Drechseln oder Nicht-Drechseln - eine Frage?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
reinhold
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Drechseln oder Nicht-Drechseln - eine Frage?

Beitrag von reinhold »


hallo Freunde ,

ich muss mal wieder einen Stein ins Wasser werfen - ich mag Wellen.

Wie die Diskussion weiter unten und auch in anderen Foren gezeigt hat, besteht in der Drechslergemeinde die überwiegende Meinung, dass man nur mit einer guten, schweren Drechslermaschine ordentlich seinem Hobby nachgehen kann.
Daran ist prinzipiell schwer zu rütteln, auch ich habe aus guten Gründen meinen Gusseisenbrocken im Keller stehen. Über Marken reden wir mal nicht.

Dann kommt ein ratsuchender und angesichts des Angebotes und der Preise wohl auch ratloser Anfänger und fragt, wie er einsteigen soll. Die Antworten sind klar und unmissverständlich : möglichst schwere Maschine, möglichst gute Maschine. Sachlich richtig und korrekt. Aber das bedeutet eben auch : eine teure Maschine. Teuer heisst in diesem Fall so etwa ein paar (bis 6 ) tausend Euro für die Maschine und nochmals tausend für Spannvorrrichtungen und Stähle. eine Golf-Ausrüstung ist fast billig dagegen.

Und dann steht da ein verwirrter und frustrierter Matthias Schmitz (nur ein Beispiel - es gibt noch mehr)und fragt sich, ob er sich dieses neue, elitäre Hobby überhaupt leisten kann.

Frage an die Fan-Gemeinde: können WIR es uns leisten, einen Anfänger zu ENT-MUTIGEN; möglicherweise einen guten Mann, der unter Umständen in ein paar Jahren erstaunliche Sachen drechseln wird ? Der jetzt gar nicht erst anfängt, weil die finanzielle Latte so hoch hängt ?
Zweite Frage : wer von uns Drechslern ist nicht schon mit offenem Mund staunend in einem Museum gestanden und hat die die ausgestellten gedrechselten Gegenstände aus verschiedenen Jahrhunderten bewundert ? Spinnräder, Schüsseln, chinesische Kugeln, gewundene Säulen, Kannen, Teller u.s.w. Ist Euch klar, dass diese Wunder nicht auf gusseisernen Maschinen, sondern auf selbstgebauten hölzernen Drehbänken entstanden sind, auf Maschinen , die keine Kugellager hatten, sondern eine schmiedeiserne Docke in einem viereckigen (!) Messinglager. Die keine 2 PS-Drehstrommotoren hatten, sondern einen 1/10-PS-Fussantrieb? Keine Vierbackenfutter, sondern selbstgebaute hölzerne Spundfutter?

Vorschlag : warum sagt Ihr dem Anfänger nicht : Junge, Du kannst drechseln lernen, Du kannst irrsinnig weit kommen, Du kannst zeigen, was in Dir steckt.
Du brauchst dazu keine Wundermaschine, Du brauchst 4 Drechselstähle für 100 Euro und eine Maschine für weniger als 300 Euro, wenn Du Dir darüber klar bist, dass es ein bisschen mühsamer ist, dass Du nicht alles machen kannst und vor allem : dass Du diesen Schrotthaufen in drei Jahren entsorgen musst. Aber in diesen drei Jahren wirst Du wissen, ob Drechslen Dein Hobby ist, ob Du dabei bleibst. Und Du hast Zeit zu lernen und zu sparen auf die Wundermaschine, die Du Dir erträumst.
Die 300 Euro sind Dein Lehrgeld, die Du leichten Herzens abschreiben wirst, wenn Du reif bist für die Grosse.

Dann fängt der Mann nämlich an zu drechseln und wir können ihn für unsere Hobby-Zunft gewinnen. Und nur darauf kommt es an.

mit freundlichen Grüssen
reinhold

Berthold Cremer
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Ganz meine Meinung

Beitrag von Berthold Cremer »


Hallo Reinhold!

