Garagendach als Nagelbinder
Re: Garagendach als Nagelbinder
[In Antwort auf #99685]
Hallo,
also, auch der Herr Straßenbauer ( :-) ) wird mit Sicherheit ruhiger schlafen, wenn das Band drinn ist. Nur macht mir wie gesagt das notwendige spannen des Rispenbandes noch etwas Kopfweh....
Und wegen der Aussteifung des Endfeldes: Das erscheint mir auch ein wenig viel Aufwand, aber ich habe halt mit solchen Konstruktionen zu wenig Erfahrung, um das wirklich beurteilen zu können (Windkräfte wirken eher weniger auf Straßen oder Entwässerungsleitungen :-) )
Gruß
Thomas
Hallo,
also, auch der Herr Straßenbauer ( :-) ) wird mit Sicherheit ruhiger schlafen, wenn das Band drinn ist. Nur macht mir wie gesagt das notwendige spannen des Rispenbandes noch etwas Kopfweh....
Und wegen der Aussteifung des Endfeldes: Das erscheint mir auch ein wenig viel Aufwand, aber ich habe halt mit solchen Konstruktionen zu wenig Erfahrung, um das wirklich beurteilen zu können (Windkräfte wirken eher weniger auf Straßen oder Entwässerungsleitungen :-) )
Gruß
Thomas
Re: Garagendach als Nagelbinder
[In Antwort auf #99688]
Hallo Thomas,
das Spannen sollte eigentlich kein Problem sein. In vielen Baumärkten kann man sich solche Geräte leihen, es gibt für Windrispenbänder auch Spannschlösser, die dann eingebaut bleiben (lässt sich auch später noch nachspannen) allerdings nur mit kurzen Spannwegen (aber bei den Abmessungen wird der Spannweg eh nicht so groß sein). Vielleicht kennst Du auch eine Zimmerei, die Dir so ein Gerät leihen. Man kann sich auch selbst was konstruieren (Hebel, Gurtspanner o. ä.). Das Rispenband sollte nur ohne Durchhang straff sitzen, damit bei Kraftangriff kein Spiel entsteht, Du brauchst es nicht auf ne Tonne oder so vorzuspannen.
Gruß Peter
Hallo Thomas,
das Spannen sollte eigentlich kein Problem sein. In vielen Baumärkten kann man sich solche Geräte leihen, es gibt für Windrispenbänder auch Spannschlösser, die dann eingebaut bleiben (lässt sich auch später noch nachspannen) allerdings nur mit kurzen Spannwegen (aber bei den Abmessungen wird der Spannweg eh nicht so groß sein). Vielleicht kennst Du auch eine Zimmerei, die Dir so ein Gerät leihen. Man kann sich auch selbst was konstruieren (Hebel, Gurtspanner o. ä.). Das Rispenband sollte nur ohne Durchhang straff sitzen, damit bei Kraftangriff kein Spiel entsteht, Du brauchst es nicht auf ne Tonne oder so vorzuspannen.
Gruß Peter
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- Beiträge: 177
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
Re: Garagendach als Nagelbinder
[In Antwort auf #99688]
Hallo Thomas,
Hallo Peter,
erstmal danke für die Antwort. Also, sparen will ich mir das mit dem Windrispenband, um die Kosten für ein Spanngerät zu sparen. Ich wurde halt abgeschreckt durch den in meinem 2. Beitrag verlinkten Thread. Ist eine "althergebrachte" Konstruktion mittels einer schräg verlaufenden Latte über alle Felder auf der Unterseite des Obergurtes noch zulässig (Wie in dem genannten Thread beschrieben)? Wenn ja, wäre das dann wohl die Konstruktion meiner Wahl.
Gruß
Thomas
;-) Da wird aber der Herr Statiker überhaupt keine Freude haben, der will Eisen verbauen, ich glaube beinahe, die haben Provision auf Eisenteile und Schrauben ;-) Dies aus der Sicht eines angehenden Zimmermanns.
Wenn das System mit diesen Nagelblechen legitim ist, so ist es ok.
Bei uns kennt man das weniger. Dafür sind Nagelplatten, Knotenblechen mit Passbolzenverbindung (BSB) bekannt.
mfg Michel
Hallo Thomas,
Hallo Peter,
erstmal danke für die Antwort. Also, sparen will ich mir das mit dem Windrispenband, um die Kosten für ein Spanngerät zu sparen. Ich wurde halt abgeschreckt durch den in meinem 2. Beitrag verlinkten Thread. Ist eine "althergebrachte" Konstruktion mittels einer schräg verlaufenden Latte über alle Felder auf der Unterseite des Obergurtes noch zulässig (Wie in dem genannten Thread beschrieben)? Wenn ja, wäre das dann wohl die Konstruktion meiner Wahl.
