Zyklon - Saugertest: Kärcher vs. Festool
Hallo zusammen,
ich greife aus diesem alten Beitrag zum Bau meines Zyklons einen Ausspruch von mir selber auf und versuche eine Antwort zu geben:
Trotz allem würde ich gerne irgendwann einmal einen der viel bejubelten und teuren Festoolsauger anschließen. Natürlich kann man nicht das Handling/Zubehör/etc vergleichen, aber die Saugleistung schon. Und das ist das was für mich bei einem Sauger zählt.
Zur Vorgeschichte:
Wer meine letzten Bauberichte verfolgt hat, wird bemerkt haben, dass ich inzwischen im Besitz eines Festool-Saugers bin. Genau gesagt ein CTL 26.
Nachdem mein Zyklon in Verbindung mit dem Kärcher WD 5.400 in letzter Zeit stetig an Saugleistung nachgelassen hat, habe ich mich auf die Fehlersuche gemacht. Die Saugleistung war zu Beginn deutlich höher.
Die Fehlerquelle war schnell gefunden. Durch die doch heftigen Temperaturwechsel über das Jahr (-15° bis 40°) in der Gartenhütte, hat der Heißkleber aufgegeben und auch das Holz hat ein bisschen gearbeitet und die entstandenen Ritze weiter aufgesprengt. Diese Woche habe ich den Zyklon mal reingeholt und rundum alle Fugen mit Dicht- und Klebmasse für den Sanitärbereich neu abgedichtet. Außerdem habe ich im Inneren eine riesigen Absatz, an dem sich garantiert Luftwirbel bilden zugeschmiert. In Zukunft wird er nicht mehr draußen übernachten müssen.
Die Gelegenheit war aber auch gut das besagte Experiment zu wagen und zu schauen, was der Kärcher für seine 120 Euro wirklich leistet.
Versuchsentwurf
Ich habe lange überlegt, wie ich ohne großen Aufwand die Saugleistung messen kann. Letztendlich ist mir nichts besseres eingefallen als Sägemehl vor dem Saugschlauch zu verteilen und den abgesaugten Bereich zu vergleichen. Dabei spielen technische Daten erst einmal keine Rolle, wenn der Dreck am Ende des Schlauchs liegen bleibt, hilft auch der beste Motor auf dem Papier nichts.
Der Versuchsaufbau
- hier exemplarisch mit dem Kärcher - besteht aus dem Sauger mit 2,5m (58mm) Saugschlauch zum Zyklon und von dort ein 2,5m (d=58mm) Schlauch, bzw. 3,5m (d=27mm) zum Sägemehl:

Der Saugschlauch wurde mit einer Zwinge fixiert und musste beim Saugerwechsel nicht bewegt werden. Das Sägemehl wurde verteilt und dann der Sauger eingeschaltet (ca. 10sec), ausgeschaltet und die Umrissform des verbleibenden Sägemehls nachgezeichnet:

Die Ergebnisse
habe ich kurz aufbereitet und sind folgend dargestellt:
D = 27mm

D = 58mm

Als Test zur Überprüfung des Saugkraftverlustes im Zyklon habe ich beim 58er Schlauch den Festool-Sauger auch einmal ohne Zyklon angeschlossen. Ich bin überrascht, wie gering der Saugverlust doch ist.
Beim 27er Schlauch ist der Unterschied zwischen Festool und Kärcher vergleichsweise klein.
Beim 58er Schlauch zeigt sich der Unterschied deutlicher. Der Abstand oben in der Mitte zwischen den Linien (grün und blau) beträgt ungefähr 1cm.
Fazit:
Obwohl der Kärcher dem Festool unterlegen ist, möchte ich hier noch mal hervorheben, dass auch der Kärcher in der Lage ist mit einem Zyklon meine Fräse, Tauchkreissäge und Erika sehr ordentlich abzusaugen!
Der Preis von 120,- im Vergleich zu 500,- für den kleinsten Festool mit dieser Saugturbine relativiert den geringen Saugleistungsvorteil noch einmal. Also auch nach diesem Test zeigt sich, dass man für sein Geld viel Saugleistung bekommt. Einziges Manko des Kärchers ist die hohe Leistungsaufnahme von 1800W und fürs Schleifen mit dem Excenter die fehlende Saugkraftregulierung, sowie die Lautstärke. Fräse und Kreissägen übertönen den Sauger ohne Probleme und verlangen auch nach maximaler Saugleistung.
Zumindest meine Neugier ist jetzt mit diesem Experiment endlich gestillt. Über Nachfragen, Anregungen und Meinungen würde ich mich freuen.
Viele Grüße und bis bald
Tobi
PS: Falls Christoph diesen Beitrag lesen sollte, im Hintergrund kann man schon einen kurzen Blick auf mein aktuelles Projekt werfen ;)