Längs -und Querzahnung bei Zinkensäge
Längs -und Querzahnung bei Zinkensäge
Hallo Handzinker,
ich habe mal ein paar Bücher gewälzt und herausgefunden, daß bei den Zinkensägen der vordere Teil eine Längs -und der hintere eine Querzahnung haben soll. Ist eigentlich logisch, wurde aber noch nicht erwähnt.
Gruß Boris
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Re: Längs -und Querzahnung bei Zinkensäge
Kannst du mir bitte eine Literaturangabe dazu geben? Es wäre nämich erst der zweite Beleg, dass im deutschen Sprachraum die Querverzahnung bekannt war und benutzt wurde.
Viele Grüße, Christof.
Re: Längs -und Querzahnung bei Zinkensäge
Hallo Christof,
die Zinkensäge ist im "Tischlerlexikon" von Carl Wilkens auch nur kurz erwähnt. Zitat:"Die Anwendung der Zinkensäge ist bei genauer und guter Möbelarbeit nicht in allen Fällen ratsam, da die hintere Seite manchmal nicht genau auf Riß geschnitten wird oder aussplittert, wenn die Sägezähne der hinteren Hälfte nicht abwechselnd schräg gefeilt sind für Querschnitt."
Gruß Boris
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Re: Längs -und Querzahnung bei Zinkensäge
Hallo Boris,
aaah, wunderbar. Genau danach habe ich gesucht. Wann ist das Buch das erste Mal aufgelegt worden? Mag ja spinnert klingen; aber diese Textstelle könnte das "missing link" der Sägenevolution sein. Haben Europas Sägenschärfer von der Querverzahnung gewußt und haben sie sie angewendet oder nicht ? Mit deiner Fundstelle läßt sich zumindest ein Zeitpunkt angben ab dem sie es mit Sicherheit gewußt haben.
Viele GHrüße, Christof.
Re: Längs -und Querzahnung bei Zinkensäge
Hallo Christof,
das Buch ist von 1924 und mit abstand das beste, wenn man wie ich Neandertalermaschinist ist(Maschinen von 1923). Es wird dem Umgang mit Handwerkzeugen und mit Maschinen gleich viel Beachtung geschenkt.
Gruß Boris
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Re: Längs -und Querzahnung bei Zinkensäge
Hallo Christof,
ich teile deine Begeisterung und habe das Buch gleich bestellt (nicht nur deswegen). Ich verstehe das Zitat übrigens anders als Boris. Mit der hinteren Seite ist wohl die Rückseite des Brettes gemeint, die ungenau wird, weil man sie beim Sägen nicht sieht. In meinen Büchern (Bieler 1954, Flocken/Walkling 1961, Heine 1990) wird das Zinkensägeblatt so beschrieben, daß es nur den waagrechten Schnitt machen kann. Der senkrechte muß schon vorhanden sein. Und so sehen auch meine beiden Sägeblätter aus. Beide sind übrigens für Längsschnitte geschärft.
Ein Sägeblatt, das beide Schnitte machen kann, kenne ich nur aus Beschreibungen in amerikanischen Foren. Da wird Roy Underhill nachgesagt, sich eine solche Säge selbst gemacht zu haben, indem er ein Schweifsägeblatt in der Mitte erhitzt und verdreht haben soll.
Gruß, Wolfgang
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Re: Längs -und Querzahnung bei Zinkensäge
Hallo Wolfgang,
inzwischen habe ich das Buch auch bestellt. Hoffentlich nicht bei demselben Antiquariat.
Warum Zinkensägen auf Längsschnitt gefeilt wurden ist mir völlig unklar. Den senkrechten Schnitt kann man doch mit jeder beliebigen Säge machen, da braucht es doch kein Zinkensägeblatt in der Gestellsäge.
Inzwischen scheint es mir evident, dass das Wissen um die Vorteile einer Querverzahnung auch in Europa sehr wohl bekannt waren, offenbar aber nicht so hoch eingeschätzt wurden wie bei den Angloamerikanern.
Viele Grüße, Christof.
Re: Längs -und Querzahnung bei Zinkensäge
Was genau versteht Ihr denn unter einer Querverzahnung - etwa den schrägen anschliff der Zähne wie bei Absetzsägen oder den japanischen Sägen?
Re: Längs -und Querzahnung bei Zinkensäge
[In Antwort auf #97997]
Was meinst Du mit nem waagerechten Schnitt? Etwa einen Schlitz, also einen Schnitt längs der Faser (...weil Deine Sägen für Längsschnitte gefeilt sind...)? - und wie soll dann der senkrechte Schnitt (in dem fall also quer zur Faser) schon vorhanden sein???
Ich glaub, ich versteh da was ganz falsch...
schick doch mal ein paar Bilder von deinen Sägen rüber!
Michl
Was meinst Du mit nem waagerechten Schnitt? Etwa einen Schlitz, also einen Schnitt längs der Faser (...weil Deine Sägen für Längsschnitte gefeilt sind...)? - und wie soll dann der senkrechte Schnitt (in dem fall also quer zur Faser) schon vorhanden sein???
Ich glaub, ich versteh da was ganz falsch...
schick doch mal ein paar Bilder von deinen Sägen rüber!
Michl
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Re: Längs -und Querzahnung bei Zinkensäge
Hallo Michl,
ich glaube du hast ganz richtig verstanden. "Querverzahnung" meint eine Verzahnung, bei der die Zähne schwach auf Stoß stehen und die Zahnschneiden wechselseitig schräg gefeilt sind. Die Schneide trennt zuerst die Faser auf dann wird sie von dern ganzen Schneide geräumt. Bei japanischen Querverzahnungen ist das so, auch bei den Querverzahnungen aus dem angloamerikanischen Bereich.
Wir hatten mal eine Diskussion über das Thema, wenn du die liest, weißt du Warum Wolfgang und ich bei diesem Thema hellhörig sind: http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/2831
Was mich interessieren würde: Kennst du den schrägen Anschliff von Zähnen aus gängiger Werkstattpraxis?
Viele Grüße, Christof.