Herstellung Lochreihenschablone
Herstellung Lochreihenschablone
Hallo,
am WE wollte ich mir eine Lochreihenschablone bauen. Einfaches Design, 23 Bohrungen in einem Streifen Birke MPX, Durchmesser 20mm, um mit der Oberfräse und 20er Kopierhülse arbeiten zu können.
Nun Stand ich vor der Frage, wie ich den Lochabstand möglichst genau hinbekomme.
Meine Lösung war ein Stück Spanplatte, mit einem eingelassenen 20mm Buchenrundholz das ich am Tisch meines Bohrständers fixierte, so daß der Bohrer genau(!?) 32 mm Mittenbstand zum Rundholz hatte. Zusätzlich montierte ich einen Parallelanschlag für den seitlichen Abstand der Löcher.
So mußte ich nur das erste Loch nach Anriss Bohren, alle anderen entstanden durch Aufstecken des zuletzt gebohrten Loches auf das Buchenrundholz.
Trotz mehrmaligem Probebohrens konnte ich aber einen kleinen Fehler, der sich dann natürlich aufsummiert hat, nicht vermeiden.
Jetzt hat meine Schablone zwar eine sehr genaue Teilung, aber über 23 Bohrungen einen Mittenabstand von der 1. bis zur 23. Bohrung von 706mm anstatt der korrekten 704mm (22x32mm) Mein Raster ist nun also 32,09 mm.
Nun meine Frage an alle, die schon Erfahrungen im Einsatz von Lochreihen haben:
Spielt diese Abweichung bei Lochreihen überhaupt eine Rolle?
Wie würdet Ihr so eine Schablone Bohren?
Gruß, Ralf
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Re: Herstellung Lochreihenschablone
Hallo Ralf,
diese minimale Toleranz ist absolut "wurscht". Du musst nur darauf achten, die Schablone immer vom gleichen Ende zu benutzen und nicht mal irgend wann zu drehen. Dann könnte es sein, dass die vordere und die hintere Lochreihe nicht auf gleicher Höhe liegen und die Böden später etwas wackeln.
Auch meine Lochreihenschablone hat minimale Toleranzen und das war bisher noch nie ein Problem.
Viel Erfolg damit und schöne Grüße
Guido
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Re: Herstellung Lochreihenschablone
Hallo Ralf,
das Problem mit dem nicht exakten Lochabstand wird dann ärgerlich, wenn man es wirklich als System benutzen will und die Maße rechnerisch nicht stimmen. Als ich mir meine Schablone gebaut habe, habe ich eine Regalseite vom Sperrmüll genommen und mit einem 5mm-Holzbohrer im Linkslauf die Zentren markiert und dann mit einem 17mm Forstnerbohrer die Löcher für die 17mm Standart-Hülse von Elu gebohrt. Die Löcher habe ich dann mit einem Abrundfräser leicht abgefräst. Dadurch geht die Oberfräse leicht hinein und man kann damit auch saubere Lochreihen in beschichteter Spanplatte hinbekommen. Ich habe die Schablone aus 12mm Birke-MPX gemacht und von vorne 8,5mm Löcher reingebohrt. So kann ich sie mit den Hobby-Zwingen mit 8mm Stange fixieren.
Es grüßt Johannes
Re: Herstellung Lochreihenschablone
Hallo Johannes,
Die Idee mit den Sperrmüll-Regalseiten ist genial!
Was meinst Du mit "wenn man es wirklich als System benutzen will und die Maße rechnerisch nicht stimmen" ? Ich denke für Fachböden spielt es wohl keine Rolle, aber könntest Du mir ein konkretes Beispiel nennen, bei dem Du denkst dass es Schwierigkeiten geben würde?
Was sind eigentlich "Hobby-Zwingen" ?
