werkstattbau
werkstattbau
hallo,
ich überlege meinen gartenschuppen aus- / anzubauen und dann eine werkstatt mit ca. 30 qm zu haben (7,30 * 3,80 m). so etwas ist natürlich ein gewisser aufwand und bedeutet baumassnahmen. würdet ihr das machen oder ist u.U. die grösse zu klein. oder die längen-/breiten proportion ungünstig für eine werkstatt?
auf was sollte ich ggf. ahcten und machen oder nicht machen?
habt iht mit so etwas erfahrungen?
gruss heiner
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Re: werkstattbau
Hoi Heiner,
ich denke, eine Werkstatt habe ich auch schon auf kleineren Flächen gesehen. Die meisten von uns haben sich ihre Werkstatt wohl dort eingerichtet, wo Platz ist und versucht, aus dem Gegebenen ein Optimum zu gewinnen, nach dem Motto: Und ist die Fläche noch so klein, es könnte meine Werkstatt sein :-)
Wie Dein Optimum aussieht hängt auch davon ab, was Du in Deiner Werkstatt alles machen willst: bleibts nur bei Holz, ist das eine Sache, sollen dort auch Schlosserarbeiten passieren, Räder repariert oder vielleicht sogar geschweisst werden, ist es eine Andere.
Das Länge/Breiteverhältnis bietet natürlich auch, je nach dem wie es ausschaut, unterschiedliche Möglichkeiten einer vorteilhaften Platzaufteilung. Mit Deinem zur Verfügung stehenden Platz lässt sich jede Menge gute Werkstatt schaffen.
Was in jedem Fall sein sollte:
Der Boden soll eben und nicht gewachsener Boden sein, Belag aus Holz ist von Vorteil.
Das Dach soll dicht sein.
Ausreichend Licht soll in die Werkstatt kommen können.
Die Versorgung mit Licht sollte durch einen eigenen Stromkreis, getrennt von der Arbeitsstromversorgung, gesichert sein. (Es ist unerquicklich, am Abend einen Kurzschluss zu haben und neben der plötzlich stehenden Maschine auch noch im Finsteren zu stehen).
Thermisch gedämmt sollte das Gebäude sein.
Möglichst Schall sollte die Werkstatt schlucken.
Eine Heizmöglichkeit ist auch nicht von Nachteil.
Ein Arbeitstisch/Werkbank wäre neben einem Schrank und einem Regal zum Verstauen von Werkzeug möglichst bald anzuschaffen. Schnell bewähren sich auch Platten mit Rollen, wie man sie auch zum Möbel manövrieren verwendet. Mit einer Kiste drauf hat man einen Teil seines Kleinholzlagers potentiell mobil, was der Werkstatt eine höhere Flexibilität gibt.
Darüber hinausgehende fixe und teure Anschaffungen würde ich erst dann ins Auge fassen, wenn ich in der Werkstatt bereits gearbeitet hätte. Auf dem Papier ausgetüftelte Werkstätten erfüllen oft nicht die in sie gesetzten Erwartungen und führen später zu notwendigerweisen und manchmal aufwendigen Änderungen.
Weitere allgemeingültige Empfehlungen fallen mir nun nicht mehr ein.
Für Ideen zur Gestaltung der Werkstatt findest Du viele Anregungen in den Werkstattbildern, die einige in diesem Forum zur Verfügung gestellt haben oder die darüber hinaus im Web zu finden sind.
Einschlägige einführende Holzwerkerliteratur liefert auch gute Gedanken und Anregungen für eine zweckmässige Gestaltung.
Viel Freude und Erfolg mit Deinen Plänen.
Andreas
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Re: werkstattbau
Hallo Heiner,
von dieser Größe träumen viele hier im Forum. Riesig ist es allerdings
auch nicht. Ich finde die Proportionen gar nicht so schlecht. Lange
Wände z.B. für einen Abrichthobel zu haben ist nicht verkehrt. Ich würde
dabei aber vor allem darauf achten, dass der Eingang auf der schmalen Seite
ist. So lässt sich langes Holz leicht in die Werkstatt schieben. Das Hobeln
langer Bretter wäre dann kein Problem. Durch Öffnen der Tür könnte bei Bedarf
der Platz vor der Werkstatt mit genutzt werden.
Wenn Du keine Dauerheizung hast, muss man auch nichts dämmen. Wichtig ist, dass
alles schön dicht ist.
Drehstrom ist ein weiteres Thema, gleich mit verlegen.
--
Dirk
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Re: werkstattbau
Hallo Dirk,
selbst wenn man keine Dauerheizung hat, sollte man sich das mit der Dämmung überlegen. 2-3 Tage mal am Stück in der Werkstatt - da heizt es sich günstiger. Außerdem ist die Werkstatt schneller warm, wenn gedämmt und abgedichtet ist.
Nur als Idee
Gruß Thomas
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Re: werkstattbau
Hallo Thomas,
angenommen, hinter den OSB Wänden meiner Werkstatt befände sich eine feine
Dämmung. Wenn ich normal aufheize, dauert es doch schon sehr lange, bis sich
das OSB soweit aufgeheizt hat, dass es auf der anderen Seite wieder Wärme
abgibt und dann die Dämmung wirken kann. Daher würde ich sagen, für die
Abende, in denen ich in der Werkstatt bin, lohnt sich eine Dämmung nicht,
es wird auch nicht schneller warm.
Aber vielleicht mache ich hier ja auch einen Denkfehler. Ich lasse mich hier
gern belehren, da ich das Thema sehr interessant finde.