Du sprichst mir aus der Seele. - Das gibt leider keine Wellen ;-)
Genau diesen Rat würde ich auch geben. Und das nicht zuletzt wegen der eigenen Erfahrung. Wenn man geschickt ist, sieht man dem fertigen Produkt nacher nicht mehr an, wie schwer (teuer) die Maschine ist.
Ich denke auch, dass der vergleichsweise geringe Preis einer einfachen Maschine eine gute Investition ist.

Außerdem kann man in Zeiten von ebay das Gebrauchte ja auch wieder ganz gut los werden. (Habe vor 15 Jahren eine Maschine für 150 DM gekauft - mit 3 Stählen. Habe sie dann 14 Jahre später für 20 Euro verkauft - ohne die Stähle - die sind nämlich ganz brauchbar. Ich glaube der Wertverlust ist zu verschmerzen.)

Gruß
Berthold

Eckhard Pohlmann
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Drechseln oder Nicht-Drechseln - eine Frage?

Beitrag von Eckhard Pohlmann »


Hallo Reinhold,

toll, dass du als Drechselfachmann den Stein geworfen hast.
Ich schwimme auch auf der Welle der „Holzdreher ohne Gusseisendrechselbank“.

Wenn man als Anfänger ein Gerät hat, mit dem man den Werkstoff Holz einspannen kann und zum Drehen bringt, eine Handauflage hat und ein paar ordentliche Werkzeuge besitzt, kann man auch schöne Ergebnisse erzielen.

Ich habe eine kleine Metalldrehbank, die vor 3 Generationen wohl ein Uhrmacher angeschafft hat, mit der ich Metall und auch Holz drehe.
Ich weiß, der „richtige Drechsler“ grinst schon mitleidig.

Metall ist kein Problem; Spannzangensatz – Backenfutter – Kreuzsupport – Reitstock sind natürlich vorhanden.
Beim Holz fängt das Problem aber schon mit dem Einspannen an; doch mit ein wenig Fantasie und Geschick löst man auch das.

Ich kann nur jedem Anfänger raten zu beginnen, ob mit dem Bohrmaschinenvorsatz oder der „Billigdrehbank“, es macht bestimmt Spaß und man lernt eine ganze Menge, auch wenn man immer wieder improvisieren muß.

Da ich fast meine ganze Freizeit mit dem Werkstoff Holz verbringe, wird das Drechseln aber immer nur ein Teil meiner Arbeit sein und ich werde auch nur einen Teil meines Taschengeldes dafür ausgeben.
Vielleicht kaufe ich mir irgendwann mal eine richtige Drehbank, wenn ich genug Schreibgeräte, Kreisel, Pilze, Werkzeughefte, Möbelfüße, -griffe und kleine Schalen gedreht habe und es anspruchsvollere Geräte werden sollen.

Eckhard


Herbert S.
Beiträge: 331
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Drechseln oder Nicht-Drechseln - eine Frage?

Beitrag von Herbert S. »


Hallo
die Ausführung von Reinhold kann ich voll und ganz unterstützen.

Ich selbst bin seit Jahren stolzer Besitzer einer großen Gußmaschine. Doch wenn ich mich besinne, wie ich vor 23 Jahren angefangen habe, dann kann ich den Anfängern gut nachempfinden.
Zu der Zeit gab es noch kein Intenet, die "Drechselwelle" war noch nicht am Rollen. Ganz wenige Leute gingen diesem damals sehr ausgefallenen Hobby nach.
Meist handelte es sich um ältere Männer im Rentenalter.
Ich kann mich noch gut an einen Vorfall damals erinnern, als bei einer Drechselvorführung von einem Drechselmeister ich mich hinten anstellen mußte, da die anderen Zuschauer "3mal älter als du" waren.
Als ich dann Fragen stellen wollte, wurde ich bald gesteinigt.
Erste Versuche erfolgten mit einem Vorsatzgerät für die Bohrmaschine, Kosten 39 DM. Dann wurde eine Tischmaschine der Fa.Elektra Beckum angeschaft. Nach 1 Jahr bekam ich dann durch Zufall eine DMV 200 der Fa.Scheppach angeboten, welche noch fabrikneu war. Die Maschine war noch verpackt in Einzelteilen. Sie war mit allen Teile, welche es für die Maschine gab, gekauft worden. Der Verkäufer litt unter Kaufrausch und mußte sich in ärztl. Behandlung begeben.

