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Re: Abfall, oder Rohstoff? Ein Dilemma
Verfasst: Do 11. Nov 2004, 16:23
von Armin Dreier
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In Antwort auf #103193]
Wenn ich von einer Sorte Holz genug habe, dann bin ich relativ schnell mit dem Ofen... Ich unterscheide grundsätzlich in 2 Kategorien.
1. Möbelholz
Alles was unter 50cm Länge ist wird verfeuert. Ebenso Restleisten die kleiner als 2,5x2,5 im Querschnitt haben.
2. Gitarrenholz
alles was kürzer als 15cm ist wird ein Raub der Flammen.
Welches Holz ich also aufhebe hängt ganz vom Verwendungszweck ab. Den "das kann ich nochmal brauchen" Gedanken habe ich schon lange begraben. Bei Holzarten mit einem Kubikmeterpreis von 3000,- Euro oder mehr hebe ich allerdings auch noch ziemlich kleine Stücke auf. Das sind aber die Ausnahmen.
Re: Abfall, oder Rohstoff? Ein Dilemma
Verfasst: Do 11. Nov 2004, 16:45
von Dominic Stuermer
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In Antwort auf #103193]
Jetzt muss ich mich auch outen: Ich bin ein geborener Jäger und Sammler.
Allerdings habe ich mich mittlerweile recht gut im Griff. Neben der Kreissäge steht eine alte Tonne, da wandert alles Unbrauchbare rein. Dünne Leisten aus Nadelholz werden entweder sofort zu Blumenstangen aufgesägt, oder zu passendem Feuerholz.
Bei Laubholz bin ich auch ein bischen geiziger, da werden auch mal Stückchen von 10x5x2.5 cm und kleiner aufgehoben.
In einer Werkstatt zu arbeiten, die bis in den letzten Winkel vollgestellt ist, macht mir einfach keine Freude.
Lieber schneide ich hie und da alte Balken auf, die ich vom Zimmermann geschenkt bekomme, da ist, meiner Meinung nach, mehr zu holen als mit der Sammelei von Leisten.
Aber keine Angst, ich habe einige Jahre gebraucht, um mich zu dieser Haltung durchzuringen. Vorher war es bei mir so voll, dass das Umdrehen eines Brettes einem Balanceakt gleichkam.
Re: Abfall, oder Rohstoff? Ein Dilemma *MIT BILD*
Verfasst: Do 11. Nov 2004, 16:56
von Volker Hansen
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In Antwort auf #103196]
Zu Beginn meiner Karriere habe ich jedes Stück Holz aufgehoben. Und wirklich, es findet sich zu jedem Holz eine Verwendung und sei es als Stapelholz.
Eine schöne Idee z.B. ist die Wurstzange von Thomas.
Mittlerweile nimmt der Holzvorrat beängstigende Dimensionen an, so das Stücke unter 20cm als Feuerholz ihre Verwendung und Ende finden. Dieses lagere ich ich 50kg Kartoffelsäcken. Von der Wegwerfmentalität anderer kann man profitieren. Ich fahre regelmäßig zu einer Zimmerei und Sägewerk in meiner Nähe. Dort wandern Resthölzer unter 1m Länge egal welche Dimension in die Brennholzkisten. Da ich dort auch mein Holz einkaufe darf ich mich dort auch unbegrenzt und kostenlos mit dem "Abfallholz" eindecken. Dort habe ich bereits einige schön Stücke erbeutet.
Gruß Volker

Re: Abfall, oder Rohstoff? Ein Dilemma
Verfasst: Do 11. Nov 2004, 16:58
von Volker Hansen
zur Einäscherung dient der Terassenofen
Gruß Volker
Re: Abfall, oder Rohstoff? Ein Dilemma
Verfasst: Do 11. Nov 2004, 17:48
von Walter Heil
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In Antwort auf #103205]
Hallo,
dünne, kurze Leisten kriegt der Ofen. Was länger ist und vor allem größeren Querschnitt hat, hebe ich auf. Irgendwann kann ich mich in meiner Garage nicht mehr bewegen, dann wird wieder aussortiert und ofengerecht zugeschnitten. Das Ganze ist holzartenabhängig. Wenn ich, wie dieses Jahr, einen Schrank aus Birnbaum mache und auch merke, dass es knapp wird mit dem Holz, weil teilweise "Leben" im Holz war und der Verschnitt größer als gedacht ist, dann werden untergeordnete Flächen wie Böden oder Deckel als Patchwork ausgeführt. Ich habe mal für ein Schweinegeld einen Minizinkenfräser erstanden, weil ich es schon lange leid war, Holz aufheben zu müssen (und es dann später doch in den Ofen schieben) und frische Bretter anzuschneiden, weil das vorhandene grad mal ein paar Zentimeter zu kurz war. Das entspannt die Situation ein wenig, aber nach ein paar Wochen oder Monaten heißt's halt doch wieder aussortieren. Es ist dann auch nicht so schlimm, weil ja Nachschub kommt. Eine Abart dieses Problems habe ich noch mit meiner Trockenkammer/Lagerkammer. Wenn ich eine Ladung Holz für irgendein Projekt trockne und das Holz reicht nicht, dann habe ich ein Problem. Nahme ich so viel Holz in die Kammer, dass es bistimmt reicht, dann habe ich was übrig und schaffe mir im Lauf der Zeit ein Problem. Nicht dass ich es wegschmeiße, aber es ist im Weg. Wenn auch dieses eines der angenehmeren Probleme ist.
