Bohrfutter mit Kegeldorn

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Manuel
Beiträge: 166
Registriert: Di 24. Dez 2019, 13:41

Re: Bohrfutter mit Kegeldorn

Beitrag von Manuel »


Hallo Matthias,

das selbe Problem hatte ich auch mal vor ein paar Monaten. Selbst mit Kriechöl und der beschriebenen Methode (Einspannen von Rundeisen ins Futter und Hammerschläge im Schraubstock) funktionierte nicht. Mit einer selbstgebastelten Abdrückgabel kommst du nicht weit, denn der Kegeldorn ist extrem gehärtet (meistens Werkzeugstahl C45) und eher wird sich deine Gabel verbiegen als, dass du den Kegel einen 1/10mm bewegst.

Mir hat damals eine andere Methode (selbst ausgedacht) geholfen. WD-40 einsprühen, dann eine eine lange schmale Zange (z.B. Fliesenknabberer) verwenden, die ovale oder rundliche Griffe ohne Gummierungen hat. Dabei nimmst du die Schenkel der Zange, nicht den Zangekopf!!, her um den Bund zwischen Bohrfutter-zu-Kegel-Übergang einzuzwicken und zu fixieren. Das ganze kommt dann in den Schraubstock, natürlich so, dass die Schraubstockbacken dort den Druck ausüben, wo auch die Zangenschenkel auf den Kegelübergang pressen. Mit genügend Druck und Geduld drücken die Zangengriffe so in den Übergang rein, dass es den Dorn vom Bohrfutter wegdrückt. Funktioniert als wie eine Abdrückgabel vom Prinzip her, nur spart man sich die Anschaffung. Notfalls gehen auch zwei Rundstähle, hauptsache etwas ovales oder rundes, dass nicht ganz in den Kegeldornübergang reinpasst. Nur so bringst du sanft genügend Druck auf, um das Bohrfutter zu lösen. Mit Hammerschlägen oder sowas zerstörst du nur das Bohrfutter, da es dem gehärteten Stahl des Hammerkopfes nachgibt.

Viel Erfolg
Gruß
Manuel


Frank Josef
Beiträge: 4
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Bohrfutter mit Kegeldorn

Beitrag von Frank Josef »

[In Antwort auf #56013]
Zunächst würde ich mal die Pinole der BM testen. Dazu braucht man eine Messuhr bzw. Feintaster mit Stativ. Den Taster der Uhr in den Morsekegel der Spindel "zeigen lassen" und mal die Spindel drehen. Dann auch bei ausgefahrener Pinole nochmal testen und auch bei Pinole in unterster Stellung an dieser (kräftig) wackeln. Vermutlich hat die Pinole auch zuviel Spiel im Gehäuse (was bei Fernostmaschinen eigentlich serienmäßig so ist).



josup

Re: Bohrfutter mit Kegeldorn

Beitrag von josup »

[In Antwort auf #56013]
Hallo zusammen, um ein Bohrfutter vom Einsteckschaft zu trennen folgender Tipp:
Zwei Rundeisen ca. 30 mm zwischen Bohrfutter und Einsteckschaft eins auf jeder Seite,dann in in den Schraubstock leichter Anpressdruck und die Verbindung löst sich. Das Beste Profi Werkzeug sind die Spannkeile von der Fa. Fein.



Heinz Kremers
Beiträge: 2802
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Bohrfutter mit Kegeldorn

Beitrag von Heinz Kremers »

[In Antwort auf #56013]
Hallo Matthias,

ich hab das seinerzeit mit Hitze/Kälte gemacht:
Bohrfutter mit Fön erwärmen, dann die MK-Aufnahme in kaltes Wasser tauchen bis knapp ans Bohrfutter und dann einige Schläge auf das Bohrfutter, aber bitte mit einem Plastikhammer oder einem Stück Hartholz.

Vielleicht findest Du aber jemand in Deinem Bekanntenkreis, der die gleiche MK-Aufnahme hat. Dann könntest Du das Bohrfutter dort mal laufen lassen und vergleichen, ob es nicht doch an der Pinole liegt.

Bei mir "eiert" die Pinole auch leicht. Erneuern bei dem alten Gußschätzchen wär ein finanzieller GAU. In Stahl sauber angekörnt wundere ich mich immer wieder wie genau man damit bohren kann. Sobald der Bohrer fest aufsitzt hört die Eierei auf.

Gruß

Heinz



garfilius
Beiträge: 107
Registriert: Mo 22. Dez 2014, 13:03

Re: Bohrfutter mit Kegeldorn

Beitrag von garfilius »


Zum testen, ob das Futter mit Kegel einen Schlag weg hat: Viele Drechselbänke haben eine MK 2 oder MK 3-Aufnahme. Die sind vielleicht schneller zu finden als eine Bohrmaschine mit MK-Aufnahme.

Gruß
Gero


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