--
Dirk
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- Beiträge: 528
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Re: werkstattbau
Hallo Dirk,
dazu kann ich Dir nur folgendes schreiben:
Ich habe einmal an einem interessanten Experiment teilgenommen. Aus Bohlen und Strohballen wurde ein primitives Häuschen gebaut. Dach, Wände wurden einfach aufeinandergestapelt. In dem Häuschen hielten sich dann 5 Menschen auf. Unglaublich, wie schnell es drinnen warm wurde. Es war Herbst und Innen draußen waren es so um die 10°.
Ich bin aber auch kein Bauphysiker. Natürlich müssen sich Bauwerksteile erwärmen, bevor sie Wärme abgeben. Was auch der Grund ist, warum Firmen wie Gutex und Claytec voll auf die Kerndämmung bei Altbauten setzen. Massive Bauteile werden beim Beheizen des Hauses nicht mehr mit erwärmt - laut deren Aussage senkt das erheblich die Heizkosten und beschleunigt die Aufheizbarkeit.
Bevor jetzt viele die Taupunktthematik ins Spiel bringen. Wir haben ein Fachwerkhaus von 1880 mit Lehm und Holzfaserplatten von Innen gedämmt - bisher ohne sichtbare oder überhaupt vorhandene Probleme.
Das Thema Strohballenhaus fasziniert mich besonders, da die Baukosten sehr niedrig sind. Mittlerweile gibt es davon in Deutschland schon mehr als eine handvoll.
In den USA werden diese Häuser sogar selbsttragend errichtet (Mit verspannten Dächern).
Was mir zur Zeit auffällt ist, dass die ganzen außen mit Styropor gedämmten Häuser eine erstaunliche Vermosungstendenz aufweisen. Mir hat das einmal ein Architekt so erklärt: Die Häuser sind jetzt außen kälter und trocknen langsamer. Dadurch bleiben sie nach dem Regen länger feucht.
Beste Grüße
Thomas
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- Registriert: Fr 2. Feb 2018, 10:17
Re: werkstattbau
Ich würde auf jeden Fall eine ausreichende Dämmung einbringen. Es gibt verschiedene Gründe dafür:
1.) Senken der Energiekosten
2.) Lärmdämmung
und, dies wir am meisten vergessen
3.) Schutz vor Wärme von aussen im Sommer.
Ich habe vor ca. 4 Jahre mein Dachgeschoß ausgebaut. Bei einem Beratungsgespräch sagte mir der Fachberater, ich solle mir nicht so viele Gedanken über die Energieverluste in der Heizperiode machen - sondern mir auch oder besonders überlegen, wie ich die Wärme im Sommer draussen halten könne. Wenn ich diese schaffe, so hätte ich auch die optimale Dämmung für die Heizperiode. Ich kann nur sagen, der Mann hatte recht. Ich konnte meinen Energieverbrauch um ca 30% reduzieren und hab es im Sommer kühl.
Nur als Anregung.
Viele Grüße
Carsten
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Re: werkstattbau
Hallo Carsten,
Lärmdämmung ist natürlich nicht zu vergessen. Je nachdem, wo man
wohnt. Beim nächsten Mal würde ich wahrscheinlich auch dämmen.
Eine Sache aber noch. Du sagtest:
> sondern mir auch oder besonders überlegen, wie ich die Wärme im Sommer
> draussen halten könne. Wenn ich diese schaffe, so hätte ich auch die optimale
> Dämmung für die Heizperiode
Das ist so nicht richtig. Den besten Wärmeschutz im Sommer kannst Du halt
mit möglichst viel Masse erreichen. Es geht ja darum, dass optimalerweise
die Sonne schon untergegangen ist, bevor die Wärme durch die Wand kommt.
Danach kann die aufgeheizte Wand sich wieder nach draussen abkühlen. Dicke
Betonwände wären da ideal, geht aber nicht überall. Für das Dach sind da
Holzfaserplatten gut, Mineralwolle eher schlecht.
Und diese Betonwände wären als Wärmedämmung eine ziemliche Katastrophe. Hier
punktet z.B. wieder die Mineralwolle.
Aber: Mir wäre der sommerliche Hitzeschutz auch wichtiger...
--
Dirk
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- Beiträge: 1457
- Registriert: Sa 21. Nov 2020, 23:13
Re: werkstattbau
Hallo Dirk,
meines Wissens hat Carsten recht. Masse hilft nur gegen Lärm, nicht zur Wärmedämmung. Eine gute Wärmedämmung hat idealerweise möglichst wenig Masse, da Luft ein guter Wärmeisolator ist. Das gilt sommers wie winters. Je besser die Wärmedämmung den Wärmeverlust im Winter verhindert, desto besser taugt sie auch als Schutz vor sommerlicher Hitze im Gebäudeinneren.
Grüsse
Klaus
Re: werkstattbau
[In Antwort auf #50678]
Hallo Dirk,
es lohnt sich schon zu Dämmen, wenn man regelmäßig in die Werkstatt geht. Sie kühlt dann nicht so sehr aus und beim nächsten Mal fängt man bei einer höheren Ausgangstemperatur an.
Liebe Grüße
Pedder
Hallo Dirk,
es lohnt sich schon zu Dämmen, wenn man regelmäßig in die Werkstatt geht. Sie kühlt dann nicht so sehr aus und beim nächsten Mal fängt man bei einer höheren Ausgangstemperatur an.
Liebe Grüße
Pedder