Re: Abfall, oder Rohstoff? Ein Dilemma
Verfasst: Do 11. Nov 2004, 18:08
von Joachim
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In Antwort auf #103193]
Ne, Du bist wirklich nicht alleine. Aber falls Du Platznöte hast: In Ebay wirst Du noch so "Abfallwürdige" Stücke los.
Joachim
Re: Abfall, oder Rohstoff? Ein Dilemma *MIT BILD*
Verfasst: Do 11. Nov 2004, 19:26
von Eckhard Pohlmann
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In Antwort auf #103193]
Hallo Berthold,
weggeworfen wird bei mir nichts. Der abgebidete Raum ist 2,5m breit x 1 m tief, zusätzlich gibt es noch ein Leistenregal und drei Kisten mit Kleinteilen. Wenn die Kisten überlaufen, mache ich Hobelspäne, die ich für Verpackungsmaterial nutze (Ibä).
Eckhard

Re: Abfall, oder Rohstoff? Ein Dilemma
Verfasst: Do 11. Nov 2004, 19:41
von Christian Aufreiter
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In Antwort auf #103193]
Hallo, Berthold,
mit deinem "Leiden" kann ich mich voll und ganz identifizieren. Ich hebe praktisch alles, was bei mir an Resten anfällt, wobei das nicht unbedingt große Mengen sind, auf. Das geht sogar so weit, das 3 cm lange Abschnitte von rohen Dachlatten, 5 x 3 cm Reste von Parkettdielen und 2 mm starke Plättchen von div. Leisten bei mir in die Restholzkisten (nach der Größe sortiert) wandern.
Ob diese Vorgangsweise wirklich sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt. Aber was soll's, man gönnt sich ja sonst
nichts:-)
Übrigens habe ich vor einigen Jahren schweren Herzens nicht mehr aktuelle Werkzeugkataloge entsorgt. Wenn ich heute wo ältere Werkzeuge sehe, die mittlerweile durch neue Modelle ersetzt wurden, habe ich oft das Bild einer bestimmten Katalogseite vor Augen. Nur nachschauen, was mich gewiss reizen würde, kann ich leider nicht mehr.
Aus diesem Grund wird auch der Berg alter Kataloge von Jahr zu Jahr größer. Und ich denke nicht einmal daran, den einen oder anderen einer umweltgerechten Entsorgung zuzuführen.
Herzliche Grüße
Christian
Re: Abfall, oder Rohstoff? Ein Dilemma
Verfasst: Do 11. Nov 2004, 22:30
von Marc Waldbillig
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In Antwort auf #103199]
Holzsammler,
Nachdem ich meine Maschinen alle verkauft habe im Frühjahr und jetzt sozusagen neanderthalere, bleibt meine früher so große Restholzecke weitgehend leer. Was da so sorglos steht, stammt noch aus alten Zeiten.
Bei meinem aktuellen Projekt, bei dem ich bis jetzt 3 sägeraue 38-mm-Bohlen verarbeitet habe, ist bis dato ein Schuhkarton Restholz über geblieben, keine Längen über 30 cm und überhaupt keine Leisten. Und bis ich fertig sein werde, wird der Inhalt des Schuhkartons wohl noch abnehmen.
Jetzt da ich diesen Thread lese, fällt mir das erst auf. Wenn ich am Wochenende die alte Ecke räumen würde, hätt ich echt viel Platz :-)
Marc
Re: Abfall, oder Rohstoff? Ein Dilemma
Verfasst: Do 11. Nov 2004, 23:19
von Alex
Guten Abend Berthold,
Stücke unter 18X18mm und kürzer als 50mm werden weggeheizt, der enorme "Rest" bleibt bei mir.
Da ich glücklicher Drechslbankbesitzer bin kann ich mit nahezu jedem Stück was anfangen. Z.B. ein Stückchen Kirschbaum mit eben 18X18X50mm wird ein Griff für einen Brieföffner (die Brieföffnerklinge ist ca. 7mm breit und 80mm lang), habe dafür drei größen Brieföffnerklingern. Und Ruzk Zuzk ist schon wieder ein kleines Geschenk für Weihnachten fertig.
Ist das Stückchen 30X30X100mm (oder bissl größer) wirds ein Griff für einen Flaschenöffner. Ab 60X60mm Höhe 30mm wird ein Teelicht draus, dafür habe ich einen Forstnerbohrer Durchmesser 40mm. Diese Teelichter in den verschiedensten Hölzern u. Formen bekommt jeder, der mich auf einen Kaffe einlädt. Manche meiner Freunde haben schon einige beisammen, sieht - wenn es mehrere sind - noch netter aus.
Ich bin mit dem Kistensystem auch sehr zu frieden. Wenn sich allerdings die Restekisten aus Platzgründen bereits im Bett stapeln habe ich irgendwie Lust, die nächste Kiste in den Kachelofen zu stellen.
Grüße aus Wien
Alex