Probleme beim Fügen mit Mafell AD160
Probleme beim Fügen mit Mafell AD160
Hallo,
ich besitze seit einiger Zeit die kleine feine ADH von Mafell und bin eigentlich auch total zufrieden damit, weil es bei meinen bescheidenen Platz-Verhältnissen die für mich optimale Lösung ist. Mit der Rauhbank wäre es natürlich auch möglich, aber die Zeit ist bei mir immer notorisch knapp und ich habe auch nur sehr spärliche Hobel-Erfahrungen mit der Hand...
Nun aber zu meinem Problem: Ich kämpfe schon seit geraumer Zeit damit, rechtwinklige Ergebnisse beim Fügen hinzubekommen. Ich richte immer erst schön die breite Seite des Werkstücks ab und drücke diese anschließend gegen den Anschlag der Maschine und schiebe das Werkstück über die Abrichte und ?!
Hmm, das Ergebnis lässt immer wieder zu wünschen übrig. Jedenfalls bekomme ich es nicht hin, regelmäßig einen rechten Winkel zwischen den Kanten zu erhalten - welcher jedoch für die Leimholzerstellung essentiell ist. Vor allem dann, wenn man mit einer kleinen 160er Dickte anschließend nur äußerst begrenzte Möglichkeiten hat verleimte Geschichten noch mal eben durch die Dickte zu lassen um Höhenunterschiede der einzelnen Lamellen auszugleichen und nicht rechte Winkel zu kompensieren...
Nun überlege ich gerade mir einen Anschlag selbst zu bauen nach dem Prinzip des Frästischanschlags von Guido Henn (dieses lange L, ohne die beiden beweglichen Backen davor). Also einfach ein waagerechtes Brett, ein senkrechtes Brett und kleine Dreiecks-Stücke, die für die rechtwinklige Verbindung der Konstruktion sorgen. Diesen Anschlag würde ich dann einfach mittels Schraubzwingen am Abrichttisch festklemmen. Im Bereich der Hobelwelle würde ich eine entsprechende Vertiefung einbauen, damit es keinesfalls zum Kontakt kommen kann. Und am Aufgabe-Tisch müsste man dann immer noch der Stärke der Abnahme entsprechend einen dünnen Streifen "Irgendwas" unterlegen.
Folgende Fragen hätte ich jetzt aber noch:
1. Gibt es andere Nutzer der kleinen Mafell ADH, die diese Probleme kennen, oder stelle ich mich zu blöd an, oder hat meine Maschine einfach eine Macke oder?
2. Gibt es Forumsteilnehmer, die bei ihrer Maschine ähnliche Probleme hatten und sich auch schon solch einen Hilfsanschlag gebaut haben - wobei das ja auch bei anderen Maschinen der Fall sein kann?! Über einen Erfahrungsbericht würde ich mich jedenfalls sehr freuen!
Ansonsten werde ich in den nächsten Tagen mal basteln und dann bei Erfolg mein Ergebnis hier vorstellen...
Schönen Abend noch
Stefan
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- Beiträge: 2802
- Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10
Re: Probleme beim Fügen mit Mafell AD160
Hallo Stefan,
ist der Original-Anschlag denn nachgiebig oder zu niedrig? Wenn nicht wird auch ein neuer Anschlag nichts bringen.
Gruß
Heinz
Re: Probleme beim Fügen mit Mafell AD160
Hallo Heinz,
wow, nur vier Minuten nach Verfassen meines Beitrags schon die erste Rückmeldung... :-O
Der vorhandene Anschlag ist böse gesprochen einfach nur ein Blech, das an zwei Punkten im Abnahmetisch seitlich angeschraubt ist. Von daher ist es im vorderen Bereich - sprich am Aufgabetisch - überhaupt nicht befestigt und kann hier bei zuviel seitlichem Druck bewegt werden.
Ferner lässt sich die Neigung des Anschlags mit den zwei Schrauben überhaupt nicht justieren. Versuche mit zwischengeklemmten Papierstreifen brachten auch noch keine wirklich befriedigende Lösung.
Und auch auf Höhe des Abnahmetisches gibt der Anschlag bei zuviel Druck nach.
Insofern verspreche ich mir von einem Anschlag aus 18mm Siebfilm oder stärker schon eine Verbesserung...
Schöne Grüße
Stefan
Re: Probleme beim Fügen mit Mafell AD160
Hallo Stefan
Ich hab den verstellbaren Anschlag aus Alu
und bin damit zufrieden.
