Holz inkl. Holzwurm
Holz inkl. Holzwurm
Liebe Holzwerkergemeinde!
Da ich an meinen Ahornpfosten Holzwurmbefall feststellen musste, dachte ich mir: schnell verarbeiten. Also wird eine lange geplante neue Hobelbank nun gebaut. Ich habe jetzt mal alles besäumt und grob zugeschnitten und immer darauf geachtet, die Stellen mit sichtbarem Holzwurmbefall großzügig wegzuschneiden. Als ich heute soweit fertig war, fielen mir an einigen Teilen wieder Bohrlöcher auf, die vor ein paar Tagen noch nicht da waren - zwar sehr kleine Löcher, aber doch! Habe ich die Biester evtl. mit der Bearbeitung geweckt?
Jetzt die tolle Frage: was soll ich tun? Sagt nur bitte nicht, ich soll das schöne Holz verheizen... Ich bin mittlerweile so weit verzweifelt, dass ich schon daran denke, alles mit Holzwurmtod zu streichen - würde das helfen bzw. auch langfristig wirken? Und taugt das Holz generell noch für ne Hobelbank?
Mein weiteres Poblem: ich hab noch einiges an rohen Bergahornbohlen rumliegen und mir fehlt die Zeit, alles bald zu verarbeiten - gibts da irgendwelche Ideen, wie ich zumindest einen Teil des Holzes retten kann?
Ach ja: die Holzfeuchte beträgt momentan unter 15% - noch immer zu viel?
Danke im Voraus und liebe Grüße,
Alex
Holz inkl. Holzwurm mit Foto *MIT BILD*
Hallo nochmal - hatte ganz vergessen, die Fotos hochzuladen:
Also hier ist mal ein Teil der grob zugeschnittenen Pfosten zu sehen:

Und neue Wurmlöcher - so extrem ist es nur an einem Stück...

