Frage zu geplantem Schrankbau ***Skizzen

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Andreas S.
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Frage zu geplantem Schrankbau ***Skizzen

Beitrag von Andreas S. »


Moin, moin miteinander,

ich möchte in den kommenden Wochen für unseren Kurzen einen Schrank bauen, der unter eine Dachschräge eingepasst werden soll.

Das Ganze soll von außen etwa so aussehen:



Die breiteren Leisten dienen zum Wandanschluss (oben und rechts) - links aus optischen Gründen gleich breit. Den Sockel hab' ich nicht mitskizziert.

Von innen soll das etwa so aussehen:



Rechts kommt vorerst noch das Spielzeug rein, Kleidung links.
Der linke Teil mit dem schmalen Regal an der Mittelwand soll bei Bedarf angepasst werden können.
Für den Fall, dass eines Tages mehr Klamotten als Lego verstaut werden sollen :-)
An die linke Seite des Schrankes soll ein Bücherregal kommen, das in den Schrank integriert ist.
Damit wollen wir vermeiden, dass der linke "Rahmen" 200 mm stark aufträgt. Wenn man also die linke Tür öffnet, schaut man gegen die Wand des Regals.

Nun zu meinen eigentlichen Fragen.
1. Würdet ihr bei den Abmessungen von 2 x 2 m durchgehend bauen oder 2 Schränke zu je einem Meter?
Der Schrank muss eh zerlegbar sein, um ihn einbringen zu können.

2. Reichen 18 mm Materialstärke aus?
Oder würdet ihr z.B. bei durchgehender Bauweise oder aufgrund der Höhe die Wände stärker machen?

3. Wie sähe das bei 2,5 x 2,5 m aus?
Ein ähnlicher Schrank steht nämlich anschließend nochmal an.

4. Welches Material würdet ihr verwenden? Tischlerplatte, 3-Schichtplatte ...?
Was ich definitiv nicht verwenden werde ist Spanplatte!
Der Fußboden ist Buche und das Bett Birke, transparent weiß lackiert.
Zu letzterem tendiere ich auch.
Ich habe bisher noch keine Erfahrung mit Massivholzumleimer.

Für Eure Tips wäre ich dankbar.

Gruß aus HH

Andreas



Jörg Katzer
Beiträge: 228
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Re: Frage zu geplantem Schrankbau ***Skizzen

Beitrag von Jörg Katzer »


Hallo Andreas

Nur eine Anregung ohne auf Deine Fragen einzugehen: Deine Türen öffnen nicht alle! Von links aus gesehen kann Tür 2 und 4 nicht öffnen ohne ins Dach einzutauchen. Alle Bänder müssen nach links rutschen. Dann brauchst Du aber für die Türen 3 und 4 sehr weit öffnende Bänder, sonst stehst Du Dir selbst im Weg.

Viel Erfolg Jörg



Markus Lindner
Beiträge: 193
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Frage zu geplantem Schrankbau ***Skizzen

Beitrag von Markus Lindner »


zu 1.) durchgehend wurde ich den Schrank nicht bauen, da sich sonst die untere Platte unter der Last der Mitteltrennwand etc. fürchterlich durchbiegen würde, deshalb würde ich auf jeden Fall die mittlere Trennwand bis auf den Bodendurchgehen lassen.
Mit welcher Verbindermethode wolltest Du den Schrank zerlegbar machen?

zu 2.) 18mm sollte wohl ausreichend sein.

zu 3.) Der würde dann ja 5 Türen bekommen, hier würde ich auf jeden Fall auch mit durchgehenden Trennwänden arbeiten.

zu 4.) Birke finde ich ein sehr schönes Holz, das sich sehr gut verarbeiten lässt und mit seinem hellen Farbton freundlich, einladend, ehrlich und authentisch wirkt. Mit Buche-Fußböden harmoniert es sehr gut.


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Andreas S.
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Keine Sorge - die Türen gehen schon auf

Beitrag von Andreas S. »


Moin Jörg,

das ging ja wie's Brezel backen :-)

Die Türen gehen schon auf - vor der Dachschrägen geht's einen guten Meter nach oben. Momentan sieht das "Problem" so aus:


Dank Dir aber in jedem Falle für Deine Aufmerksamkeit.

Gruß Andreas



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Andreas S.
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Re: Frage zu geplantem Schrankbau ***Skizzen

Beitrag von Andreas S. »


Moin Markus,

Klar, die Mittelwand geht in jedem Falle durch - hab' ich nur nicht skizziert.
Bei dem 5-Türer werden alle Mittelwände durchgehen.
Wobei der eine etwas andere Aufteilung kriegen wird.
Auf Wunsch einer mir nahestehenden Dame werde ich mich bzgl. der Inneneinrichtung wahrscheinlich an dem System eines schwedischen Möbelhauses orientieren ;-)

Zum Verbinden dachte ich an das Hettich Rastex-System.
Das hab' ich schon mal bei einem Bücherregal verwendet und find' das ganz gut.
Oder hast Du eine gute Alternative?

Gibt's Birke als Leimholz mit durchgehenden Lamellen?

Dank Dir für Deine Tips.

Gruß Andreas



Heiko Rech
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Re: Frage zu geplantem Schrankbau ***Skizzen

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #54661]
Hallo Andreas,

zum Material:
Wenn du bei Spanplatten bedenken wegen der Chemikalien hast, scheiden Tischlerplatten und 3S Platten ebenfalls aus, da diese auch verleimt sind. Bei gekauftem Leimholz müßtest du dich um auf der sicheren Seite zu sein über die Verleimung informieren.

Was die Stabilität angeht, so hätte ich persönlich keinerlei Bedenken, hier furnierte Spanplatte zu verwenden, würde aber aus Gewichtsgründen, auch beim Bau und Handling eher zu Tischlerplatten tendieren.

