Hallo Dirk, Klaus und Michael,
die Hobelbank aus dem Link ist sicher sehr nützlich. Beeindruckend finde ich die große franz. Vorderzange. Die Hinterzange erscheint mir dagegen wie ein Spielzeug.
Ich finde es sehr interessant, mit welchem Einfallsreichtum das Konzept der Hobelbank überarbeitet und weiterentwickelt wird, auch hier im Forum.
Persönlich denke ich, daß man am eigentlichen Konzept an sich nichts Wesentlichliches verbessern bzw. erneuern kann. Alle gezeigten Neuerungen sind vom Prinzip schon mit einer traditionellen Bank mit Zubehör möglich.
Diese Weiterentwicklungen sind absolut zu würdigen (so wie jede Art von geistiger Leistung), sie erscheinen mir jedoch mehr als subjektives Werk als daß sie den Standard erweitern oder gar ersetzen können.
Warum man sich die Mühe gemacht hat, eine relativ komplizierte Hinterzange zu ersinnen, weiß ich leider auch nicht.
Vieleicht ist die traditionelle dt. Hinterzange deswegen entstanden, weil man früher viel Rahmen jeglicher Art auf und mit der Hobelbank verleimt hat. Dazu benötigt man eine kräftige Zwinge. Geeignete Schraubzwingen mit großer Spannweite oder gar Rahmenpressen gibt es weitverbreitet noch nicht allzu lange (etwa solange, seit die eiserne Spindeln das hölzerne Gegenstück ersetzt, also ca. 80 Jahre).
Eine dt. Hinterzange neigt bei schwerer Belastung ausführungsbedingt bei weitem nicht so stark zum Verkanten wie eine franz. Hinterzange Spindel und Spannbacken (= Bankhaken) sind bei der dt. Hz annähernd in einer Flucht. Außerdem hat sich mit den Mitteln von vor 100 Jahren bei einer dt. Hz eine stabilere Führung realisieren lassen als es das frz. Modell ermöglicht hat; deswegen bleibt die dt. Ausführung bei starker Belastung besser in Form.
So hat eine Hobelbank vor knapp 600 Jahren ausgesehen :
http://www.nuernberger-hausbuecher.de/75-Amb-2-317-21-rEtliche erhaltene Möbelstücke u.ä. beweisen, daß man auch damit präzise hat arbeiten können.Wenn man das Bild anschaut, wird leicht nachvollziehbar, warum es Hobelbank heißt.
Von der Funktionsweise ähnelt das aber eher einem jap. Hobelbalken, als dem, was man heutzutage unter einer Hobelbank versteht.
Viele Grüße, 21st Century Digital Boy aka. Andreas