Gruß, Ralf
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Re: Herstellung Lochreihenschablone
Hallo Ralf,
also wenn einen Büroschrank baue und sag da sollen 6 Reihen Aktenordner reingehen dann rechne ich 6 x 11 x 32 plus 2 x32(Sockel) plus 20 = 2,196m Schrankhöhe und fertig, passt. Wenn jezt die Lochreihe nicht passt kann es passieren, daß ein Fach zu klein ist und ich bastelt muß.
Mit den Hobby-Zwingen meine ich die Zwingen, die oben eine 8mm Stift haben, um Zubehör-Teile am Tisch fest zu machen. Gibt es von Wolfcraft, Lux, früher gab es das auch von AEG, Bosch, Metabo.
Es grüßt Johannes
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Re: Herstellung Lochreihenschablone
Hallo Ralf und Johannes,
aber auch bei dem Beispiel mit den Aktenordnern spielen 0,08 mm Toleranz überhaupt keine Rolle. Viel wichtiger finde ich, dass man nicht versuchen sollte genau z.B. 2196 mm lange Seiten zu sägen, denn nur wenn das auf den 10tel mm klappt und du beim Anlegen der Schablonen auch wirklich jedes mal 100%ig genau arbeitest, wird das erste und letzte Loch den gleichen Abstand zum Brettende haben. Ich besitze eine 7er Reihenlochbohrmaschine, die schon extrem genau arbeitet, aber selbst damit versuche ich das erst gar nicht.
Um diese Problem erst gar nicht zu haben, trotzdem das Raster 32 nutzen zu können, die Seitenwände beliebig von links nach rechts oder von oben nach unten drehen zu können und gleichzeitig völlig frei in der Höhenfestlegung meiner Seitenwand zu bleiben, bohre ich die Lochreihe immer von jedem Ende der Seitenwand aus nur bis zur Seitenwandmitte. dabei ist es fast immer so, dass in der Mitte - wo sich die Lochreihen dann treffen - keine 32 mm Lochabstand sind - und nach einigen hundert Einbauschränken habe ich noch keine Situation erlebt, wo das wirklich tragisch war.
Ein weiter Vorteil dieser Methode ist nämlich, dass deine Schablone nur noch ca. 130 cm lang sein muss um beispielsweise bis 260 hohe Seitenwände bohren zu können.
Auch den "Quatsch", dass der Abstand der vorderen Lochreihe zur hinteren ebenfalls ein Vielfaches von 32 mm sein sollte, habe ich bisher noch kein einziges Mal gemacht und habe es bisher auch nie vermisst. Manchmal mache ich auch gar nicht alle 32 mm Löcher sondern nur jedes dritte oder vierte Loch, schließlich will ja nicht immer gleich in die Schweizer Käseproduktion einsteigen ;-)
Das vielleicht nur so als Anregung ...
Schöne Grüße
Guido
Re: Herstellung Lochreihenschablone
Hallo Johannes,
schon verstanden, das mit der Rechnerei bei krummen Abständen wird natürlich umständlich!
Die Zwingen waren wieder ein guter Tip, mal sehen ob ich das umsetzen kann..
Guß, Ralf
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Re: Herstellung Lochreihenschablone *MIT BILD*
Ich habe Plexistreifen auf einer Metallfräsmaschine mit Digitalanzeige exakt auf 1/100mm gebohrt. Durch das Spiel zwischen Schablone und Fräshülse kommt auch wieder eine Ungenauigkeit rein. Ich habs aufgegeben so genau zu arbeiten. Es bringt weniger Nutzen als es Mühe macht

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Re: Herstellung Lochreihenschablone
Hallo Wolfgang,
> Durch das Spiel zwischen Schablone und Fräshülse
> kommt auch wieder eine Ungenauigkeit rein
das habe ich bei mir vermieden, in dem ich den Lochdurchmesser
kleiner gewählt habe als den Durchmesser der Kopierhülse. So liegt
die Hülse immer nur an zwei Punkten an der Schablone an. Kein
Spiel also.
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Dirk