Verkabelung Schaltkasten

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Michael Winkler
Beiträge: 22
Registriert: Do 11. Apr 2013, 21:14

Verkabelung Schaltkasten

Beitrag von Michael Winkler »


Hallo

Hab mal vor 2 Jahren meine Kreissäge auseinandergebaut ,Lager war kaput.

Die Reperatur hat länger gedauert als mein gedächnis ,sich merken konnte wie ich die 2 5 adrigen kabel angeklemmt waren .

Es mus einfach gewesen sein sonst hätte ich es mir aufgeschrieben.

Problem 1 5 adriges Kabel vom Motor ,1 5 adriges Kabel zur Steckdose, 1 Leiste mit bezeichnungen L1 L2 L3 N U V W 1

Gehe davon aus das ich jeweils 1 ader beider Kabel an eine der Stellen (L1 )anschrauben mus ,kann mir jemand einen Tip geben ,wie die reinfolge sein könnte.

Mit freundlichem Gruß Michael



Ralf Brandt
Beiträge: 59
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Verkabelung Schaltkasten

Beitrag von Ralf Brandt »


Hallo Michael,

ganz so einfach lässt sich deine Frage nicht beantworten, ein Foto wäre hilfreich. Deshalb die sicherste Antwort: gehe zu einem Elektriker, der sich das mal ansieht.
Aber hier einige grundlegende Infos:

L1 (schwarz)
L2 (braun)
L3 (schwarz)
Dies sind die drei Phasen, die anzuschließen sind. L1 ist die schwarze Leitung, die im Kabel direkt neben GrünGelb liegt. Aber das hängt auch vor der Verkabelung des Steckers ab. Um die echte Laufrichtung zu ermitteln, gibt es Meßgeräte ... oder einen Versuch, denn die wahrscheinlichkeit liegt genau bei 50%, das man die richtige Richtung trifft.

U - V - W sind die Sekundärausgänge der Wicklungen. Hier bitte nichts anschließen. Diese drei Klemmen müssen jedoch Brücken beinhalten. Entweder alle drei untereinander (Sternschaltung) oder jeweils mit L2-L3-L1 (Dreiecksschaltung). Diese Klemmen brauchst du nur, wenn die Maschine mit einem Stern-Dreieck-Schalter versehen ist (um den Anlaufstrom zu minimieren). Aber dann würde vom Schalter eine min. 8-Adrige Leitung kommen (oder du hättest 2 Schalter, einen Ein/Aus und einen Y/Δ-Schalter)

N = Nulleiter (Blau)

Was '1' ist weis ich nicht, eigendlich fehlt PE (Grün/Gelb).

Deshalb nochmal: Bitte einen Elektriker sich das mal anzusehen, mit 400V ist nicht zu spaßen.

Gruß
Ralf


Johannes M
Beiträge: 1589
Registriert: Di 21. Jul 2020, 09:09

Re: Verkabelung Schaltkasten

Beitrag von Johannes M »


Hallo Michael,

380V Drehstrom ist nichts für Experimente. Such Dir jemanden der sich auskennt. Nach VDE0100 gibt sich jeder, der an Elektroanlagen arbeitet, als Fachkundig zu erkennen und ist somit verantwortlich für das was passiert. Und es muß immer auch bedacht werden, das eventuell andere Anschlüße an der Maschine falsch angeschlossen sein könnten.

Es grüßt Johannes

A.Peter
Beiträge: 102
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Verkabelung Schaltkasten

Beitrag von A.Peter »

[In Antwort auf #74177]
Hallo,

so wie ich ich deinen Text verstanden habe, hast du eine Klemmleiste wo beide Kabel angeschlossen werden sollen.

An beiden Kabeln hast du wahrscheinlich entweder einen grüngelben, einen grünen oder einen gelben Draht. Diese gehören verbunden. Die Klemme heißt PE oder ist irgendwo am Metallasten.

Blaue Drähte werden an N angeschlossen.

L1 > U
L2 > V
L3 > W

Wenn du zwei Schwarze Dräte, einen braunen und einen blauen hast, dann schau dir das Kabelende an der Außenisolierung an.

Der schwarze Draht zwischen dem braunen und dem blauen, das ist L1

Der schwarze Draht zwischen dem braunen und den grüngelben, das ist L3

Der braune ist L2.

Wenn die Farben total anders sind und der Motor oder die Kabel sehr alt, dann ist ein evtl. vorhandener roter Draht, der PE >grüngelb
Blau gabs früher auch schon. Dazu meißtens noch schwarz L1, grau L2, und braun L3.

Wenn der Motor nach dem Anschließen in die falsche Richtung dreht, dann musst du 2 Phasen vertauschen. Üblicherweiße L1 und L3.
Du kannst aber auch L1 und L2 oder L2 und L3 vertauschen.

Gruß, A.Peter

Manuel
Beiträge: 166
Registriert: Di 24. Dez 2019, 13:41

Re: Verkabelung Schaltkasten

Beitrag von Manuel »


Soweit stimme ich den Vorredner zu.
Allerdings muss ich eins ergänzen, ein "echter" Drehstrommotor hat keinen Nulleiter, da die Spannung 400V beträgt und über die Phasen (Außenleiter) läuft. Drum auch mein Tipp, dass du den Elektriker ranlässt, denn zwischen N und PE (Erdung) ist ein kleiner Unterschied, auch wenn natürlich sie im Prinzip das Gleiche machen.
Kann natürlich gut sein, dass du Schütze in der Maschine hast, dann brauchst du wiederrum einen Nulleiter. Das kann man von der Ferne aber nicht so leicht nach deiner Beschreibung sagen. Außerdem musst du beim Motor aufpassen, ob er im Dreieck oder über Stern läuft, je nachdem sind die Brücken im Schaltkasten des Motors zu klemmen. Ich nehme aber mal nicht an, dass du die Brücken zwischen Leiter und Wicklung entfernt hast?!

