Ziemlich Off-topic Kleindrehmaschine für Metall
-
- Beiträge: 393
- Registriert: So 3. Mär 2013, 22:19
Ziemlich Off-topic Kleindrehmaschine für Metall
Guten Tag zusammen,
ich suche eine günstige Kleindrehmaschine für Metall. Ich nehme an, es gibt hier den einen oder anderen der so ein Teil besitzt und vielleicht eine Empfehlung für mich hat!
Ich werde auf der Maschine im wesentlichen Buchsen, vielleicht mal eine kurze Welle und diverse Kleinteile drehen (Alu, Messing, POM), auch mal ein Gewinde schneiden.
Einsatzgebiet der Teile wieder im Möbelbau/für Drechselarbeiten, so mag es auf den Bruchteil eines Hunderstelmillimeters vielleicht nicht ankommen.
Spezifikation: Spitzenweite 300-500mm max, Spitzenhöhen 70-100 mm.
Preis: Nicht mehr als 500 Euro, gern weniger. Die Maschine wird sicher nicht so oft gebraucht werden, deshalb kann es diesmal auch eine Maschine sein, bei der man eben bestimmte Zugeständnisse machen muss. Bitte deshalb keine Modelle anführen, die alles besser und präziser können, aber eben viel auch viel teurer sind.
Im grossen Ramschladen gibt es da jede Menge Maschinen, falls Ihr Erfahrung habt wäre ich für konkrete Tipps dankbar. Gebraucht wäre zwar in Ordnung, doch fehlen mir die Messinstrumente und die Erfahrung, um zu beurteilen ob die Maschine noch in gutem Zustand ist.
Im voraus besten Dank, auch für Eure Nachsicht, dass ich eine Metallerfrage in diesem Forum stelle.
Grüsse,
Michael K.
-
- Beiträge: 228
- Registriert: Di 10. Nov 2020, 19:58
Re: Ziemlich Off-topic Kleindrehmaschine für Metal
Hallo Michael
Da bleibt Dir nur der Gebrauchtkauf. Neumaschinen in dem Preissegment gibt es eigentlich nicht, und wenn sind sie das Geld nicht wert. Ich würde nicht in einem #####shaus gucken, da sind die Maschinen viel zu teuer. Guck lieber in der Lokalzeitung und gedulde Dich ein bisschen.
Gewindeschneiden: Bei kleinen Gewinden würde ich auf Wechselräder verzichten und lieber von Hand schneiden. Sonst hast Du noch weniger Auswahl. Man kann den Reitstock zu Hilfe nehmen um das Werkzeug auszurichten. Entweder eine plangedrehte Fläche ins Bohrfutter spannen und leicht gegen das Schneideisen drücken, oder den Gewindebohrer ins Bohrfutter spannen, den Reitstock nicht fixieren und das Futter von Hand drehen. Der Reitstock wird dann geschleppt. Geht eigentlich recht gut.
Ich würde auf Wälzlager bei der Spindellagerung achten. Am besten Kegellager zum Nachstellen. Gleitlager gehen natürlich auch, lassen sich aber nicht so einfach wechseln.
Spann einen Bolzen ins Futter und richte eine Messuhr dagegen. So kannst Du recht einfach die Lagerluft (vertikal und horizontal!!) und den Rundlauf der Spindel testen.
Auf Fluch Reitstock achten! Langes Stück zwischen Futter und Zentrierspitze des Reitstocks spannen. Wenn Rundlauf gut - mit Support und Messuhr vertikal und horizontal Flucht testen. Dabei kannst Du gleich das Spiel des Supports testen.
Falls Du noch mehr Tips brauchst, schick mir einfach Deine Telefonnummer per Mail, ich melde mich dann bei Dir. Ist einfacher als hier eine lange Abhandlung zu schreiben.
Ein schönes Wochenende
Jörg
-
- Beiträge: 371
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
Re: Ziemlich Off-topic Kleindrehmaschine für Metal
Hallo Michael
Jörg hat eigentlich schon alles wesentliche geschrieben.Gewindeschneiden von Hand nach diesen Methoden,Drehmaschine gebraucht suchen. Eine neue Drehbank bis 500Eur ist nicht sinnvoll.Mit der geringen Leistung (meist 250-370Watt) kannst Du bestenfalls Mikadostäbe drehen.Wenn Du eine gebrauchte Maschine kaufst,dann mit Leitspindel und Wechselrädern,denn irgendwann bekommst Du auch Lust auf Gewindeschneiden mit dieser Methode,Drehen mit automatischem Vorschub ist besser für die Oberflächengüte.Einige Meßgeräte brauchst Du auch,auf jeden Fall eine Messuhr mit Magnethalter.Gut sind alte Mechanikerdrehbänke von Lorch,Boley etc. die haben wenigstens ein ordentliches Gussgestell.
Gruß
Martin Höche
-
- Beiträge: 393
- Registriert: So 3. Mär 2013, 22:19
Opti 180-300?
