Hallo und guten Morgen an alle hier,
nachdem ich hier im Forum schon einige Monate begeistert mitlese, möchte ich nun auch mein zweites ernsthaftes Projekt vorstellen - das erste Projekt war ein Regal aus OSB Platten und Vierkanthölzern, welches nun wirklich nicht vorzeigbar ist.
Vorab jedoch etwas zu mir:
Durch die Geburt meines Sohnes im Dezember 2009 veranlasst, mutiere ich mit 26 Lenzen so langsam zum "Holzheimwerker"-Anwärter ;-). Da ich mich für Kunststoffspielzeug wahrlich nicht begeistern konnte, war bei mir das Interesse am Werkstoff Holz schnell geweckt. In der elterlichen Verantwortung stehend, nicht jeden neuzeitlichen Unsinn in die kleinen Patschehändchen gelangen zu lassen, Versuche ich - sofern es die freie Zeit erlaubt - selbstgebaute Holzprodukte in sein Leben zu integrieren.
Nun zum Projekt:
Ein Lauflernwagen sollte es zu Weihnachten sein! Google und das Netz gaben erste optische Anreize. Ideen und Lösungen von diversen Herstellern wurden begutachtet. Die Sicherheitsaspekte standen natürlich ganz oben auf der To-do-Liste (Kippsicherheit, keine gefährlichen Kanten, Robustheit, Ergonomie, sichere und gute Bespielbarkeit etc.)
Aufgrund der äußerst stabilen Materialeigenschaften fiel die Wahl auf Bike-Multiplex als Ausgangswerkstoff in den Stärken 12mm und 18mm. Die Achsen sind Rampa Küchenschrankverbinder, welche mit Schraubensicherung mittelfest fixiert wurden. Schrauben sind ABC Spax Torx 4x30 Edelstahl (echt nobel die Karre!). Es wurde versucht, die Verschraubungen nicht zu aufdringlich zu gestalten. Der Griff ist nur geölt - Buche, 25mm stark, leider so gekauft.
Vom Design her ist es schließlich eine Mischung aus VW Transporter mit Pritsche und einem Pickup geworden, denn Papa soll ja auch seine Freude daran haben ;-).
Bei der Farbgestaltung war ich lange Zeit ratlos. Nur Ölen hätte mir schon gefallen, nur war mir dies nicht "kindgerecht/bunt???" genug. Leider muss ich gestehen, dass die Gestaltung mit dem Dekorwachs "creativ" im Nachhinein sehr, sehr viel vom Holzcharakter zerstört hat - ein einmaliger, nicht ganz deckender Auftrag wäre wohl der beste Kompromiss gewesen (Räder sind nur 1 Mal mit dem Farbton "Schnee" gepinselt). Sei's drum. Bin auch so "zufrieden", auch wenn mir schon einige Patzer passiert sind. Aber das gehört ja auch dazu. Jetzt weiß ich, dass z.B. der zweite Auftrag nicht mit dem Pinsel gemacht werden sollte, da man sonst die Pinselstriche deutlich sieht. Oder dass ich mir drigend einen guten Tischlerwinkel kaufen muss, da einige Kanten nach dem Zuschneiden nicht exakt 90° betrugen. Oder dass ich mit ner TKS oder Erika wahrscheinl. weniger Probleme beim Bearbeiten der kleinen Teile gehabt hätte. Oder, oder, oder ...