Hallo
Wie kommt man zu einer Kommode?
Wir hatten uns neue Schlafzimmermöbel zugelegt, wir waren gerade einige Tage im Besitz der neuen Möbel, als ich im Netz eine passende Kommode fand, mein Frau war sofort von dem Möbelstück angetan, ich zögerte einen Moment um dann meiner Frau zu versprechen, ihr dieses Möbelstück selbst herzustellen und es ihr zum Geburtstag zu schenken.
Das alles wäre ja eine gute Sache, der Zeitpunkt war ein unglücklicher, im Frühjahr verlangt der Garten den Einsatz und so war das was dann kam, leider nicht stressfrei.
Hier das Objekt der Begierde, es schien mir von der Größe gesehen als meine Krangenweite, Leimholz Keilverzinkt bezog ich im Baumarkt, also ging es los.

Gleich zu Beginn bestellte ich die notwendigen Schubladen-Führungen und Scharniere, ich entschloss mich für Blum-Produkte.
Da die obere Platte beim Original 40mm dick ausgeführt war, kam ich etwas ins Schwimmen, bei 40 mm wären meine ganzen restlichen Eichenbestände drauf gegangen, so kam ich auf die aberwitzige Idee, die Platte aus Restbestände zu fertig, da die Restbestände meist sehr dünne waren, fertigte ich die Platte innen hohl, je zwei Leisten a 12mm oben und unten, in der Mitte 16mm hohl.
Die schlechten Hölzer kamen nach unten, die guten nach oben, ich fertigte 40mm breite Einzelstücke, die ich dann zusammenleimte.
Viel Arbeit.
Hier sieht man die Leimvorrichtung, ich musste ja die einzelnen kurzen Stücke auch längs verspannen, dazu benutzte ich die Spanner, die man auf eine Leiste aufspannen kann, ein Erbstück von unserm Kollegen Heribert, der mir einige nützliche Dinge schenkte.

Bei den Schubladen sollten die Fronten natürlich aus 18mm Leimholz sein, die die anderen Teile fertigte ich aus Ahorn, da das Ahorn erst knapp ein Jahr alt war, schnitt ich die Bretter auf Rohmaß und nahm diese Bretter dann einige Male mit in die Sauna .
Die Schubladen-Teile wollte ich eigentlich auf meiner Tischsäge mit Hilfe meines 6mm Nuters zinken, die ersten Versuche waren aber nicht zufriedenstellend, ich hatte das Gefühl das Ahornholz war zu trocken, ich war ganz enttäuscht und fräste nun die Zinken auf dem Wabeco-Bohrständer mit einen 6mm Fräser, was sehr gut ging.

Ich modulierte mir die Schubladenzüge in CAD und setzte mir so ein Modelle der kompletten Kommode zusammen, so hatte ich die notwendigen Maße, um die Züge montieren zu können, spannend war dann der Moment, als ich zum ersten Male die Schubladen einsetzte und siehe, es passte, lediglich an einer Führung nahm ich eine kleine Korrektur vor.
Hier die montierten Führungen.

Die Blumzüge haben an der Unterseite der Schubladen kleine Arretierer, sie rasten beim EInlegen der Schubladen ein, zum Entnehmen drückt man die beiden orangene Hebel zusammen und die Schubladen lassen sich entnehmen.

Die etwas eigenwilligen Griffe leisen sich gut nachfertigen, ein Aluprofil 8x8mm hatte ich schnell im Netz gefunden, das Profil nach zu fräsen war nicht schwierig.

Als Korpusverbinder benutzte ich die Trapezteile von Hettich.
Für Rückwand und Schubladenbödenbenutzte ich die alten Rückwände unseres alten Schlafzimmers, sie waren aus recht guten 5mm Buchen-Sperrholzplatten.
Zur Montage fuhr ich alle Einzelteile mit unserm alten Schubkarren runter zum Hof, dort montierte ich dann die Kommode zusammen.

Die Scharniere montierte ich mit Hilfe einer einfachen Bohrschablone, ich konnte sie links als auch rechts anschlagen, bohrte kurze 2mm Löcher vor, um dann die Montageplatten zu montieren, auch hier war ich richtig stolz, die Türen waren auf Anhieb am richtigen Platz.
Die Scharniere finde ich sehr gut, sie ziehen die Türen über einen erstaunliche großen Bereich schön zügig zu.

Der links zu sehende Schrank gehört nicht zu unserem neuen Schlafzimmer, er steht noch einige Wochen bis er entsorgt wird.
Gruß Franz