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Re: Titebond
Verfasst: Fr 19. Nov 2004, 14:10
von Till
Wenn das Zeug dermaßen schnell anzieht, wie verleimt man dann z.B. ein Tischgestell, wo es heisst 8 Zapfen / Schlitze mit Leim bestreichen, Einzwingen und ausrichten? Ich habe meine Mühe das mit Bindan P so schnell hinzubekommen das er noch nicht anzieht, so einige Minuten halt. Mein Problem mit einer gut vorbereiteten und gepressten Verleimung war noch nie, das sie nicht gehalten hätte. Immer eher das bei größeren Verleimungen die Zeit nicht reicht.
Re: Verleimen
Verfasst: Fr 19. Nov 2004, 14:20
von Christof
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In Antwort auf #103433]
Hallo Armin,
Die Tischplatte auf das Gestell leimen klingt einfach. Hast du das schon mal gemacht? Ich hätte vermutet, daß das irgenwo was reißt, oder sich wirft.
Viele Grüße, Christof.
Re: Verleimen
Verfasst: Fr 19. Nov 2004, 14:30
von Armin Dreier
Bisher hat's funktioniert, ausser bei Buche. Bei Esche war's kein Problem. Aber wie gesagt: wenn's eine Verbindung sein soll die jahrelang ohne Probleme hält, dann muss es eine Gratverbindung sein. Die ist 100% sicher.
Re: Verleimen
Verfasst: Fr 19. Nov 2004, 14:33
von Thomas Jacobi
Ich hab vor einiger Zeit ein solches Werk auf der Strasse aufgelesen: Kieferleimholzplatte, rund, Durchmesser ca 1,20. Von unten kraeftige Querleisten verleimt UND verschraubt. Sie hielten. Allerdings sah das ganze wie eine Parabolantenne aus, weshalb jemand es auch entnervt auf die Strasse gestellt hatte (eigentlich schade um die ca 26mm starke Platte aus der ich noch was besseres als eine hoelzerne Parabolschuessel zu machen gedenke.
Nur als Anregung.
Thomas
Re: Titebond
Verfasst: Fr 19. Nov 2004, 14:35
von Armin Dreier
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In Antwort auf #103439]
Titebond zieht unter Druck an. Je grösser der Druck, desto schneller zieht er. Die einzelnen Teile müssen ohne Druck ausgerichtet werden. Sobald man eine Schraubzwinge richtig anzieht ist's nach 15 Sekunden vorbei mit dem Ausrichten. Zum Ausrichten dürfen die Teile nur ganz leicht gespannt sein, dann ist's kein Problem.
Re: Titebond
Verfasst: Sa 20. Nov 2004, 15:50
von Ralph Bauer
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In Antwort auf #103438]
Hallo Armin,
welche Sorte Titebond verwendest Du? Bei uns in Hamburg gibt´s das Zeug bei georg music shop einzeln und in allen möglichen Sorten und Gebinden.
Also welche Typenbezeichnung hat Dein Wunderkleister?
Gruß - Ralph
Re: Titebond
Verfasst: Sa 20. Nov 2004, 18:53
von Armin Dreier
Ich nehme immer den Titebond Original Wood glue (mit dem roten Ring am Deckel)
Re: Verleimen
Verfasst: So 21. Nov 2004, 12:08
von Edi Kottmair
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In Antwort auf #103433]
Hallo Armin,
zunächst einmal zum Weißleim: Für die 3 Standard Ponal Leime (normal, express und wasserfest) aus dem Baumarkt gilt (Zitat aus den technischen Merkblättern): Die Endfestigkeit der Ponal-Leimfuge ist im allgemeinen höher als die Festigkeit des Holzes. Das kann ich bestätigen, denn ich verleime viele Platten, und mit den Hirnholzabschnitten mache ich regelmäßig Bruchtests. Deshalb verstehe ich nicht, dass ein Leim noch bessere Leimfugen erzeugen soll als Weißleim.
Bei meiner Verleimmethode (Verleimpresse Plano) wird der überschüssige Leim (Ponal) ebenfalls aus der Fuge gedrückt.
Wenn Du eine Tischplatte auf einen Rahmen leimst, bedeutet das, dass auch Längsholz mit Querholz verleimt wird. Das ist ein Verstoß gegen die wichtigste Regel im Massivholzbau. Fast genau so einfach ist die Montage von Nutklötzchen an der Unterseite der Tischplatte, die sich in Nuten des Rahmens bewegen können, wenn die Tischplatte schwindet und quillt. Das Herstellen von Gratnuten und Gratleisten ist sehr einfach, wenn man eine Oberfräse besitzt.
Und zuletzt: Was eine richtige Konstruktion mit der Brettbreite zu tun hat, ist mir auch nicht klar. Entscheidend ist viel mehr die Orientierung der Jahrringe, Kern an Kern, Markröhre weg usw. Ich verwende nur Schnittholz und mache daraus Bretter mit der größtmöglichen Breite.
Viele Grüße von
Edi
Re: Verleimen
Verfasst: So 21. Nov 2004, 17:06
von Christof
Hallo Edi,
stimmt Nut-Klötzchen, die haben wir ganz vergessen in unserer Diskussion.
Auch mit der Festigkeit des Leimes möchte ich dir zustimmen. Mehr als die Kasein- und Glutinleime halten, muß es im Möbelbau nicht sein.
Keine Angst braucht man dagegen vor der handgemachten Gratleiste zu haben. So enorm schwierig finde ich die nicht. Eigentlich nicht schwieriger als Schlitz und Zapfen.
Schmale Dimensionen der Tischbretter haben bei richtiger Verleimung vielleicht den Vorteil daß man das Quellen und Schwinden etwas unsichtbarer macht. Prinzipiell gebe ich dir aber recht. Es spricht konstruktiv gar nichts dagegen ästhetisch aber viel dafür möglichst viel Breite (25 cm und aufwärts) zu verarbeiten.
Viele Grüße, Christof.
Re: Verleimen
Verfasst: So 21. Nov 2004, 22:17
von Armin Dreier
Hallo Edi,
o.k. ich geb's zu: ich mag Ponal nicht. Der blaue geht gerade noch, der orangene ist nach dem "aushärten" immer noch wie Gummi. Wenn Du eine Presse benutzt hast Du keine Probleme mit den Leimfugen. Ohne Presse sieht das wieder anders aus. Der Druck ist geringer und dabei ist es hilfreich wenn der Leim etwas dünnflüssiger ist. Man braucht weniger Druck um ihn aus der Fuge herauszupressen.
Die Regel mit dem Querverleimen kenne ich. Allerdings komme ich aus dem Musikinstrumentenbau und da macht man das ständig. Meine persönliche Meinung im Möbelbau dazu ist: wenn die Fuge wirklich sauber ist (eben) dann geht's. Je länger die Leimstelle, desto schwieriger.
Das mit den Brettbreiten war so gemeint: je breiter das Brett, desto eher hat es wechselnde Jahresringe (mal schräg, mal liegend, usw. Das funktioniert dann meistens nicht.
viele Grüße
Armin
PS: welche Holzarten verwendest Du?