Re: Holz inkl. Holzwurm mit Foto
Hallo Alex,
es wird doch oft der Tip gegeben, das Holz in die Sauna zu geben.
Bei den für die nächsten Tage angekündigten Temperaturen von über 30 Grad würde ich das Holz in schwarze Folie wickeln.
Die entstehenden Temperaturen müssten Holzwürmer gar werden lassen.
Gruß
martin
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- Registriert: Sa 22. Jun 2013, 10:21
Re: Holz inkl. Holzwurm mit Foto
Moin, Alex!
Bei mir gehen verwurmte Stücke, die ich nicht mehr auf kleineres Format zuschneiden kann, gnadenlos durch den Schornstein, notfalls auch im August; ich habe in den vergangenen 35 Jahren zu viele dieser Biester durchgefüttert.
Selbst wenn Du jetzt thermisch den größten Teil Deiner Gäste abtötest, bleibt das Risiko, dass Du nachher schlüpfende Käfer in der Werkstatt hast und der ganze Ärger von vorne losgeht.
Die Wurmstiche auf dem zweiten Foto, 2. Stück von unten, sind übrigens nicht neu, sondern schon vor dem Zuschnitt entstanden, sonst säße das Mehl nicht darin fest; auskriechende Käfer hinterlassen ein sauberes Bohrloch.
Die Bohlen würde ich besäumen, dabei merkst Du, wie "lebendig" das Holz schon ist und nimmst mit der Rinde den Hauptzugang für die Käfer weg.
Gruß
Helmut
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- Registriert: Mi 18. Jan 2017, 19:20
Re: Holz inkl. Holzwurm
[In Antwort auf #73636]
Hallo,
ich habe zuletzt ein natürliches Holzschutzmittel verwendet, aber noch keine Langzeiterfahrung.
Kannst dir ja mal anschauen:holzschutz-profis.de vielleicht ist das was für dich.
Gruß Dominic
Hallo,
ich habe zuletzt ein natürliches Holzschutzmittel verwendet, aber noch keine Langzeiterfahrung.
Kannst dir ja mal anschauen:holzschutz-profis.de vielleicht ist das was für dich.
Gruß Dominic
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Re: Holz inkl. Holzwurm mit Foto
[In Antwort auf #73637]
Wenn es schon ausgeflogene Insekten gibt, wirst Du keine Ruhe haben, bis das gesamte Ahornholz entfernt wurde. Hintergrund ist, dass die Käfer bevorzugt die Holzart zur Eiablage aufsuchen, in der sie selbst gross geworden sind.
Ich hatte mir mal ein solches Problem mit Balkan-Nussbaum eingeschleppt, da half auch nur die Totalentsorgung.
Gruss
Rolf
Wenn es schon ausgeflogene Insekten gibt, wirst Du keine Ruhe haben, bis das gesamte Ahornholz entfernt wurde. Hintergrund ist, dass die Käfer bevorzugt die Holzart zur Eiablage aufsuchen, in der sie selbst gross geworden sind.
Ich hatte mir mal ein solches Problem mit Balkan-Nussbaum eingeschleppt, da half auch nur die Totalentsorgung.
Gruss
Rolf
Re: Holz inkl. Holzwurm
Hallo!
Erstmal vielen Dank für eure Hilfe und Anregungen!
@martin: Die Idee gefällt mir ziemlich gut, aber ich bin etwas skeptisch, ob die Kerntemperatur im Holz ausreichend hoch steigt, da wir ziemlich kühle Nächte haben (auch momentan allerhöchstens 15° um 5 Uhr morgens - und das kommt eigentlich nie vor). Ich hätte es aber trotzdem versucht, wenn man mir heute nicht nen Gips verpasst hätte - Finger angebrochen...
@Helmut Wolff: dass die Stücke mit offensichtlichem Befall nur mehr einer thermischen Nutzung zuzuführen sind, war mir klar - wahrhaben wollte ich es nur noch nicht ganz. Kann sein, dass ich beim Zuschnitt mal kurz unaufmerksam war und es sich um alte Löcher handelt - dachte, ich hätte sie mit dem Handbesen "zugekehrt". Besagtes Stück ist schon in der Scheune... Es gibt aber tatsächlich auch frische Löcher. Dass die Rinde dran blieb, war wohl der große Fehler - nur wusste ich es damals als experimentierfreudiger Frischling nicht besser und da ich in einem "Nadelholzgebiet" werke, wussten auch die im Sägewerk nichts mit Laubholz anzufangen. Die Ahornstämme waren übrigens zusammen mit ein paar Birken das erste Laubholz, dass ich schneiden ließ.
@Rolf Richard:Genau das ist die Angst in meinem Hinterkopf. Ich hörte vor einiger Zeit mal ne Biophysik-Vorlesung in der nebenbei gesagt wurde, dass die DNA teilweise sehr dynamisch zu sein scheint. Als Beispiel wurden Insekten genannt, denen das Umfeld, in welchem sie gut gedeihen, praktisch genetisch einprogrammiert wird. Ich möchte mein Höolz trotzdem nicht total abschreiben. Ich hoffe, dass ich das in den Griff bekomme weil 1. das rohe Holz ein gutes Stück entfernt in einer Hütte lagert und 2. meine Behelfswerkstatt für den Sommer (eigentlich eine Traktorengarage und -Raparaturwerkstatt) im Herbst durch eine neu erbaute kleine und sehr trockene Holzwerkstatt ersetzt wird.
@Dominic lang: vielen Dank für den Tip - werde ich mal versuchen.
Da ich heute mit einem etwas langsam arbeitenden aber sehr guten Tischler auch über mein Problem reden konnte, werde ich das bereits zugeschnittene Holz mit dem Mittel behandeln, das er mir dagelassen hat - das sollte auch mit einer Hand gehen. Den restlichen m³ werde ich besäumen, befallene Bereiche großzügig wegwerfen und mit dem von Dominic vorgeschlagenem Mittel behandeln. Mal sehen, wie das Besäumen mit einer Hand so läuft - bin froh auch mit Links arbeiten zu können...
Was haltet ihr von diesem Vorgehen?
Liebe Grüße aus dem Holzwurmparadies,
Alex
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- Beiträge: 2302
- Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09
Re: Holz inkl. Holzwurm
Hallo Alex
Ahorn ist scheinbar für Holzwürmer ein gutes Holz, als ich vor kurzem ein Holzstapel mir näher ansah, entdeckte ich auch Holzwurm befallenes Ahornholz, es sitzt an unterster Stelle unter dicken Eichenbohlen, ich glaube mit diesem Holz kann ich nicht mehr viel anfangen, es wird wohl der ursprünglichen Bestimmung zugeführt werden, nämlich als Brennholz für den Kachelofen.
Übrigens, ich erwarte von unserer Försterin den Zuschlag für 5-6 Raummeter Brennholz, sie sagte dass in dem Waldstück, in dem das Holz gefällt wird die Artenvielfalt besonders groß wäre, sie nannte Birke, Buche, Eiche, Esche und Ahorn, bin gespannt was da kommt.
Gruß Franz
Re: Holz inkl. Holzwurm *MIT BILD*
Hallo Franz!
Na da wünsche ich Dir viel Spaß - es wird sicher was tolles für Dich dabei sein!
Zumindest bei Esche und Birke könntest Du evtl. Deiner Säge eine Pause gönnen- ich habs zuletzt mal mit Spalten versucht: anvisieren und beherzt draufhauen! Wenn der Baum gleichmäßig gewachsen ist, bekommt man ganz gute Flächen - bei Birke kann das so glatt gehen, dass die Spaltflächen fast wie gehobelt aussehen. Man lernt schnell, wohin man schlagen muss - dann gehts auch ganz leicht. Ich hab leider nur Fotos vom letzten Stamm. War ne etwas schwächere und wie sich zeigte drehwüchsige Esche:

Dazu hätte ich auch gleich ne Frage: warum wird der Farbkern von Esche nicht verarbeitet? Ich finde, das sieht ganz interessant aus. Gibt es eventuell eine erhöhte Anfälligkeit für Schadinsekten oder Pilzbefall?

Das ist einer der Stammabschnitte, die ich gespalten und anschließend noch über die Abrichte geschoben habe.

Liebe Grüße,
Alex
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- Beiträge: 2302
- Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09
Re: Holz inkl. Holzwurm
Hallo Alex
Ich bin da etwas durcheinander gekommen, ich hab da zwei Berichte verwechselt.
Da bist Du ja munter bei der Arbeit, da hast Du auch verschiedene Hölzer.
Deine Frage zu Esche, keine Ahnung, ich muss zu meiner Schande gestehen, Esche habe ich noch nicht verarbeitet.
Ich habe gerade Wikipedia durchgelesen, da ist nichts über die Nichtverwendung des Kernes vermerkt, das Holz sieht eigentlich gut aus, ich würde mich freuen, wenn ich auch einen Stamm dabei hätte.
Gruß Franz