Vor einigen Jahren kaufte ich mir eine Gußmaschine der Fa. Hapfo, mit der ich sehr zufrieden bin. (siehe Werkstattbilder Beitrag 20) Meine Ausstattung ist mittlerweile sehr umfangreich .

Aber noch immer besitze ich meine ersten Arbeiten, welche mit der Bohrmaschine entstanden. Ich erinnere mich noch sehr gerne an die ersten Anfänge.

Gruß Herbert


FRANZ HIERMANN

Re: Ganz meine Meinung

Beitrag von FRANZ HIERMANN »

[In Antwort auf #99464]
hallo
ich bin zwar kein drechsler aber ein holz"oholic"
ich arbeite tag und nacht in meiner werkstatt und habe schon genug euros dafür ausgegeben
aber angefangen habe ich mit einem hammer und einer säge meines vaters und hab mir selber einen vogelkäfig gebaut
oder hätte ich mit 12 jahren eine säge für 2000 euros kaufen sollen
und wenn ich nocheinmal anfangen würde , dann würde ich genauso in den baumarkt einkaufen gehen
franz

Martin Krenzer
Beiträge: 116
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Drechseln oder Nicht-Drechseln - eine Frage?

Beitrag von Martin Krenzer »

[In Antwort auf #99462]
Guten Abend,
lieber Reinhold, ich danke dir für diesen Beitrag.
Ich komme gerade aus meiner Werkstatt und habe mich gerade noch darüber geärgert, dass bei meiner Baumarkt-Drechselbank ein 100% präzises Arbeiten nicht möglich ist (ich drechsle zurzeit Säulen für einen Schreibtisch-Aufsatz, die eingespannte Kantel von 80 cm läuft nicht genau konzentrisch, das nur so nebenbei).
Nun zum eigentlichen Thema:
Wer, wie ich, das Holzwerken als Hobby betreibt (neben anderen Hobbies wie Fotografie, Trompete, Elektronik, von der Pflege des eigenen Hauses und Garten ganz zu schweigen), muss sich m. E. darüber im Klaren sein, dass die Ergebnisse der Arbeit nie so vollkommen sein werden wie diejenigen der Profis, und zwar unabhängig von dem eingesetzten Kapital für bspw. Maschinen. Nicht umsonst sind Tischler, Drechsler usw. Ausbildungsberufe mit mind. 3jähriger Ausbildungszeit.
Jeder Hobby-Holzwerker muss natürlich für sich selbst entscheiden, welche Ansprüche er an das Ergebnis seiner Arbeit erhebt. Ich für meinen Teil bin mir inzwischen bewusst, dass ich Abstriche zwischen dem, was (von Profis) machbar ist, und dem, was ich selbst fertig bringe, machen muss. Perfektionismus ist gut, so lange das Erreichen realistisch ist. Ich gehe davon aus, dass der Großteil der regelmäßigen Forumsteilnehmer Hobby-Holzwerker sind. Insofern wünsche ich mir, dass auch in diesem Forum wieder eine Atmosphäre herrscht, die auch Einsteigern, Hobby-Werkern und Nebenbei-Holzbearbeitern das Gefühl vermittelt, praktische Tipps und Erfahrungen zu erhalten, und nicht wochenlang bspw. darüber lamentiert wird, wie viele 1/100 mm der Hobelspan stark sein soll oder der Fasenwinkel des Stechbeitels 25° oder 27,5° sein muss (sorry: das ist keine Abwertung, sondern nur übertriebene Beispiele).
Nur so besteht auch die Möglichkeit, das faszinierende Hobby der Holzbearbeitung Einsteigern und Nebenbei-Holzwrkern nahe zu bringen.

Viele Grüße

Martin

Carsten Rödiger
Beiträge: 139
Registriert: Fr 26. Okt 2018, 16:39

Re: Drechseln oder Nicht-Drechseln - eine Frage?

