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Re: Mit welcher Hand-Säge kann man Holz auftrennen
Verfasst: Mi 2. Feb 2005, 11:32
von Thomas Jacobi
Hallo Dennis,
Schau doch mal ueber Suchfunktion (Ein-Mann-Saegewerk, etc) wir haben diesbezueglich schon manchmal Gedanken ausgetauscht. Ich mach sowas auch und bediene mich dazu Dieters Temagori, wenn Dir das zu teuer ist geht auch die Kariwaku mit einem neuen Blatt recht gut. Mit Gestellsaege habe ich, selbst mit der edlen aus Tropenholz und Japanblatt, keine guten Erfahrungen gemacht und schliesse mich hier Rolf an.
Ansonsten hat mich zu dem Thema irgendwann der Gedanke besessen eine alte japanische Maegiri (siehe ebenfalls Bild in einem Beitrag, Michl Siegrist war so nett es einzustellen, aus Odates Buch)zu besitzen und es gelang mir eine in Japan zu ergattern. Der Gedanke bei diesen archaischen Truemmern (bei deren Anblick mein Herz schwach wird) mit einer Blattbreite bis zu 35-40 cm ist das Verlaufen des Schnittes zu verhindern, aehnlich wie ein Hocho ungleich planer Gemuese schneidet als ein Messerchen mit knapp einem cm Blattbreite.
Doch Holz (Staemme) laengsseitig mit Temagori oder sogar Maebiki auftrennen ist in einem Grenzbereich zwischen Neanderthum und Fetischismus beheimatet mit einem guten Schuss Gymnastik (nicht Body Building, doch hilft es die Rettungsringe nicht ueberhand nehmen zu lassen). Ich bekenne mich nach wie vor offen dazu und kann alle Spinner meiner Art nur ermuntern sich von dem ersten lahmen Arm nicht entmutigen zu lassen. So bleibe ich auch heute noch, ein Jahr danach oefters am Hochbett meines Sohnes stehen und gedenke der Stunden da ich die Zypressenstaemme von 2,5 m, ca 25-30cm Durchm. inmitten des betaeubenden Duftes auftrennte, dann hobelte, durchgehende Zapfenloecher ausstemmte, etc, ich war nachgerade suechtig geworden auf den Duft, schliesslich wurde das Bett dennoch fertig.
Doch fuer den Hobbyholzkopf der nur ab und an eine halbe Stunde am Kuechentishc mit der Laubsaege umzugehen gewohnt ist mag es nicht das Ideale sein, stattdessen ist hier Rolfs Rat gewiss sehr vernuenftig.
Mit Schmunzeln hinter seiner Maegiri her,
Thomas Jacobi
Re: Mit welcher Hand-Säge kann man Holz auftrennen
Verfasst: Do 3. Feb 2005, 12:18
von Armin Dreier
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In Antwort auf #104921]
Hallo Dennis,
sagen wir mal, das Projekt kannst Du vergessen. Holz trennen ohne Bandsäge ist, wie von Dir schon bemerkt, nur sehr ungenau also mit viel Verschnitt möglich. Schätzungsweise hättest Du weniger Verschnitt wenn Du das mit der Kreissäge auftrennst.
Geeignetes Holz für den Gitarrenbau ist viel zu selten und zu teuer für ungenaue Trennschnitte.
Mein Rat: such Dir jemand der EINE AHNUNG von der Sache hat und Dir das Material auftrennt. Eine Maschinenstunde sollte nicht die Welt kosten und in dieser Stunde kann man viel Holz auftrennen.
Geh' auf keinen Fall zu einem Schreiner! Der hat genauso viel Ahnung vom Tonholz wie ein Gitarrenbauer vom Möbelbauen.
Glaub mir, ich habe das Thema bereits durch.
