A propos ökologisch..

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: Ausgewogenheit!

Beitrag von Christof Hartge »


Was die geschäftliche Seite angeht bin ich ganz deiner Meinung: Besser ein nachhaltiges Geschäft, als künstliche Verbote.

Und natürlich ist es auch so, daß unser Blöckchen Ebenholz allein nicht gerade den Urwald vernichtet.

Hat eigentlich jemand schon mal einen Pockholzbaum gesehen? Wenn man gegen den prallt, stelle ich mir vor, werden auch 3 Liter Hubraum ganz schnell zusammengefaltet.

Viele Grüße, Christof.

Andreas Winkler
Beiträge: 1125
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: A propos ökologisch..

Beitrag von Andreas Winkler »

[In Antwort auf #94202]
Hallo Mattihas,
meiner Meinung hat Deine Holde recht, wennn sie Dir die Ohren lang ziehen will.
Ob Du Tropenholz kaufst oder nicht, ist Deine Sache. Zeifellos steht fest, daß
gewisse sehr dekorative Hölzer auf "unseren" Breitengraden nicht wachsen können.
Und die Entscheidung,diese Hölzer zu nutzen,muß , wie gesagt,jeder selbst fällen. Meiner Ansicht nach sind es auch zwei Paar Stiefel, ob man 2000m2 Okumé
-Sperrholz zu Transportkisten verarbeitet bzw. 35 m3 Meranti-Holz (von dem sich der Holzhandel nicht mal die Mühe macht, den Namen dereinzelnen gefällten Bäume
anzugeben-es gibt nämlich keinen "Meranti"-Baum. Meranti ist nur eine Sammelbe-
zeichnung für verschiedene,ähnliche Bäume. Diese wurde eingeführt,um "kundenfreundlicher" zu sein, d.h. den Nutzer nicht mit zu vielen Namen zu konfrontieren, welche er sowieso nicht aussprechen kann) in Fenster "veredelt"
oder ob man sich mal zwei Klötze Makassar-Ebenholz kauft, weil man sie für dekorative Griffe braucht.
Jedoch farf man nicht vergessen, daß das Holz in beiden Fällen eventuell vom gleichen Holzimporteur kommt.
In beiden Fällen wird eine Schneise in den Urwald geschlagen (Forstwege gibt´s
in den Tropen in den seltensten Fällen),auf dem dann relativ bequem andere Nutzer des Regenwalds folgen können. Viele Experten bestättigen, daß es einen
selektiven Einschlag im Regenwald nicht geben kann. Um einen "besonders edlen"
Baum zu schlagen (was ja auf dem ersten Blick sinnvoller als Kahlschlag erscheint) müssen viele andere Bäume dranglauben, die schlichtweg im Weg sind, um an den gewünschten Baum zukommen. Die einheimische Bevölkerung wird von den meisten Holzkonzernen ausgebeutet, die ihre Einschlagkonzessionen nur durch bestechen der korrupten Regierungsmitglieder erhalten. Diese Regierungen geben das Geld nicht etwa für Dinge aus, die der Bevölkerung zugute kommt (NAhrungsmittel, Krankenhäuser usw.) sondern kaufen Waffen bzw. füllen ihre eigenen Geldbeutel. Zum Thema "gutes", zertifiziertes Holz gibt es Berichte, die besagen, daß (nachweislich) FSC-zertifiziertes Holz aus geschützten Gebieten
stammt.
Damit kein falscher Eindruck entsteht, ich will kein Spielverderber sein und finde bestimmte Tropenholzarten auch sehr schön; aber es wird über dieses Thema einfach zu wenig publik gemacht und auch vieles absichtlich verschwiegen.
Gruß, Andreas

Horst Hohoff
Beiträge: 56
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: A propos ökologisch..

Beitrag von Horst Hohoff »


Die Diskussion, ob Tropenholz oder nicht kann man wohl nie zu einem Konsens bringen. Für den Möbelbau käme ich auch nicht auf die Idee ein Tropenholz als
Hauptmaterial zu verwenden. Da ich aber auch ein Faible fürs Drechseln habe, bin ich auch den Reizen der Tropenhölzer erlegen. Ich finde es gibt faszinierend schöne
schöne Hölzer darunter. Und die Masse des gefällten Tropenholzes endet sicher nicht
auf europäischen Drechselbänken oder im Bau exklusiver Möbel. Ein großer Teil dieser Hölzer wird sicher auch dort gebraucht, wo es geschlagen wird, und die Brandrodung zerstört sicher auch immer noch einen großen Teil der tropischen Urwälder. Alles in allem meine ich das man ein Recht auf die Nutzung der tropischen Wälder den dortigen Nationen zugestehen muß. Das bestimmt in großem Umfang noch Raubbau betrieben wird, ist schlimm und muß bekämpft werden. Ob man das durch den totalen Boykott erreicht, wage ich zu bezweifeln.
Horst Hohoff

Yannick

Re: A propos ökologisch..

Beitrag von Yannick »


Ok...

der brasilianische regenwald wird nicht etwa ^kahlgeschlagen, weil ein paar lustige europäer gerne drechseln, oder sich gitarren bauen(dewegen bin erst durch zufall auf dieser seite gelandet). nein, es wird weidefläche für multikonzerne wie mc do gerodet... also, irgendwelche frauen sollten lieber den bossen der konzerne die ohren langziehen...und angenommen, wir würden das ganze holz aus dem urwald ausschliesslich für unsere arbeiten benutzen, hatten wir wohl für immer genug... ich will hier nur klarstellen, dass unser holzverbrauch einen minimalen bruchteil des ganzen darstellt. es werden wohl genügend schöne hölzer einfach verfeuert... man sollte das problem alsp von einer anderen seite her angehen...

bis denn, yannick

Jürgen z.H.

Re: A propos ökologisch..

Beitrag von Jürgen z.H. »


Hallo,

von einem bekannten Dipolm Forstwirt habe ich mir mal detailiert erklären lassen, dass das FSC Siegel vollkommener Humbug ist. Die Länder aus denen die Tropenhölzer kommen sind arm. Es gibt dort in der Regel keine funktionierende Verwaltung, Korruption. Da wird systematisch wild geschlagenes Holz zu FSC zerifiziertem Holz.

Andererseits gibt es Verwendungszwecke, die man mit heimischen Hölzern nicht abdecken kann. Ich denke eine sparsame zweckorientierte Nutzung ist ok.

Jürgen

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