Vor knapp einem Jehr besuchte mich Johannes M. um meine neue Dewalt 622 in Augenschein zu nehmen und mit seiner Elu zu vergleichen. Bei der Gelegenheit diskutierten wir über dies und das. Eines meiner Projekte waren Räder mit Freiläufen, um Material am Oberfrästisch anpressen und gegen Rücklauf schützen zu können. Johannes riet mir zu, trotzdem habe ich die Sache erst mal nicht verwirklicht.
Dann kam der Hausherr mit Jessem. Im Prinzip genau das, was ich mir vorgestellt hatte. Professionell gemacht und letztendlich die Bestätigung für meine Überlegungen. Aber nicht passend für meinen Oberfräsentisch. Den auf Jessem umzubauen, das kam nicht in Frage. Dazu hatte er zu gute Dienste geleistet. Ausserdem war er mein Baby!
Mit Hilfe unseres örtlichen Landmaschinenhändlers - Mahr & Schwebel in Gross Bieberau - habe ich das Projekt angegangen. Ich brauchte Polyurethanringe und Aluscheiben. Die Ringe fanden sich ganz einfach im Lager des Händlers und ein befreundeter Metaller drehte mir die Scheiben, sprich Räder. Das ist daraus geworden:Zuerst einmal mussten Halter für die Räder hergestellt werden. Angefertigt aus 8mm starkem Sperrholz und mit bogenförmigen Schlitzen versehen, um die Höhe der Andruckrollen vernünftig einstellen zu können.

Ausgangsmaterial für die Halter
Bearbeitet wurde das Material auf meinen Vorrichtungen, die ein abgehobenes Arbeiten von der Arbeitsplatte der Hobelbank erlauben (http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/page/2/md/read/id/101775/sbj/jetzt-mache-ich-mir-aber-mal-luft/). Mit Hilfe der Combination Router Base von Trend - die ich sonst allerdings weniger schätze - wurden die bogenförmigen Nuten geschnitten, die später eine Höhenanpassung der Vorrichtung ermöglichen werden.

Der kleine goldfarbene Pin links ist der Drehpunkt für den Kreisbogenschnitt
Am Zentrum des Kreisbogens wird eine 6mm-Bohrung angebracht, in der der Drehzapfen der Zusatzplatte der Oberfräse seinen Halt findet. Die bogenförmigen Nuten werden mit Hilfe eines 8 mm Spiralnutfräsers geschnitten.

Die Zusatzplatte für die Oberfräse
Um die Spanabsaugung zu verbessern wird ein Abfallstück unter das Werkstück gespannt. So werden keine Späne nach unten ausgeworfen und die exzellente Spanabsaugung der Dewalt DW 622 kommt voll zur Wirkung.
Einfräsen der Kreisbogennuten:


Mit Hilfe der Zusatzplatte ist das Fräsen der Kreisbögen kein Problem
Um die Werkstücke einfacher bearbeiten zu können bleiben die beiden Halter zuerst einmal ungetrennt.

Die Kreisbögen für beide Halter

Rechter und linker Halter aufgetrennt
Im Live-Test erweisen sich die Halter als zu gross, zu unhandlich. Ein zweiter Versuch mit schlankerene Haltern wird gestartet,

Die zu grossen Halter hinten .- Material für neue, schlankere vorne

Auch hier werden Kreisegmentnuten geschnitten
Das Endprodukt am Anschlag des Oberfräsentischs:

Beide Rollenhalter im Einsatz
Die beiden Rollenhalter im Einsatz. Sie drücken das Werkstrück sicher nach unten. A>ufgrund der eingebauten Freilauflager ist ein Rückschlagschutz gegeben, da sich die Räder nicht rückwärts drehen können.
Meine Variante hat wesenlich grössere Räder - ca 45 mm Durchmesser - als die Ausführung von Jessem. Das garantiert eine grössere Reibung durch grössere Auflagefläche. Man hat die Wahl: Bei geringem Anpressdruck wirken die Räden nur als Anpresshilfen, bei grösserem Druck kömmt der Schutz vor Rückschlägen hinzu.
Was noch getestet wir:
- Bringt die Schrägstellung der Rollen wirklich einen Vorteil? (Konstruktiv schon eingerechnet)
Etwas Bemerkenswertes:
Di eingepressten Freiläufe verhielten sich nicht gleich: Einer verlangte nach einer 6 mm - Achse, der andere nach einer 5,85mm - Schraube.Warum das so ist kann ich aktuell noch nicht beantworten.
Gruss
Rolf