Die gibt es zwar nicht für 500 hat aber 'immerhin' 0,6kw und macht auch sonst einen besseren Eindruck als die Kleinstklasse. Was haltet Ihr davon?
Gebraucht suche ich schon länger, in der Grösse gibt es aber nicht so viel ausser 'Fernost gebraucht'.
Besten Dank für die Anregungen,
Michael
-
- Beiträge: 228
- Registriert: Di 10. Nov 2020, 19:58
Re: Opti 180-300?
Hallo Michael
300mm Spitzenweite schrumpfen mit Bohrfutter und 10mm Bohrer sehr schnell auf unter 150mm. Da bekommst Du schon beim umspannen Probleme. Ich empfehle Dir auf 500mm Spitzenweite zu planen.
Kauf Dir lieber was einfaches gebrauchtes. Da hast Du keine probleme mit Lagerwechsel etc. Außerdem sind 30-50 Jahre alte Maschinen grundsolide und meißt sehr durchdacht. Von einer kleinen opti würde ich bei dem heutigen Kostendruck abstand nehmen.
Lieber ein nicht so hoch gerüstetes aber laufruhiges älteres Modell.
Ich habe mir ein stark gebrauchtes Model aus dem Jahr 1978 gekauft (500mm Spitzenweite, 120mm Spitzenhöhe). Das Maschinenbett habe ich nachgearbeitet, Spindelspiel eingestellt und den Support Spielfrei eingestellt. Mehr war nicht nötig. Das Maschinenbett überarbeiten hört sich schlimmer an als es ist. Gut ausgerichtet auf einer Fräsmaschine, die Prismenführung vermessen, einen Fräser in der entsprechenden Gradzahl geschliffen und alles leicht übergefräst. Das wars eigentlich schon. Dann noch ein paar einfache Filzabstreifer vor den Support geschraubt um eindringen der Späne zu verhindern - fertig. Jetzt steht sie wieder in tadellosem Zustand da und überzeugt durch ein sehr sauberes Schnittbild und hoher Genauigkeit. Der eine oder andere wird sicher sagen "Maschinenbett gefräst und nicht geschabt?". Sicher nicht ganz unbegründet. Heutige Bettbahnöle sind äußerst druckstabil und werden auch in den Frässpuren des verwendeten Messerkopfes in ausreichender Menge eingelagert. Da auch nur eine Seite der Führung (Support musste nicht nachgearbeitet werden) bearbeitet wurde, kommt es nicht zu einer "Verzahnung" der Führungsflächen in den Fräsrillen. Fräsrille ist sowoeso übertrieben - verwendeter Messerkopf Ø66mm, 6Platten mit R6 da ist die Oberfläche sehr homogen.
Wenn Du nur ab und zu drehst reichen 600W allemal. Meine hat auch nicht mehr und bei einem 130mm Futterflansch habe ich beim Planen von St52 auf Ø130mm 0,3mm Span genommen. In der Dimension wirst Du warscheinlich nie drehen!
Noch ein Tip: In der Klasse sind die Spindellager nicht gerade überdimensioniert und haben, im Vergleich zu großen Maschinen, einen geringen Lagerabstand. Ich nehme deshalb beim Längsdrehen grundsätzlich eine mitlaufende Spitze. Wirkt sich unheimlich auf Maßhaltigkeit und Lagerlebensdauer aus!
Es ist wie bei jedem Neukauf. Man fängt klein an und will auf einmal immermehr, steigert sich rein und stellt im wahren Leben fest - einfach wäre auch gegangen!!
schönen Abend noch
Jörg
-
- Beiträge: 371
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
Re: Opti 180-300?
Hallo Michael
Jörg hat recht,Leistung geht; Spitzenhöhe,Spindeldurchlass(Spindelbohrung) und Spitzenweite sind zu gering.Mitlaufende Körnerspitze muss sein(kann man sich aber extra besorgen).Ansonsten ist Opti recht brauchbar.
Gruß
Martin Höche
Re: Opti 180-300?
Ich habe mich vor Jahren für eine (150x750mm) neue Drehbank entschieden. Die kostet das doppelte von deinem Budget. Hinzu kommen noch Werkzeuge + Messgeräte.
Vorteil:
- geringer Stromverbrauch
- passt noch in den Keller ;-)
Für dein Budget kann ich nur zu gebrauchten Maschinen raten. Da kannst du für dieses Geld oft super Maschinen bekommen. Leider sind die oft sehr schweren Maschinen (> 1.5to) auch echte Stromfresser (4KW).
Ritchi
-
- Beiträge: 393
- Registriert: So 3. Mär 2013, 22:19
Besten Dank..
[In Antwort auf #50589]
für Eure Antworten, ich muss das nochmals durchdenken. Eine grosse Maschine will ich aber für meine Zwecke nicht stellen.
Gruss,
Michael
für Eure Antworten, ich muss das nochmals durchdenken. Eine grosse Maschine will ich aber für meine Zwecke nicht stellen.
Gruss,
Michael