Frage zu einem Holzboden
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Frage zu einem Holzboden
Hallo fachkundige Gemeinde!
Ein Freund plant, in seinem Wohnraum (ca. 25 m², L-förmig) einem Holzboden verlegen zu lassen. Er hat sich den Boden angeschaut, den ich bei meiner Freundin verlegt hatte, und war recht angetan. Ich habe ihm "meine" Laien-Verlegemethode erklärt: Einfache Fi-Ta-Dielen mit Nut und Feder, jeweils Stücke von max. 2,5 m, an den Kopfenden mit 'nem Lamello verbunden, mit den Untergrund (Estrich!) sehr sparsam verschraubt. Natürlich eine Trittschalldämmung dazwischen. Den ganzen Boden leicht angeschliffen und 2 mal geölt. Dieser Boden sieht nach fast drei Jahren immer noch prima aus. Natürlich sind da, auch von der Jahreszeit abhängig, kleinere Spalten zwischen den Dielen, aber das gehört meines Erachtens dazu.
Mit dieser Vorstellung ist mein Freund zum Schreinermeister seines Vertrauens gegangen, der sich wiederum an seinen Holzhändler gewandt hat. Ergebnis: NEIN, geht nicht, FI-Ta-Dielen dürfe man nur nageln, und für seinen Boden käme dann ausschließlich Lärche in Frage. Diese Dielen würden dann verleimt und der ganze Boden somit schwimmend verlegt.
Mmmh.
Ich selbst habe ja nun gesehen, dass es durchaus möglich ist, einen preiswerten Fi-Ta-Boden recht simpel auf Estrich zu verlegen, wenn die gelegentlichen Vertiefungen der Schrauben nicht stören.
Und 25 m² komplett verleimte Lärche? Das soll gutgehen, ohne dass einem im nächsten Winter der ganze Boden mit einem lauten Knall irgendwo reisst? Mal ganz davon abgesehen, dass Lärche mehr als das doppelte kostet, habe ich schon mehrfach gehört, dass dies zwar ein schönes Holz ist, sich aber genau für Böden aber nicht eignet, da es dazu neigen soll, gelegentlich einen Teil seines Harzes "auszuschwitzen", was dann hier und da klebrige Stellen auf der Oberfläche erzeugt, in denen dann der Staub regelrecht kleben bleibt.
Hat jemand hier diebezüglich vielleicht Erfahrungen?
Ach ja: Es soll auf jeden Fall ein Nadelholz sein, da sich im Raum zwei Ständer und ein Sturz aus Fichte/Tanne-Leimbinder befinden, wo vorher eine Wand stand. Und es soll einigermaßen preiswert sein.
Danke schonmal, Georg
Re: Frage zu einem Holzboden
Hallo,
einen Fussboden auf Estrich schrauben wird niemand machen der Gewährleistung leisten muss, das ist einfach nicht "Stand der Technik". Das würde ich auch verweigern. Das es keine Fichtenholzböden gibt kann gut sein, ist halt das billigste Material was möglich ist. Wenn man mal die gesamten Kosten für einen Boden sieht ist der Anteil am Materialpreis dann doch gering, also Differenz von Lärche zu Fichte. Verleimen und schwimmend würde ich auch nicht machen, wenn schwimmend nur als 3-Schicht aufbau. Dann aber auch eher als Klick. Wenn massiv entweder geklebt oder mit Unterkonstruktion. Das sind meiner Meinung nach die Möglichkeiten die Sinn machen.
Ich finde ja ein Holzboden gehört geschraubt, bei aller Liebe---- bevor ich mir 3Schicht oder Kleber ins Wohnzimmer lege nehme ich lieber Fliesen und nen schicken Teppich.
Am wichtigsten ist zuerst mal welche Aufbauhöhe man hat.....
Gruss
Ben
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Re: Frage zu einem Holzboden
Aufbauhöhe:
Möglichst gering.. :(
Re: Frage zu einem Holzboden
....Fleisen, ist sogar dünner als 3-Schicht!
genauer kann man es dann halt nicht beantworten!!!
Gruss
Ben
Re: Frage zu einem Holzboden
...noch dünner ist Linoleum!
Gruss
Ben
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Re: Frage zu einem Holzboden
Kork geht auch, 3 oder 6 mm
Gruß
Heinz
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Re: Frage zu einem Holzboden
Hallo,
Ich überlege auch grad was für einen Boden ich in meiner Werkstatt mache. Dachboden, ca 45 m2 Fläche, momentan Estrich und eine ca. 6cm Stufe an der Eingangstür.
Da ich Laminat nicht wirklich mag schwanke ich im Moment zwischen OSB-Platten und Rauspund auf 18mm "Dachlatte" verschraubt (20mm Styropor zwischen den Latten, so das der Boden auf dem Styropor aufliegt)
Eventuell wär das ja auch möglich.
