Hallo,
ich glaube, daß Christof recht hat. Allerdings hat diese "Reform"periode länger angehalten:
In einem Katalog von Otto Bergmann (1929) ist neben dem Reform-Putzhobel (sieht aus wie der Ulmer Reformhobel) auch ein Reform-Nuthobel abgebildet. Eckhard hat einen solchen in seiner Sammlung:
http://www.altes-handwerkzeug.de/museum/hobel/nut/1290.htmlUlmia selbst bietet einen Reform-Zahnhobel an (ca. 1937) mit großem Spänereservoir, Holz- oder Eisenkeil, Weißbuchen- oder Pockholzsohle.
Auch eine Reform-Hobelbank gab es von Ulmia (ca. 1930). Der Vorsatz "Reform" bezieht sich hier auf die ausschwenkbaren Schubladen unter der Bank.
Den bereits erwähnten Reform-Klüpfel findet man in einem Ulmia-Prospekt von ca. 1960. Er hat "Einsätze aus fast unzerstörbarem Hartmaterial in den Schlagseiten".
Zur ursprünglichen Frage von Andreas zu aufgeleimten Hobelsohlen habe ich nochmal in Friedrich Otts Diplomarbeit (1931) nachgeschaut. Dort werden die in seiner Fabrik benutzten Hölzer und die Bezugsquellen aufgeführt. Weil der Bedarf in Deutschland nicht immer gedeckt werden kann, sind auch ausländische Quellen genannt. Der Grund für den Engpaß: "Buchenholz wird vielfach wegen
Unrentabilität seit längeren Jahren nicht mehr angepflanzt."
Später heißt es dazu: "Rotbuche wird zumeist zu Hobelbankteilen (...) zugeschnitten, der abfallende Teil wird zu Sägenarmen, einigen kleineren Werkzeugen und in letzter Zeit auch zu verleimten Hobeln (Rotbuchen-Körper mit Weißbuchen-Sohle) verwendet."
Noch in den Büchern von Bücheler (1922) und Walde (1926) wird als Hobelmaterial nur Weißbuche genannt. Schon weitaus früher war es allerdings üblich, Weißbuchenhobel mit einer Pockholzsohle zu versehen. Als Beispiel kenne ich nur den Ulmer Reformhobel. Das liegt vielleicht daran, daß er so erfolgreich war. Daß auch andere Hobel auf Wunsch mit Pockholzsohle verkauft wurden, geht aus dieser Katalogseite von Friedrich Ott hervor:
http://www.holzwerken.de/museum/hersteller/kataloge/ott1_03.phtmlGruß, Wolfgang