Hallo Hobbyköche,
hatte gestern, was selten genug vorkommt, einen ganzen Drechseltag zur Verfügung. Entstanden sind diese drei Gewürzmühlen: die beiden Großen sind 60cm lang, die Kleinere 40 cm; zum Größenvergleich steht die Mahagonimühle nach einem Entwurf von Holger Graf daneben. Verwendet wurden die Hölzer Ahorn, Kirsche, Cocobolo und Ebenholz. Das Innenleben ist ein Keramikmahlwerk von der Drechselstube Neckarsteinach. Martin Weinbrecht bietet hierfür auch einen Spezialbohrer an, der die stufige Innenaufnahme in einem Bohrvorgang erledigt (siehe Foto). Nachdem ich die Kanteln rund gemacht habe, kamen sie ins Spannfutter und von der Seite der Lünette wurde ein durchgehendes 20mm Loch geschaffen. Ich bekam fast einen Tennisarm, da sich meine Pinole auf der restaurierten Bank nur unheimlich schwer drehen läßt (für einen Abhilfetipp wäre ich dankbar). Anschließend wurde der Spezialbohrer bis zum Schaft versenkt. Umgespannt auf ein Spuntfutter (ich hatte kein weiches Holz und verwendete dafür eine Ahornkantel, was ich nie wieder tun werde; ewig löste sich die Mühle und beim Aufpassen entstanden Brandspuren). Dann Einpassen des Drehkopfes und Fertigstellen der Außenform. Die Ahornmühle wurde mit Steinert-Drechselöl weiß behandelt, die beiden Anderen mit Shellawax , ein geiles Zeug mit einer perfekten Oberfläche. Geschliffen wurde bis 1500. Bei der letzten Mühle (Kirsche) hatte ich schon keine Lust mehr und das sieht man: Keine gerade Linienführung, nach der Tailie zu große Kurvatur in den Kopfbereich, werde sie wohl nochmals nacharbeiten.
Da ich bei uns der Koch in der Familie bin, muß ich jetzt an den Herd.
Schönes WE, Thomas