Gruß Wolfgang
Re: Frage zu einem Holzboden
[In Antwort auf #82496]
Hallo!
Dielen verleimen ist ein ganz grober fachlicher Fehler! Jedes Brett muss für sich in der Breite arbeiten können, weswegen Dielen im Normalfall nur (!) an der Federseite mit der Unterkonstruktion bzw. dem Untergrund vernagelt bzw. Verschraubt werden.
Wenn es möglichst flach bleiben soll, nimm Klick-Landhausdiele, die kann man schwimmend legen, die Fugen bleiben dicht und der Aufbau bleibt mit Trittschalldämmung unter 20 mm. Ist allerdings nicht ganz billig.
Warum es unbedingt eine bestimmte Holzart sein muss, nur weil schon was aus dem gleichen Material im Raum ist, werde ich wohl nie verstehen. Nadelholz hat als Fußboden praktisch keinen Vorteil, es ist unter dem Strich auch nicht wesentlich billiger...
Gutes Gelingen und frohes Fest!
Hallo!
Dielen verleimen ist ein ganz grober fachlicher Fehler! Jedes Brett muss für sich in der Breite arbeiten können, weswegen Dielen im Normalfall nur (!) an der Federseite mit der Unterkonstruktion bzw. dem Untergrund vernagelt bzw. Verschraubt werden.
Wenn es möglichst flach bleiben soll, nimm Klick-Landhausdiele, die kann man schwimmend legen, die Fugen bleiben dicht und der Aufbau bleibt mit Trittschalldämmung unter 20 mm. Ist allerdings nicht ganz billig.
Warum es unbedingt eine bestimmte Holzart sein muss, nur weil schon was aus dem gleichen Material im Raum ist, werde ich wohl nie verstehen. Nadelholz hat als Fußboden praktisch keinen Vorteil, es ist unter dem Strich auch nicht wesentlich billiger...
Gutes Gelingen und frohes Fest!
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Re: Frage zu einem Holzboden
Hallo Wolfgang,
vor 17 Jahren habe ich einen Teil meiner jetzigen Werkstatt mit einem Rauspundboden ausgestattet. Einfache Tragekonstruktion mit fest verschraubten Dachlatten. Darauf Rauspund mit dafür vorgesehenen Metallclips, die auf die Traglatten geschraubt wurden, befestigt. Die anfänglich fugenlos verlegten Dielen haben im Lauf der Zeit aufgemacht. Jetzt in der kalten Jahreszeit habe ich schon 2 - 3 mm Fugen. Stört mich aber nicht weiter. Wahrscheinlich war das Holz beim Einbau noch zu feucht.
Klaus
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Re: Frage zu einem Holzboden
Hallo zusammen :)
Ich kann den einfachem Dielenboden aus Weichholz Fichte/Tanne für verschiedene Anwendungen nur empfehlen. Im Kinderzimmer (ca 30qm) und auch in unserem Schlafzimmer habe ich diesen vor vielen Jahren auf Kanthölzer verlegt. Befestigt nur mit kleinen Schrauben in der Nut. Nach etwa 3 Jahren hatte ich nochmals die Dielen neu verlegt, weil sich die bekannten Fugen (max. so etwa 2-3mm) beim endgültigen Trocknen gebildet hatten. Seither ist Ruhe mit den Spalten.
Nur warum meine Lobeshymne auf dieses einfache Weichholz?
Fangen wir mit Stein beziehungsweise Fliesenböden an: Schon die alten Römer hatten Böden bevorzugt welche "Fußwarm" waren. Nicht ein Hartgestein, sondern ein Marmor mit vielen Lufteinschlüssen war die erste Wahl. So wurde Travertin bevorzugt verlegt. Deshalb habe auch ich im Wohnbereich diesen sehr angenehmen Marmor verlegt.
Wer barfuß auf einem Fichten-Dielenboden läuft und dann direkt zum Vergleich auf einem Eichenboden, wird im selben Augenblick die angenehme Fuß-Wärme des Weichholzes empfinden.
Wenn Kinder auf dem WeichHolz-Fußboden spielen, kommen alle Vorteile dieser Holzart zum tragen. Und wenn die Kinder mal größer sind, schleift man halt die "Spielspuren" wieder ab und besitzt einen einfachen bescheiden wirkenden Fußboden welcher ohne Farbdominanz bei vielen Einrichtungsstilen sich bewährt.
In einer Holzwerkstatt gelten die gleichen Vorteile wie kostengünstig, antistatisch, fußwarm und vorteilhaft weich wenn teile auf den Boden fallen.
Gruß