Gruß
Thomas
;-) Da wird aber der Herr Statiker überhaupt keine Freude haben, der will Eisen verbauen, ich glaube beinahe, die haben Provision auf Eisenteile und Schrauben ;-) Dies aus der Sicht eines angehenden Zimmermanns.
Wenn das System mit diesen Nagelblechen legitim ist, so ist es ok.
Bei uns kennt man das weniger. Dafür sind Nagelplatten, Knotenblechen mit Passbolzenverbindung (BSB) bekannt.
mfg Michel
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- Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50
Re: Garagendach als Nagelbinder
Hallo Michl,
) Da wird aber der Herr Statiker überhaupt keine Freude haben, der will Eisen verbauen, ich glaube beinahe, die haben Provision auf Eisenteile und Schrauben ;-)
da hast du ein wahres Wort gesprochen. In unseren Kirchturm wurden Spannelemente aus superspezifiertem Edelstahl eingebaut. Nur : Abgesehen von der Dacheindeckung war der Glockenstuhl in Ordnung, lediglich die etwas lockeren Zapfenverbindungen mußten neu ausgekeilt werden. So stand das Ding seit 250 Jahren ohne Edelstahl. Den sieht ja auch keiner, aber trotzdem: Schön ist das nicht.
Christof.
PS: Den Glockenturm müßtest du mal sehen, einer wahre Freude für jeden Zimmermann.
Re: Garagendach als Nagelbinder
[In Antwort auf #99689]
Hallo Thomas,
wie schon gesagt, ich glaube nicht, dass ich an Deiner Stelle bei Deiner Garagengöße diesen Aufwand betreiben würde mit den Windverbänden in den Endfeldern. Dies wird bei größeren Spannweiten notwendig, um einen sogenannten "Windbock" zu schaffen. Das kann man sich vorstellen wie eine Art Fachwerkbinder, parallelgurtig und Oberseite bündig mit der Oberkante Obergurt, der zwischen den äußersten und den zweiten Binder montiert wird. Ein Bild würde das besser verdeutlichen, was ich meine.
Zum straffen Einbau des Windrispenbandes. Ja, es gibt teures Spezialwerkzeug. Nein, das würde ich mir nicht besorgen. Zum Montieren benötigst du zwei Personen. Rispenband ausmessen und Länge zuschneiden, auf das dach bringen und auslegen, am Firstpunkt befestigen, z.B. wie Peter beschrieben hat durch umlegen an die Seitenfläche des Obergurtes. Dann das Ende des Wiriba´s an der Traufe mit ganzer Kraft straff ziehen und halten. Den ersten Kammnagel extrem schräg in Richtung Verlängerung Wiriba ansetzen und beginnen einzuschlagen. Wenn du es richtig gemacht hast, spannt sich das Band beim weiteren Nageln noch ca. 2-3 cm, was bei deiner Dachgröße als Spannung ausreicht. Dann erst die anderen Kreuzungspunkte Wiriba und Obergurt ausnageln.
Gekreuzte Dachlatten an der Unterseite sind auch möglich, haben allerdings den systembedingten Nachteil des Kreuzungspunktes. Hier müßte eine Latte unterbrochen werden, womit sie nicht mehr auf Zug wirken kann...ist viel Theorie dabei.
Fakt ist, jede Art von Aussteifung in diagonaler Richtung bringt zusätzliche Stabilität für dein Dach und bei deiner genannten Größe halte ich beide Varianten für praktikabel. Ich habe schon viele gesehen, die sich darüber überhaupt keine Gedanken gemacht haben und deren Bauten stehen immer noch. Aber das sollte auch nicht das Vorbild sein...
Viele Grüße, André
Hallo Thomas,
wie schon gesagt, ich glaube nicht, dass ich an Deiner Stelle bei Deiner Garagengöße diesen Aufwand betreiben würde mit den Windverbänden in den Endfeldern. Dies wird bei größeren Spannweiten notwendig, um einen sogenannten "Windbock" zu schaffen. Das kann man sich vorstellen wie eine Art Fachwerkbinder, parallelgurtig und Oberseite bündig mit der Oberkante Obergurt, der zwischen den äußersten und den zweiten Binder montiert wird. Ein Bild würde das besser verdeutlichen, was ich meine.
