Hallo
Die ersten Regentage veranlassen mich meine Hütte aufzusuchen, das Naheliegendste, die Werkstatt aufzuräumen muss noch warten, meine Ziehklingen wollte ich neu herrichten, es dauerte einen ganzen Tag, ich hatte mir vor meiner Hütte unter Esskastanienbaum mit zwei Böcken und einem Brett einen kleinen Tisch hergerichtet, es war gerade die Zeit, die reifen Esskastanien fallen zu Boden, ich hatte Glück, es fiel mir keine Auf den Kopf.
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Es ist eine zeitraubende Arbeit, zuerst mit der Feile ungefähr einen halben Millimeter entfernen, dann mit verschieden Steinen abziehen, bis sich ein kleiner Grat löst, das geht herunter bis zum belgischen Brocken.
Ich benutzte auch einen Stein, der stammt noch von einer Hohnmaschine (der Fünfte von links), als Dreherlehrling musste ich 1956 unter anderem auch an dieser Maschine arbeiten, an den Zylindern wurde die Bohrung zuerst feingedreht und dann gehont, die Tolleranzen bewegten sich im 1000stel Bereich. Ich weiß es nicht mehr genau, waren es drei oder vier Hohnsteine die langsam drehend und oszillierend, unter Zugaben von speziellen Schmiermitteln den Schliff vornahmen. auch die Pleul wurden in dieser Fertigungsinsel gefertigt, da konnte man einiges lernen.
Zurück zu den Ziehklingen, nach dem alle gefeilt und feingeschliffen waren, ging es zum Abziehen, mein Abzieher kennen viele von Euch, ein alter Vollhartmetallfräser, mit 8mm Schaft positionierte ich in handliches Eichenholz, ein kleines Fenster gibt den Schaft frei, ich kann mit den handlichen Holz kräftig mit zwei Händen zu greifen.
Die zwei kleinen Klingen mit nur 0.4mm Stärke sind schwer abzurichten, mir gelang es nicht, rund um einen Grat anzuziehen, die Teile sind so labil, sie biegen sich zu leicht zur Seite, dann wird der Grat eher zum Kantenbruch, die muss ich noch mal nach bearbeiten.
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Ein Nussbaumbrett nutzte ich zum proben.
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Gruß Franz