Ich geh mal davon aus du hast den
Original Anschlag,der nicht auf 45°
einstellbar ist.
Gruss Thomas
Re: Probleme beim Fügen mit Mafell AD160
Hallo Thomas,
ja richtig, ich habe nur den standardmäßigen Anschlag, der nicht verstellbar ist.
Beim winkelverstellbaren Anschlag gibt es keine Probleme mit der Rechtwinkligkeit? Wie wird dieser denn befestigt? Könntest Du evtl. mal bei Gelegenheit ein Foto davon einstellen oder mir mailen? Das wäre total super! Vielleicht kann ich ja einen Anschlag bei ##### oder dergleichen finden...
Schöne Grüße
Stefan
Re: Probleme beim Fügen mit Mafell AD160
[In Antwort auf #51562]
Hallo Stefan,
ich habe die gleiche Maschine und kenne das Problem! Der Orginalanschlag war bei mir total schief, etwa einen Milimeter bei den nur etwa 60 mm Höhe. Ich habe als erste Lösung eine deutlich größere Siebdruckplatte draufgeschraubt und diese sauber winklig ausgerichtet. ich plane noch einen ordentlichen (einstellbaren) Anschlag aus Multiplex zu bauen, unter Verwendung der Orginalbefestigung. Den Anschlag direkt auf den Tisch zu setzen wird die nutzbare Breite stark einschränken!
Leider war beim Kauf genau das meine Befürchtung. Die Vorführmaschine war diesbezüglich allerdings in Ordnung.
Gruss Axel
Hallo Stefan,
ich habe die gleiche Maschine und kenne das Problem! Der Orginalanschlag war bei mir total schief, etwa einen Milimeter bei den nur etwa 60 mm Höhe. Ich habe als erste Lösung eine deutlich größere Siebdruckplatte draufgeschraubt und diese sauber winklig ausgerichtet. ich plane noch einen ordentlichen (einstellbaren) Anschlag aus Multiplex zu bauen, unter Verwendung der Orginalbefestigung. Den Anschlag direkt auf den Tisch zu setzen wird die nutzbare Breite stark einschränken!
Leider war beim Kauf genau das meine Befürchtung. Die Vorführmaschine war diesbezüglich allerdings in Ordnung.
Gruss Axel
Re: Probleme beim Fügen mit Mafell AD160
Ich habe das gleiche Problem. Es scheint bei allen Maschinen so zu sein. Aber muß denn 90° sein? Ich bin da etwas Flexibler geworden. Ich spann zwei Hölzer zusammen und schieb sie über die Abrichte. Beide Teile erhalten so den gleichen Winkel. Aber eben nicht genau 90° sondern zb 88° Wenn ich nun die Teile zusammenfüge habe ich zwei genau gleiche Winkel, die sich auch zu einer geraden Oberfläche zusammenfügen lassen
Gruß Wolfgang.
Re: Probleme beim Fügen mit Mafell AD160
Hallo,
ich habe mittlerweile von Thomas ein paar Bilder seiner Maschine mit dem angebauten winkelverstellbaren Anschlag bekommen (vielen Dank Thomas!!!). Jener ist auch bloß ein "Stahlblech", wird aber anders befestigt. Ich bezweifle allerdings noch ein wenig, dass das Stahlblech des winkelverstellbaren Anschlags stabiler und widerstandsfähiger gegen seitlichen Druck sein soll. Wobei man zumindest eine genau definierte Ausgangssituation mit 90° hätte bzw. sich schaffen könnte durch Einstellung des Anschlags.
Da ich jedoch genau fügen können möchte und ich Abweichungen von 2° nicht tolerieren mag, werde ich in den nächsten Tagen mal basteln und das Ergebnis anschließend hier vorstellen.
@Axel:
Klar verliere ich wertvolle Fläche des nur 160mm breiten Tisches, wenn ich einen selbstgebauten Anschlag draufbastele. Aber ist das beim Fügen nicht relativ egal? Beim Fügen kommt doch bloß die schmale Werkstückkante auf den Tisch... Das heißt bei Leimholz landet man üblicherweise bei Stärken von 20-30mm, soviel passt locker noch neben einen massiven selbstgebauten Anschlag auf den Abrichttisch...
@Wolfgang:
Ich mag mich damit nicht zufrieden geben, dafür war die Maschine zu teuer! Und außerdem würde mich interessieren, wie Du bspw. zwei potentielle Leimholzlamellen zusammengespannt abrichten willst, wenn diese folgende Abmessungen haben: ca. 60cm lang, ca. 20mm stark und ca. 50mm breit ???