3S Platten und Leimholz, noch dazu mit durchgehenden Lamellen, wäre mir für den Korpus eines solchen Schrankes, ehrlich gesagt vie zu schade bzw. zu teuer, noch dazu, wenn es weiß lasiert werden soll.

Bei der Konstruktion würde ich auf jeden Fall einen durchgehenden Sockel machen, da kann nichts drunter fallen und die Gewichtsverteilung ist gewährleistet.

Auf Rastex Verbinder oder ähnlcihe System würde ich an den meisten Stellen verzichten. Ich würde eiige Dübel oder Flachdübel setzen und einfach verschrauben. Das sieht auch optisch wesentlich besser aus, denn entweder sieht man garnichts, oder lediglich einen kleinen Schraubenkopf. Die Rastes sind auffälliger und überdies noch arbeitsintensiver. Darüberhinaus ist eine ordentlich geschraubte Verbindung auch stabiler.

Ob du durchgehend bauen willst, oder zwei Schränke ist meiner Meinung nach in erster Linei davon abhängig, wie groß deine Werstatt ist. Denn du wirst den schrank ja sicherlich in Einzelteilen innerhalb des Hauses transportieren und vor Ort aufbauen oder?

Gruß

Heiko



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Andreas S.
Beiträge: 309
Registriert: So 1. Feb 2015, 15:46

Re: Frage zu geplantem Schrankbau ***Skizzen

Beitrag von Andreas S. »


Hallo Heiko,

die Chemie ist nicht mein Problem bei den Spanplatten - zumindest erwarte ich da inzwischen in Deutschland auch keine Probleme mehr. Oder sollte ich?

Meine Abneigung kommt eher daher, dass ich mit Spanplatte ein Regal gebaut hab', was zu vorhandenen Büroschränken passen musste.
Mit Rastex-Verbindern - was mit Fräse und Schablone eigentlich ganz gut ging.
Nur war das Zeug derart bröselig, dass einem einfach der Spaß verging.

Das mit den Sockeln ist klar. Deinen Tip mit den Schrauben lass ich mir durch den Kopf gehen - bestimmt eine Alternative. Dank Dir für die Anregung.

Das "durchgehend" bezieht sich auf die Länge von 2m, (was ja beim Deckel schon fast 2,5 m sind) und die Frage der Wandstärke.
Ich bin momentan noch etwas unsicher, ob ich quasi zwei eigenständige Schränke zu je einem Meter Breite baue oder den Deckel durchlaufen lasse,
die Mittelwände entsprechend einpasse und die Böden zwischen die durchgehenden Mittelwände setze.
Zwei Mittelwände zu je 18 mm - oder eine Mittelwand und das zweite Modul mit Verbindern (Dübel, Rastex oder ähnlich)? Das sind die Fragen, die mich momenan so plagen ;-)

Die Werkstatt siehst Du in der Planung hier http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/noframes/read/64513
In Realität schon ein wenig weiter - in zwei Wochen kommen die Geräte.
Du vermutest richtig: Die 2m Deckenhöhe sind einer der Gründe für den zerlegbar geplanten Bau. Abgesehen davon, würde ich das Ding anders auch nicht die Treppe(n) rauf kriegen.

Herzlichen Dank und ebensolche Grüße

Andreas



Robert Hickman
Beiträge: 687
Registriert: Mo 2. Jan 2017, 16:40

Re: Frage zu geplantem Schrankbau ***Skizzen

Beitrag von Robert Hickman »


Servus Andreas,

Beim Material käme mir 3-Schichtplatte in den Sinn. Hast Du einen Duodübler zur Verfügung? Dann wären Rastex kein wirklich großer Mehraufwand. Eine Frässchablone ist mit wenig Aufwand schnell hergestellt. Mit der Dübellehre könnten dann auch die Lochreihen flott und präzise gebohrt werden(zur Not am Aufstellort), so dass die Montageplatten der Topfscharniere für die Türen gleich in die Lochreihen eingeschraubt werden könnten. Entsprechende Lehren für das Anpunkten der Bohrungen in den Türen gibt es ja im dicken Hettich für um die 2,50€.
Ich würde zwei Einzelschränke bauen, die ich durch die Lochreihen hindurch miteinander verschrauben würde. Der Sockel könnte hingegen durchgängig sein, in der Mitte aber zusätzlich abgestützt.

Viele Grüße

Robert



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Spantischerplatte

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo,

als Alternatives Material würde ich auch noch Spantischlerplatte in Betracht ziehen. Da hast du einen Kern wie bei der Tischlerplatte, bekommst also gut Halt beim Verschrauben. Die Deckschicht besteht aus einer dünnen Schicht Spanplatte, mit Melaminharz drauf. Robust, Pflegeleicht, gut zu verarbetien, stabiler und leichter als Spanplatte.

Zu den Spanplatten noch ein Wort: Auch da gibt es Unterschiede. Die einfachen bestehen aus drei Schichten, die besseren bestehen aus fünf Schichten und das Gefüge ist etwas dichter.

Gruß

Heiko


Ulrich W
Beiträge: 340
Registriert: Sa 3. Okt 2020, 12:02

Re: Spanplattenaufbau

Beitrag von Ulrich W »


Hallo Heiko,

gibt es wirklich eine unterschiedliche Anzahl Schichten?

Ich bin begeistert von der Spanplattenherstellung per Windwurfmaschine (siehe Wikipedia: Spanplatte).
Doch da entscheidet die Körnung des Streumaterials über den Plattenaufbau (Flugweite je nach Gewicht).

Aber es gibt vermutlich noch andere Herstellungsverfahren.

mfg. Ulrich



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