Beitrag von Carsten Rödiger »

[In Antwort auf #99462]
Hallo,

Auch ich habe mit einem ganz billigen Vorsatzdrechselgerät von Bosch (über 30 Jahre alt, ähnlich wie die Shopsmith) angefangen. Das Ding ist über die Jahrzehnte in seine Einzelteile zerfallen, ich habe immer mehr davon durch Holzkonstruktionen ersetzt, bis ich mir schließlich aus einer Bohrmaschienenaufnahme für einen Schleifstein (Metabo) einen Spindelstock gebaut habe, der vorne auf die Hobelbank (mit Schraubzwingen) geschraubt wurde, den Reitstock habe ich ebenfalls aus Holz gebaut und zwar so, daß er (mit Schraubzwingen) in einem der Bankhakenlöcher der rechten Zange der Hobelbank geschraubt werden konnte. Werkzeugauflage war auch aus Holz (später Alu) und wurde mit Schraubzwingen befestigt. Durch die Masse der Hobelbank war das ganze Ding schön schwer und träge. Ich habe Schalen bis 300mm Durchmesser gedrechselt. Natürlich war die Drechselachse nie paralell zur Wekzeugauflage und ab und zu müssen die Schraubzwingen nachgestellt werden.
Auch mit einer billigen Drechselbank sind gute Ergebnisse zu erzielen wenn sie mit Masse beruhigt wird, z.B. schraubt (mit großen Schrauben, KEINE Schraubzwingen) man sie auf 2 Kisten aus (dickem) Sperrholz in die je 200kg Sand oder Steine gefüllt werden; das beruhigt ungemein.
Ansonsten empfehle ich mal zu lesen: "Bill Jones, Notes from the turners shop / Further notes from the turners shop" womit der angefangen hat... So würde wohl niemand von uns anfangem und der hat sahnemäßige Schachspiele gedrechselt.

Klare sache, auch ich träume von einer großen ONEWAY...

Cheerio,
Carsten

Herbert S.
Beiträge: 331
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Drechseln oder Nicht-Drechseln - eine Frage?

Beitrag von Herbert S. »


Hallo
wie oben schon beschrieben beschäftige ich mich schon lange Jahre mit dem Werkstoff Holz. Für mich ist Holz Leidenschaft nicht einfach nur Hobby. Im Gegensatz zu Martin stelle ich an mich sehr hohe Ansprüche. Über die ganzen Jahre hatte ich mir eigentlich Jahr für Jahr immer höhere Ziele gesetzt, welche ich dann auch mit großer Energie angegangen und verwirklicht habe. Da ich sehr gute Kontakte zu mehreren Schreinereien habe und dort Mitarbeiter seit Jahrzehnten nun schon kenne, kann ich sogar sagen, daß meine Erfahrungen von diesen gerne genutzt werden. Oft sind in gewissen Teilbereichen meine Erfahrung weitaus größer als die der Profis.
Trotzdem gebe ich diese auch gerne an Anfänger oder einfach Interessierte weiter.
Gerade im Bereich Drechseln wird davon rege Gebrauch gemacht und ich freue mich über jeden, der Interesse an dieser wunderschönen Freizeitbeschäftigung hat.

Ganz wichtig ist meiner Meinung nach jedoch das unermüdliche Arbeiten in der Werkstatt.
Seit nunmehr 23Jahren verbringe ich nach wie vor zwischen 15 und 25 Std. die Woche in der Werkstatt. Neben meinem Beruf natürlich und Familie und Haus und Garten und ....

Bei einigen Forumsteilnehmern habe ich manchmal den Verdacht, daß die WErkstatt durch irgendwelche virtuelle Vorstellungen ersetzt werden und die ganze Erfahrung holztechnischer Art im Internet erworben wurde.
Diese Aussage ist natürlich provokant, aber ich muß sie ganz einfach einmal äußern, ich hoffe niemand nimmt mir dies übel.

Gruß Herbert



Dieter Macher

Re: Drechseln oder Nicht-Drechseln - eine Frage?

