Tischfräsentisch polieren

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Jens Hauser
Beiträge: 19
Registriert: So 7. Apr 2013, 12:56

Tischfräsentisch polieren

Beitrag von Jens Hauser »


Hallo,

habe mir letztens eine gebrauchte Tischfräse mit Alutisch gekauft.
Der Tisch hatte in den Jahren Kratzer, Farbspritzer, leichte Riefen bekommen.

Nun möchte ich den polieren, damit er wieder glatt wird.
Edelstahlpolitur und Watte haben schwarzen Abrieb produziert, aber sonst nicht viel.

Wie würdet Ihr das machen?

Gruss,
Jens

Albert
Beiträge: 91
Registriert: Sa 30. Jan 2016, 11:39

Re: Tischfräsentisch polieren

Beitrag von Albert »


Hallo Jens,

die Kratzer in der Aluplatte würde ich mit einen Schleifklotz aus Hartschaum (Duropor) und 400er Naßschleifpapier mit Wasser naß in naß überschleifen.
Gut abwaschen und gut trocknen lassen. Danach in drei bis vier Schichten ein gutes Auto Hartwachs aufbringen und nach dem trocknen
des Wachses jedesmal gut auspolieren. Du wirst sehen danach ist der Alutisch glatt wie ein K.-Popo. Ich behandle all meine Maschinentische
schon seit Jahren nach dieser Methode. Holz gleitet auf den so behandelten Tischen ausgezeichnet und nimmt vor allen Dingen keine Rückstände auf.
Es gibt keine dunklen Streifen auf den Werkstücken. Ich wünsche Dir Gutes gelingen

und Grüße aus dem Rheinland

Albert

Andreas K.
Beiträge: 204
Registriert: Do 23. Sep 2021, 05:01

Re: Tischfräsentisch polieren

Beitrag von Andreas K. »


Guten Morgen Jens,

bedenken kann man bei einem Alutisch, dass dieser eventuell eloxiert ist und dadurch nachhaltig verhindert wird, das der Tisch schwarze Streifen am Holz hinterlässt. Entfernt man diese Eloxalschicht, bleibt blankes Aluminium mit einem dünnsten Oxidhäutchen. Und diese Oberfläche tut dies, schwarze Spuren hinterlassen. Um das zu verhindern ist dann ein regelmässig zu erneuernder Schutzüberzug erforderlich.

Ich würd da noch einmal den Kopf schief legen bevor ich da brachial an den Tisch ginge.

Aber wie auch immer, bei allem viel Erfolg!
Andreas

Franz Kessler
Beiträge: 2302
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Tischfräsentisch polieren

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo

Ich hätte Bedenken, mit auf einem Tisch zu arbeiten, auf dem mit reduzierter Reibung sich das Werkstück bewegen lässt, beim Heranführen des Werkstückes an den laufenden Fräser muss das kontrolliert ablaufen, erhöhe ich den Druck auf den Tisch, erhalte ich durch die Reibung einen größeren Widerstand gegen den ich kontrolliert angehen kann, ist es nun sehr glatt, bleibt dieser Widerstand aus, es kann passieren, dass es zu Ruckartigen Bewegungen kommt.
Es ist doch in der Regel so, das ich mit dem Feinschliff eines Werkstückes erst anfange, wenn die spanende Bearbeitung abgeschlossen sind, die schwarzen Flecken sind schnell weg, lassen sich wesentlich besser entfernen, wie z.B. Brenner.

Gruß Franz

der jetzt in den Garten geht

Jens Hauser
Beiträge: 19
Registriert: So 7. Apr 2013, 12:56

Re: Tischfräsentisch polieren

Beitrag von Jens Hauser »

[In Antwort auf #72821]
Hallo zusammen,

@Albert: habe Deinen Tip befolgt und die Fläche erstmal mit 800er nass geschliffen und dann poliert.
Ich bin gerade beim 2. Poliergang (mit Autowachs). Die Oberfläche an sich ist glatt, auf der Polierwatte habe ich noch schwarze Ablagerungen.

@Andreas: der Tisch war nicht eloxiert, also hatte ich es leichter, den Versuch zu starten.
@Franz: Dein Argument mit dem Andruck kann ich gut nachvollziehen. Mal sehen, wie die ersten Teststücke werden. Ich kann mit vorstellen, daß die Gleitfähigkeit mit der Zeit nachläßt.

Wie bekommt Ihr die schwarzen Ablagerungen weg? Einfach mit der Hand nachher nochmal drüberschleifen? Möchte vermeiden, daß es Haftungsprobleme mit dem späteren Ölen gibt.

Gruss,
Jens

Franz Kessler
Beiträge: 2302
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Tischfräsentisch polieren

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Jens

Was schleifen anbelangt, hab ich in den letzten Monaten einiges dazu gelernt, so hab ich mir bei Dieter erstmalig Schleifmittel gekauft und konnte feststellen, das ERSTA SUPER CUT für Holz wesentlich bessere Oberflächen erzeugt, wie mit dem bisherig genutzten Schleifpapier, für die Bilderrahmen, die ja mit Schelllack behandelt wurden erzeugte ich eine Oberfläche die ich in solcher Qualität vorher nicht kannte.
Benutzt habe ich Körnung 150 und 320, ich will auch andere Körnungen noch ausprobieren.
Die schwarzen Flecken durch Alu sind ein relativ kleines Problem, sie lassen sich gut entfernen, was wichtig ist, du musst immer die ganze Oberfläche behandeln, wenn Du z.B. meinst, ich schleife nur dort wo es Flecken hat, dann wirst du spätestens beim Ölen oder auch bei jeder anderen Behandlungsart die Unterschiede merken, so hab ich einige Teile wieder total vom Öl gesäubert, um die aufgetreten Unterschiede zu beseitigen.
Noch eine Bemerkung zu den schwarzen Flecken durch Alu, wie ich schon öfters schrieb, ich benutze diese Fleckenbildung um zu prüfen ob eine Fläche gut trägt, z.B. will ich auf dem Frästisch am Teil eine Kontur fräsen und das Teil schaukelt weil es uneben ist, schiebe ich es einige Male über das Alu und sehe so das Tragbild, kann also so einige "Berge" wegschleifen, um das Schaukeln zu verhindern.

Gruß Franz

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