Zum straffen Einbau des Windrispenbandes. Ja, es gibt teures Spezialwerkzeug. Nein, das würde ich mir nicht besorgen. Zum Montieren benötigst du zwei Personen. Rispenband ausmessen und Länge zuschneiden, auf das dach bringen und auslegen, am Firstpunkt befestigen, z.B. wie Peter beschrieben hat durch umlegen an die Seitenfläche des Obergurtes. Dann das Ende des Wiriba´s an der Traufe mit ganzer Kraft straff ziehen und halten. Den ersten Kammnagel extrem schräg in Richtung Verlängerung Wiriba ansetzen und beginnen einzuschlagen. Wenn du es richtig gemacht hast, spannt sich das Band beim weiteren Nageln noch ca. 2-3 cm, was bei deiner Dachgröße als Spannung ausreicht. Dann erst die anderen Kreuzungspunkte Wiriba und Obergurt ausnageln.
Gekreuzte Dachlatten an der Unterseite sind auch möglich, haben allerdings den systembedingten Nachteil des Kreuzungspunktes. Hier müßte eine Latte unterbrochen werden, womit sie nicht mehr auf Zug wirken kann...ist viel Theorie dabei.
Fakt ist, jede Art von Aussteifung in diagonaler Richtung bringt zusätzliche Stabilität für dein Dach und bei deiner genannten Größe halte ich beide Varianten für praktikabel. Ich habe schon viele gesehen, die sich darüber überhaupt keine Gedanken gemacht haben und deren Bauten stehen immer noch. Aber das sollte auch nicht das Vorbild sein...
Viele Grüße, André
Re: Garagendach als Nagelbinder
Hallo Michel und Christof,
ich hab keine Ambitionen irgendjemand irgenwas zu verkaufen, sondern bin eher Statiker und Planer im Brückenbau und werde nebenbei als Sachbearbeiter für einen Prüfingenieur mit dem Ingenieurholzbau konfrontiert.
Als gelernter Kunst- und Bauschlosser hab ich keine Berührungsängste mit Stahl, von daher erschien mir die Lösung mit dem Rispenband die einfachste (aber Ihr habt schon recht, dass das wenig in einem Woodworking-Forum zu suchen hat, wo eher Lösungen in Holz gefragt sind).
Im Übrigen bin ich durch den Bau meiner Hobelbank auf Euer Forum aufmerksam geworden (hab auf Holz umgeschwenkt, nachdem mir meine Frau unverständlicherweise den Ausbau unseres Kellers als Kunstschmiede untersagt hat) und war jetzt fast zwei Jahre lang nur Nutznießer dieser Gemeinde (ich alter Schmarotzer!). Da es mit meinen Erfahrungen mit Holz nicht weit her ist, sah ich bei der Frage von Thomas eine Gelegenheit auch mal was Bescheidenes beizutragen.
Also: Wer ne Frage zur statischen Berechnung seiner Schubladen oder dem Nachtkästchen für die Oma hat, nur nicht zögern.
Frohes Schaffen allerseits
Peter
-
- Beiträge: 1258
- Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50
Re: Garagendach als Nagelbinder
Hallo Peter,
Zwei Jahre mitgelesen, wow. Das ist Preisverdächtig. Wenn du soviel Geduld aufbringst, bist du sicher auch ein geduldiger Holzwerker.
Im Übrigen, mache nur weiter deine statischen Berechnungen und bau Eisenanker ein. Wenn beides von einem deiner geschätzten Kollegen nicht getan worden wäre stünde die Pfieffer Kirche vermutlich, nicht mehr vollständig wo sie ist, sondern der Ostteil hätte sich Richtung Dorf verabschiedet.
Also nur weiter so liebe Statiker!
Viele Grüße, Christof.
Nur bei dem Glockenturm bin ich immer noch im Zweifel. Das war eine so geniale zimmermannsmäßige Konstruktion vor 250 Jahren, da stören mich die Metallanker schon.
Re: Garagendach als Nagelbinder
[In Antwort auf #99669]
Hallo,
habe meinen Beitrag von damals eben gefunden und wollte nur mal kurz schildern, wie die Geschichte ausging:
Ich habe meine Dachkonstruktion wie geschrieben ohne Windrispenband mit den Schräg vernagelten Schalbrettern gebaut, das Ganze hält problemlos seit einigen Jahren. Das Windrispenband hatte ich auf meiner Baustelle, konnte es aber alleine als ungeübter Heimwerker nicht bändigen.
Gruß
Thomas
Hallo,
habe meinen Beitrag von damals eben gefunden und wollte nur mal kurz schildern, wie die Geschichte ausging:
Ich habe meine Dachkonstruktion wie geschrieben ohne Windrispenband mit den Schräg vernagelten Schalbrettern gebaut, das Ganze hält problemlos seit einigen Jahren. Das Windrispenband hatte ich auf meiner Baustelle, konnte es aber alleine als ungeübter Heimwerker nicht bändigen.
Gruß
Thomas