Zusammenspannen wäre doch nur möglich, wenn die Teile so breit (bzw. hoch während des Fügens) sind, dass oberhalb des Fügeanschlags eine Schraubzwinge entlang passt...
Und dann hätte ich bei meinem aktuellen Projekt (Bett mit Pfosten an den Ecken) noch das Problem: Wie bekomme ich die Pfosten rechtwinklig? Da wäre es etwas(!) bescheiden, wenn die Pfostenseiten nicht im rechten Winkel wären. Sonst habe ich nachher ein Parallelogramm-Bett, und mit Lattenrost und Matratze wird das dann kompliziert... ;-)
Trotzdem danke für die Anregung!
Schöne Grüße
Stefan
Re: Probleme beim Fügen mit Mafell AD160
Beim Fügen von Leimholzbrettern brauchst du den Anschlag nicht mehr, einfach frei Hand arbeiten. Wenn die Flächen gleich sind ist der Winkel egal.
Bei den Pfosten muß ich dir allerdings recht geben. Wenn du aber auch hier zwei Pfosten zusammenspannst und nach dem fügen einen Pfosten so umdrehst, dass du die spitzen Winkel außen hast, kannst du das Gespann durch den Dickenhobel schieben. Wenn die Zwingen nicht mit durch geben, einfach eine in der Mitte, eine am Ende. Dann inführen und beim Erreichen der ersten Zwinge diese lösen, dann weiter bis zur zweiten. Dann den Tisch runterkurbeln. Dann das ganze noch mal umgekehrt. dann solltest du beide Teile im rechten Winkel haben.
Ist wohl ein wenig schwer zu beschreiben. Ich hoffe es wird verstanden.
Gruß Wolfgang
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- Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: Probleme beim Fügen mit Mafell AD160
[In Antwort auf #51566]
Hallo Stefan,
ich habe mir ein paar Bilder vom AD160 angeschaut, um mir die
Konstruktion einmal zu verdeutlichen.
Hast Du mal die Rechtwinkligkeit des Anschlages zum Abnahmetisch
geprüft? Wenn nicht, müsste ja das Blech krumm sein. Ein Fall
für den Mafell Service. Denn die Anschraubfläche, also die Seite
vom Abnahmetisch sollte ja wohl winklig zur Tischoberfläche sein.
Ansonsten würde ich keine Papierstreifen nehmen, sondern passende
Blechstreifen. Du kannst z.B. Blech von Coladosen nehmen. Im Werkzeugbau
gibt es aber auch extra Blechstreifen für genau diese Anwendung in
den verschiedensten Stärken. Die Winkeligkeit sollte also herzustellen
sein.
Dann ist mir noch aufgefallen, dass Du oft von dem seitlichen Druck
sprichst. Wie stark drückst Du denn das Werkstück gegen den Anschlag?
Wenn ich da an meine Vorgehensweise beim Hobeln denke, so ist der
seitliche Andruck eher minimal, mehr so als Führung. Also könnte ich mir
auch vorstellen, dass Du einfach falsch hobelst bzw. falsch mit dem
Gerät umgehst.
--
Dirk
Hallo Stefan,
ich habe mir ein paar Bilder vom AD160 angeschaut, um mir die
Konstruktion einmal zu verdeutlichen.
Hast Du mal die Rechtwinkligkeit des Anschlages zum Abnahmetisch
geprüft? Wenn nicht, müsste ja das Blech krumm sein. Ein Fall
für den Mafell Service. Denn die Anschraubfläche, also die Seite
vom Abnahmetisch sollte ja wohl winklig zur Tischoberfläche sein.
Ansonsten würde ich keine Papierstreifen nehmen, sondern passende
Blechstreifen. Du kannst z.B. Blech von Coladosen nehmen. Im Werkzeugbau
gibt es aber auch extra Blechstreifen für genau diese Anwendung in
den verschiedensten Stärken. Die Winkeligkeit sollte also herzustellen
sein.
Dann ist mir noch aufgefallen, dass Du oft von dem seitlichen Druck
sprichst. Wie stark drückst Du denn das Werkstück gegen den Anschlag?
Wenn ich da an meine Vorgehensweise beim Hobeln denke, so ist der
seitliche Andruck eher minimal, mehr so als Führung. Also könnte ich mir
auch vorstellen, dass Du einfach falsch hobelst bzw. falsch mit dem
Gerät umgehst.
--
Dirk