Beitrag von Dieter Macher »


Hallo Herbert,

Ich möchte mich was die Leidenschaft für den Werkstoff Holz betrifft - dir gerne anschließen. Auch für mich ist es weitaus mehr als " nur ein Hobby " geschweige denn eine " Bastelei".
Nun, ich fertige zwar keine Möbel neu an, überarbeite ( restaurieren ist ein großes Wort...!)aber schon seit über 15 Jahren antike bzw. alte Weichholzmöbel,
und fertige in erster Linie seit nun gut vier Jahren handgearbeitete Schatullen und Displays an.Dies ist neben dem Drechseln das zweite Hauptkontingent der von mir " erledigten" Holzarbeiten. Hin und wieder auch mal andere Dinge, wie Kleinmöbel oder Regale, mehr jedoch nicht.Ich habe im Laufe der Jahre auch
Unterstützung von vielen Seiten bekommen, nicht zuletzt von meinem Vater, welcher sein ganzes Arbeitsleben im Musikinstrumentenbau zugebracht hat.
Darüber hinaus auch von einem anderen Instrumentenbaumeister, meinen Nachbarn- meinen Drechselmentor mit über 45 Jahren Berufserfahrung sowie einigen Anderen, auf deren Erfahrung ich nicht verzichten möchte. Trotz alledem habe ich sehr viel "Lehrgeld" bezahlen müßen, insbesondere beim Begehen von unkonventionellen Wegen in der Holzbearbeitung.
Ich kann also mit ruhigen Gewissen meine eingeschränkten Erfahrungen
weitergeben und stehe hinter jeden von mir geschriebenen Wort, hinter jeden Beitrag - lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.
Demnächst werden - so hoffe ich zumindest - auch Bilder meiner kleinen Werkstatt und einiger anderer Arbeiten von mir im Forum zu sehen sein, vorrausgesetzt die Bildqualität der von mir an Dieter Schmid geschickten Fotos ( Polaroidbilder ) reicht dafür aus.
Dein zuletzt geäußerter Verdacht ist sicherlich provokant - kann man doch so einiges " zwischen den Zeilen " lesen..........

Gruss Dieter M.

Martin Krenzer
Beiträge: 116
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Drechseln oder Nicht-Drechseln - eine Frage?

Beitrag von Martin Krenzer »


Hallo Herbert,

ich möchte von mir nicht behaupten, dass ich keine Ansprüche an mich oder meine Arbeit stelle. Ganz im Gegenteil: ich würde mich sogar als ehrgeizig bezeichnen. Vielleicht ist das nicht so ganz rüber gekommen. Ich stoße beim Holzwerken nur bisweilen an Grenzen, wo ich bei realistischer Einschätzung sagen muss: "das kriegst du einfach nicht besser hin", mag das nun am Werkzeug liegen oder am eigenen Unvermögen oder Nicht-Wissen bestimmter Arbeitsweisen. Beim Selbst-Erlernen gibt es nunmal Grenzen, die m.E. weder durch Internet noch durch Fachbücher (von denen ich auch einige habe)überwunden werden können, sondern lediglich durch praktisches Erlernen mit Anleitung und durch Üben. Zwar reichen meine Werkstatt-Wochenstunden durchaus an deine heran; was das Drechseln angeht, allerdings ernsthaft erst seit ca. 2 Jahren. Wegen Umzugs habe ich leider auch noch keinen Drechsler oder Schreinermeister gefunden, dem ich mal über die Schulter schauen könnte. Insofern beneide ich einerseits Dieter, der wohl über Jahre schon einen Mentor an seiner Seite hat, als auch dich, der sogar sein Wissen an Profis weiter geben kann.

Und was deine vermeintlich provokante Aussage angeht: Das Internet und Foren sind eine sehr gute Möglichkeit, sich auszutauschen und gegenseitig Tipps zu bestimmten Fragen zu geben. Praktische Hinweise beim Arbeiten und Lernen kann es allerdings nicht ersetzen.

So, jetzt geht's in die Werkstatt.

Viele Grüße

Martin Krenzer


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