendet hat.
Gruss Franz


Re: akazienstamm, verwertung

Verfasst: Fr 15. Apr 2005, 15:32
von Herbert S.
[In Antwort auf #106276]
Hallo
habe jetzt die vorherigen Beiträge gelesen. Klingt meiner Meinung nach ganz stark nach Theorie.
Ich verarbeite Robinie schon seit vielen Jahren auch in der Praxis.
Siehe hierzu auch die Gartenbank bei den Werkstattbildern (Nr. 12).
Robinienholz ist äußerst dekorativ und dies nicht nur im Außenbereich. Ist ein sehr anspruchvolles Holz.

Gruß Herbert


Nochmal zur "Baumbestimmung"

Verfasst: Fr 15. Apr 2005, 16:20
von Gerhard

Hallo,

habe ich das so richtig verstanden, daß die Bäume, die ihc hier als "Akazie" sehe immer Robinien sind, weil die Akazie hier nicht wächst?

Etwas ähnliches hat mir ein Bekannter letztens erzählt (er hat einige alte "Akazien", die ich evt. im Lohnschnitt schneiden lassen könnte - wenn sie ertmal gefällt sind). Auf die Frage, ob seine Akazien vieleicht Robinien sind, bekam ich zur Antwort "Natürlich sind das Robinien, Akazien wachsen hier nicht". Er nennt sie aber weiter Akazien. Alles irgendwie sehr verwirrend, oder?

Viele Grüße,
Gerhard


Re: Nochmal zur "Baumbestimmung"

Verfasst: So 17. Apr 2005, 16:48
von Stefan Hintzen

Liebe Akazienliebhaber,

botanisch heißt der Baum "Robinia pseudoacacia.....", und das sagt doch eigentlich schon alles : Man kann ihn sowohl Robinie als auch Scheinakazie nennen, nur die "echte" Akazie hat mit der Scheinakazie bzw Robinie nicht so viel gemeinsam, habe gerade die Baumschulunterlaben nicht zur Hand. Das Neueste aus der Gartenmöbelbranche : Ein namhafter Hersteller bietet Gartenmöbel aus Robinienholz an, nennt sie aber "Rotimber". Ich hasse es, wenn man altbekannte Sachen mit einem neuen Namen versieht, um mit einem vermeintlichen neuen Produkt einen Marktvorteil zu erzielen.

Frohes Horten von Robinienholz

Steff


Re: Nochmal zur "Baumbestimmung"

Verfasst: So 17. Apr 2005, 19:55
von Gerhard

Auf die Gefahr hin, daß ihr mich steinigt: Wie verhält sich denn Robinie als Brennholz, insbesonder in offenen Kaminen?

Neben dem unteren Stammabschnitt werde ich dann nämlich noch eine Menge Holz haben, das irgendwie verwertet werden muß. Und da bietet sich eigentlich nur die thermische Verwertung im Kamin an. Ist allerdings wirklich ein offener Kamin. Falls mir also jemand sagen kann wie es z.B. mit Rauch und Funkenflug bei diesem Holz aussieht würde mir das bei der Entscheidung helfen, ob ich das "Robinienhorten" in Angriff nehme.

Vielen Dank schon mal und meine Entschuldigung an Alle, deren Gefühle ich mit diesem Beitrag verletzt habe..

Gerhard


Re: Nochmal zur "Baumbestimmung"

Verfasst: Mo 18. Apr 2005, 08:57
von Philipp

Hallo Gerhard,

die teilweise aus Nachlässigkeit, teilweise auch aus kommerziellem Interesse (s. Beitrag von Stefan) betriebene Verwechslung von Begriffen (hier: Hölzern) ist tatsächlich oftmals störend. Leider aber nicht aus den Köpfen der Menschen zu kriegen, weil sie ja wissen, was gemeint ist. Nicht aber unbedingt die anderen, die sich beim "Nachkochen" der Holzrezepte plötzlich vor schwierigen Begriffsverwechslungen sehen.
Andere Beispiele, die immer wieder auftreten:

Elsbeere - Birnbaum/"Schweizer Birnbaum"; Elsbeere und Birnbaum sind mitnichten identisch (nur selbe Familie)
"Red Cedar" - "Zeder" (s. auch Beitrag weiter oben)
Buche - Hainbuche

es gibt sicherlich noch eine Menge Bespiele, durchaus auch im englischsprachigen Raum.

Viele Grüße
Philipp


Re: Nochmal zur "Baumbestimmung"

Verfasst: Mo 18. Apr 2005, 09:30
von Stefan Hintzen

Hallo Philipp,

Wie Recht Du hast, eine Frage stellt sich mir aber noch : Buche = Hainbuche, das kann ich so nicht stehen lassen, die gemeine Buche ( Fagus Sylvatica ...) wird im allgemeinen als Rotbuche verkauft, ob gedämpft oder nicht. Aber bei der Hainbuche scheiden sich bei mir die Geister, denn diese Spezies eignet sich doch eher als Heckenpflanze wegen dem verlangsamten Wuchs, von daher bildet sie ein um ein vielfaches haerteres Holz, welches u.a. auch fuer die Hobelsohlen verwendet wird, nennt sich dann aber "Weißbuche ".
Vielleicht kann jemand etwas Licht ins Dunkel bringen, wuerde mich jedenfalls brennend interessieren.

Frohes Baumbestimmen

Steff



Re: Nochmal zur "Baumbestimmung"

Verfasst: Mo 18. Apr 2005, 10:33
von Roy Latsch

Hallo Steff,

die Hainbuche, oder auch auch Weißbuche ist kein Buchengewächs.
Carpinus betulus, wie sie wissenschaftlich heißt, gehört zu den Betulaceae = Birkengewächse (hierzu gehören auch die Corylaceae = Haselgewächse, zu denen die Hainbuche auch manchmal gestellt wird).
Die Blätter der Rotbuche (Fagus sylvatica) und der Hainbuche sind sich ziemlich ähnlich. Ich vermute, dass beide Baumarten deshalb im Deutschen als "Buche" bezeichnet wurden.

Viele Grüße
Roy


Re: Nochmal zur "Baumbestimmung"

Verfasst: Mo 18. Apr 2005, 10:57
von reinhold

hallo Steff,

die Gemeine Buche = Fagus sylvatica wird auch Rotbuche genannt, vor allem, wenn das Holz gemeint ist. Umgangssprachlich sagt man hier in der Gegend nur Buche, weil die Hainbuche hier als Holz keine Rolle spielt. Zu den Buchengewächsen gehören auch die Eiche und die Esskastanie. Rotbuche ist hierzulande als Brennholz geschätzt, weil es einen hohen Heizwert hat und leicht zu spalten ist.

Die Hagebuche auch Hainbuche, Weissbuche oder Hornbaum genannt, ist botanisch Carpinus betulus, und eine Birkenart. Sie wird sehr oft als Heckenpflanze angebaut, weil sie sich gut beschneiden lässt.
In Gegenden ohne Kalkboden wächst sie auch im Wald und wird dort mittelhoch, kann durchaus 50 cm Stammdurchmesser erreichen. Das Holz ist spannrückig und nur in kleinen Formaten verwendbar. Es ist extrem zäh, polierfähig und abnutzungsfest : die Zähne der alten Mühlenräder, ebenso wie die Hobelsohlen sind deshalb aus Weissbuche.
Als Brennholz habe ich Weissbuche schon oft genug verflucht : es ist schwer zu spalten und gibt nicht warm.

Wenn man mal den Unterschied kennt, lässt sich Rotbuche und Weissbuche weder als Baum noch als Holz verwechseln.

gruss
reinhold