Gruß
Manuel

A.Peter
Beiträge: 102
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Verkabelung Schaltkasten

Beitrag von A.Peter »


Hallo,

nachdem er geschrieben hat, dass es 5 Drähte sind, ist wahrscheinlich der Nulleiter mit ausgeführt, wenn vieleicht auch garnicht benötigt. Oft sind aber die Spulen von Selbstanlaufsicherungsschalter in 23o Volt ausgelegt und da wird dann der N benötigt.
Mit Selbstanlaufsicherungsschalter meine ich den Ein-Aus-Schalter welcher bei einem Stromausfall selber abschaltet, aber nicht selbstständig wieder an, wenn der Strom wieder da ist.

Wenn da nur U V W steht, dann sind die anderen Enden der einzelnen Wicklungen nicht nach Außen geführt und es kann vom Betreiber auch nicht entwerde Stern oder Dreick geschaltet werden.

Da würden dann 6 Klemmen sein U1 U2 V1 V2 W1 W2

Er wird den Motor schon richtig anschließen. 5 Klemmen, zwei Kabel je 5 Drähte, da kann man nicht viel falsch machen. Ich bin mir sicher, dass miit dem Namen der Maschine im Internet auch der dazu gehörende Schaltplan gefunden werden kann. Zur Not könnte der Themenstarter hier ein paar Bilder vom Typenschild, von en Kabeln, der Klemmleiste und vom Stecker posten. Dann kann ihm sehr schnell und genau geholfen werden. Hier im Forum gibts ja sicherlich viele Leute, welche sich nicht nur mit Holzwerken auskennen. Ich z.B. bin nur Nebenbeiholzwerker, aber seit 31 Jahren Elektriker.

Und wenn alles nichts hilft, dann gebe ich ihm eine genaue Anleitung wie er mit einem Messgerät für 9 € vom Baumarkt feststellen kann welcher Draht welcher ist und dann klappt das mit dem Anschluss auf alle Fälle.

Gruß, A.Peter

Ralf Brandt
Beiträge: 59
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Verkabelung Schaltkasten

Beitrag von Ralf Brandt »


Hallo A.Peter,

im Prinzip gege ich dir Recht. Michael, der Themenstarter schrieb jedoch: "... 1 Leiste mit bezeichnungen L1 L2 L3 N U V W 1 ...". Daraus schließe ich, dass beide Seiten der Wicklungen aufgelegt sind und dass es Brücken gibt.
Mulig wird mir jedoch, wenn ich im Text von Manuel lese: "zwischen N und PE (Erdung) ist ein kleiner Unterschied, auch wenn natürlich sie im Prinzip das Gleiche machen. ".
Das ist schlicht falsch. Auch wenn sie das gleiche Potential haben, so "machen" sie jedoch etwas völlig konträres: Über den Nullleiter darf (und tut es bei Lichtstrom auch) Strom fließen. Sollte über den PE Strom fließen, haut es den FI raus (hoffendlich). Drehstrommaschinen benötigen in den allermeisten Fällen tatsächlich keinen Nullleiter. Aber, so der Motor nicht Schutzisoliert ist, IMMER einen Schutzleiter. Das heißt jedoch nicht, das es keinen Anschluss für den Nullleiter geben braucht. Meine Standbohrmaschine hat z.B. einen. Nicht für einen Selbstanlaufsicherungsschalter, sondern für die Beleuchtung. Vielleicht hat die Maschine sogar eine kleines 220V Vorritzeraggregat. Man weiß es nicht ...

Deshalb nochmal an Michael: frage einen Elektriker vor Ort sich das mal anzusehen! Der wird dann, hoffendlich, nach dem Auflegen der Leitung gleich auch einen Test nach DIN VDE 0701 durchführen. Dieser Test sollte, nach Willen des VDEs, immer nach solchen Aktionen vorgenommen werden ... aber ich weis auch, die Praxis ...

Gruß
Ralf

Manuel
Beiträge: 166
Registriert: Di 24. Dez 2019, 13:41

Re: Verkabelung Schaltkasten

Beitrag von Manuel »


Hallo Ralf,

da gebe ich dir recht, die N-Klemme darf Strom führen, so ist das gedacht. Früher gab es aber keine PE, deswegen war zugleich der Nullleiter die Erdung. Daher mein Satz, im Prinzip machen sie das gleiche, nur der Nullleiter noch mehr.

Gruß
Manuel

Helle

Re: Verkabelung Schaltkasten

Beitrag von Helle »


Hallo Leute - laßt es wieder sein - der, der gefragt hat, hat bestimmt schon die Ohren angelegt ...

Es gibt schönere Wege um von einen "Aggregatzustand" in den Anderen zu kommen - ohne über 400V auf den Maschinentisch ...

Die unsichere Ausgangsfrage zeigt: Das ist ein Fall für einen "der's gelernt hat" .

Gruß, Helle



Martin Höche
Beiträge: 371
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Bravo Helle *NM - Ohne Text*

Beitrag von Martin Höche »

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