Re: Mit welcher Hand-Säge kann man Holz auftrennen
Verfasst: Do 3. Feb 2005, 22:04
von Ingolf P. Surel
hallo thomas,
was du schreibst, klingt nach einiger erfahrung.... wie lagerst du die stammabschnitte zum längsaufsägen mit japanischen zugsägen ???
ich hab mir eine kobiki nokogiri für längsschnitte zugelegt, aber noch nicht an stärkeren stämmen ausprobiert.
jetzt frage ich mich, wie ich 1 bis 2 m lange Stammstücke am besten lege oder stelle, um die qualitäten der säge optimal nutzen zu können, ohne daß die stämme wegrollen...
was rätst du ???
danke ingolf
Re: Mit welcher Hand-Säge kann man Holz auftrennen
Verfasst: Fr 4. Feb 2005, 17:43
von Thomas Jacobi
Hallo Ingolf,
Ich lebe in einem Land (Griechenland) wo die warme Jahreszeit locker 8 Monate anhaelt und es auch in den restlichen 4 Monaten noch ueppig schoene Tage zum auf der Terrasse arbeiten gibt. Auf meiner Terrasse steht eine von mir gebaute Pergola. An einen der Pfosten klemm ich ein Stammende mit einer oder 2 Zwingen, evt noch 1-2 Keilen fest, (in bequemer Saegehoehe)das andere Ende lege ich auf eine aus 3 Kanthoelzern gebildete Auflage (eine extrem simple A - foermige Dreieckskonstruktion, geht prima. Siehe bei Toshio Odate Hobelbalkenauflage) eine Weile lass ich dass Stammende ueber die Auflage rausstehen, dann schieb ich sie ans Ende sodass ich sie in meinem Ruecken habe und saeg mich auf den Pergolapfosten zu. Schliesslich schwenk ich den Stamm um, befestige das gesaegte Ende mit der Zwinge am Pfosten und saege ind die andere Richtung bis zum Ende.
War das verstaendlich?
Freundlichen Gruss,
Thomas
Re: Mit welcher Hand-Säge kann man Holz auftrennen
Verfasst: Di 8. Feb 2005, 20:56
von Ingolf P. Surel
im prinzip ja, danke, thomas,
nur stehst du nicht beim sägen richtung fixiertes ende mit dem rücken zu diesem fixierten ende und schaust auf das locker auf den bock gelegte ende, an dem auch der schnitt beginnt ???? (eine zugsäge vorausgesetzt)
jedenfalls werde ich deine griechische methode auf meiner potsdamer terrasse ausprobieren - wenn 's etwas wärmer geworden ist...
nochmals dank
ingolf
Re: Mit welcher Hand-Säge kann man Holz auftrennen
Verfasst: Mo 21. Feb 2005, 20:57
von Dennis
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In Antwort auf #104971]
Hallo nochmals,
und erstmal vielen Dank für eure Beiträge. Also ich habe mir in der Zwischenzeit einen Sägetisch für meine Handkreissäge gekauft und werde so verfahren, wie es von Rolf vorgeschlagen wird: Ich werde die Bohlen im Umklappverfahren einschneiden (komplett durch werde ich nicht kommen - die größte Schnitttiefe ist 6cm) und danach mit einer Handsäge den Rest durchsägen. Ich habe ja so praktisch einen Großteil des Holzes durch und ausserdem eine "Führung" für die Handsäge. Mir ist bewusst, dass ich durch die relative Dicke des Kreissägeblattes und durch ein evtl. etwas ungenaues Handsägen etwas Material "verschenke", aber mit dem Verlust kann ich gut leben. Ich überlege mir aber, ob ich mir für das "Restsägen" nicht die Nokogiri (von Dieter Schmid) zulegen werde - allerdings schrecken mich die Preise leicht ab! Hat jemand Erfahrungen mit der preiswertesten (unten auf der Seite)?
Nochmals besten Dank für eure Hilfe - Dennis
Temagori Nokogiri
Verfasst: Di 22. Feb 2005, 08:50
von Philipp
"Ich überlege mir aber, ob ich mir für das "Restsägen" nicht die Nokogiri (von Dieter Schmid) zulegen werde - allerdings schrecken mich die Preise leicht ab! Hat jemand Erfahrungen mit der preiswertesten (unten auf der Seite)?"
Hallo Dennis,
ich habe mir einmal die Temagori Nokogiri für Querschnitte gekauft (40 Euronen). Für Querschnitte in nassem Holz (Baumfällen, Zerschneiden von kleineren Stämmen ist sie super! Schafft man es, daß Festklemmen des Sägeblattes zu verhindern, dann geht sie durch frisches Holz wie durch Butter. Her-vor-ra-gend (so lange sich die Schärfe auch etwas hält). Diese Erfahrung macht eine Längsschnittsäge irgendwie attraktiv.
Viele Grüße
Philipp