Hallo, Dietrich,
wir alle hätten gern sofort und jederzeit Spitzenwerkzeuge zum Nulltarif. Und wenn das nicht möglich ist, dann wollen wir auf jeden Fall kräftig Rabatt!
Festool hat den "Rabatthahn" schon seit ein paar Jahren weitgehend zugedreht, andere Hersteller sind drauf und dran, nachzuziehen. Hilti hat die Preise durch den Direktvertrieb schon längst selbst in der Hand, Mafell dürfte bei Nachlässen mittlerweile auch sehr zögerlich geworden sein, bei Lamello ist es mir auch nicht gelungen, großartige Nachlässe auszuhandeln. Bei meinen letzten Recherchen habe ich feststellen müssen, dass Fein mittlerweile auch ziemlich restriktiv vorgeht. Wer im Metabo Online-Shop kauft, bezahlt ebenfalls den Listenpreis.
In welche Richtung dieses Unterfangen also gehen soll/wird, ist bereits heute klar abzusehen.
Die Zeit, die der Postweg in Anspruch nimmt, kann der einzelne Hersteller wohl wenig beeinflussen. Es gibt genügend Fälle, in denen in simpler Brief innerhalb Österreichs mehr als eine Woche unterwegs war, obwohl der Dienstbetrieb durch keinerlei Feiertage gestört wurde.
In den Genuss einer Rückvergütung bin ich leider noch nicht gekommen. Das liegt aber nicht zuletzt an meinem Kaufverhalten, da ich nämlich üblicherweise eine oder zwei größere Anschaffung(en) jährlich mache und nicht 6 Werkzeuge, die sich im Laufe der Zeit sowieso "ansammeln", auf einmal kaufe. Allerdings möchte ich ganz klar festhalten, dass es zwar etliche Festool-Fans unter den Heimwerkern gibt, dass sich Festool aber im Grunde nach wie vor als Werkzeughersteller für die Branchen 'Automotive', 'Maler und Lackierer' sowie 'Holz' sieht. Dieser Kundenkreis wird wohl mehr als zwei Geräte pro Jahr erwerben.
Wenn die Produktion "planbarer" wird, habe ich, solange jene Werkzeuge, die ich möchte, erhältlich sind, dagegen nichts einzuwenden. Als Hersteller dabei mehr Gewinn zu erzielen, ist nicht verwerflich. Manchmal bekomme ich hier den Eindruck, als wäre etwas falsch daran, erfolgreich zu wirtschaften.
Was an den
TFP-Club-Leistungen "fadenscheinig" sein soll, weiß ich nicht. Sicher wäre es uns allen lieber, stets beim Kauf 30 % Rabatt zu bekommen, aber wenn dies nicht möglich ist, werden andere Leistungen dadurch nicht schlechter.
In diesem Forum wird gelegentlich das Fachhändlersterben bedauert, gleichzeitig möchte man Fachhändler am besten wie Zitronen ausquetschen, eine etwas paradoxe Haltung. Werden die Rabattmöglichkeiten eingeschränkt und damit das Preisniveau zwischen den einzelnen Händlern angeglichen,
könnte das zu einem positiven Signal für den Fachhandel führen.
Wobei ich nach wie vor davon überzeugt bin, dass manche Unternehmen, die sich Fachhändler schimpfen dürfen, an ihrem wirtschaftlichen Misserfolg durchaus nicht völlig unbeteiligt sind.
Einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Personalabbau und Kundenclubs herzustellen, möchte ich als sehr gewagte Hypothese bezeichnen.
Letztlich bleibt mir nur noch zu sagen, dass jeder, der XY-Werkzeuge haben will oder braucht, bereit sein muss, diese entsprechend zu bezahlen. Sind die Werkzeuge der Begierde gut genug und die Konkurrenzprodukte nicht erheblich besser oder bestenfalls geringfügig billiger, wird alles Wettern gegen restriktive Rabattpolitik im Sand verlaufen.
Schönen Nachmittag!
Christian