Hallo Forum,
in Ostwestfalen ist der Sommer anscheinend rum. Mein Sommmersonnebauprojekt also genau zur richtigen Zeit fertig gestellt.
Nachdem mir meine alte Werkbank mit dem Billigtischlerschraubstock ziemlich auf den Nerv ging wollte ich dafür einen soliden Ersatz haben.
Die im Forum gezeigten Werkbänke mit Massivholzoberflächen spornen einen echt an so was auch zu versuchen. Aber getraut hab ich mich am Ende dann doch nicht. Schließlich soll die Platte ja plan sein. Also vom örtlichen Sperrholzhersteller eine Platte 30mm Buchenmultiplex besorgt, (Feuerfest(!) verleimt, was anderes gabs vorläufig micht) und an die Arbeit. Da Untergestell ist aus massiver Buche. Die Ideen für die Konstruktion sind aus dem Web und dem Buch "Making Workbenches" von Sam Allan. Hier ein Paar Bilder vom Bauprozess:

Absetzen der Zapfen der Beine mit der Kreissäge

Die Schlitze hab ich mit der Oberfräse, Kopierring und Schablone eingefräst. Hier sieht man noch die alte Werkbank mit dem alten Tischlerschraubstock. Das Teil gibt es übrigens bei einem anderen Werkzeugversender als dem Hausherrn für kleines Geld zu kaufen. Meine Erfahrung nach zwei Jahren: Finger weg, damit kann man kaum ein Werkstück sicher spannen.

Die Löcher für die Verbinder-Schrauben werden mit Schablone in die Querverbinder gebohrt

Die Löche für die Bankhaken haben mich echt (Lehr-)Geld gekostet. Der FAMAG-Bohrer vom Hausherrn hat nämlich genau 12 (in Worten: ZWÖLF) Löcher in dem Schweineharten Material (die 30er Platte hab ich auf 60mm aufgedoppelt) gehalten, danach war absolut nichts mehr zu machen. Bei der Anzahl der Löcher, die ich bohren wollte, wären das fünf weitere Bohrer gewesen, also hab ich nach Rücksprache mit Dieters Shop einen 19er Schlangenbohrer versucht. Das Ergebnis war sehr gut. Bei langsam laufender Bohrmaschine (max. 500 Touren) hat ein Bohrer locker alle Löcher geschafft und der Bankhaken passt optimal. Kompliment an den Hausherrn: Nachdem ich Mittags mit seinem Mitarbeiter telefoniert hatte und den Bohrer bestellte, war die Lieferung am nächsten morgen zeitig da. Besten Dank dafür! Hier das Ergebnis mit Bankhaken:

Veritas Bankhaken im 19mm-Loch
Ansonsten lief der Aufbau eher unspektakulär, die fertige Bank ist mit Hartöl behandelt. So sieht's jetzt aus:

Die Vorderzange ist der Tischlerschraubstock No. 52 1/2 vom Hausherrn, dessen hintere Backe verdeckt eingebaut ist. Die vordere Backe hat noch eine dicke Auflage mit Löchern für die Bankhaken gekriegt.

Als Hinterzange kommt der Twin Screw Vise von Veritas zum Einsatz. In Verbindung mit den Bankhaken eine wirklich vielseitige Lösung.
Abschließendes Fazit: Eine relativ kleine, freistehende Werkbank war die richtige Entscheidung. So habe ich in meiner 1,8 x 3,8 Meter kleinen Werkstatt genügend Flexibilität zum Arbeiten. Eng ists auch so schon. Die stationären Maschinen (Kreissäge und Hobel) haben rollbare Untergestelle bekommen und lassen sich so nun leichter bewegen. Der geplante Unterschrankk für die Werkbank sollte bald kommen, da die Querverbinder allein aufgrund der geringen Höhe vielleicht doch nicht die nötige Stabilität zum Hobeln von Hand bringen. Aber man muss ja noch was zu tun haben...
Gruß,
Jörg