Kleingkeiten nach Feierabend

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Antworten
Ralf
Beiträge: 302
Registriert: Sa 24. Okt 2020, 20:23

Kleingkeiten nach Feierabend

Beitrag von Ralf »


Hallo,

seit einiger Zeit ärgert mich nun schon dieser Riss in unserem Schneidbrett aus Bambus.



deshalb hab ich es kurzerhand aufgesägt.



Dann habe ich das Mittelteil neu verleimt, und anschließend die Seitenteile genutet.(Beim Fräsen war der Parallelanschlag als Fräserabdeckung montiert, aber so eingestellt, daß am Anlauflager geführt werden konnte)



An das Mittelteil habe ich eine Feder angefräst, auch mit dem Scheibennutfräser, Prallelanschlag so justiert, daß ein kleiner Spalt zum Anlauflager blieb, damit die Feder nicht ganz am Grund der Nut aufliegt.



Alles klar zum verleimen:



Zwingen ran:



Danach noch etwas verschliffen.



Jetzt ist das Schneibrett wieder einsatzbereit und gefällt mir eigentlich bessser als vorher.



Nur meine Frau bemängelt, es sei jetzt kleiner...

Am Samstag wollte ich eine Werkzeugkiste für unseren Sohn bauen, da ich die Idee für die Form schon die ganze Woche im Kopf hatte.
Zunächst schnitt ich Kopf- und Seitenteile aus 10mm Kiefernsperrholz gerade auf Gehrung zu, und zeichnete die Form der Kopfteile an.



Dann sägte ich die Kopfteile mit der Stichsäge zurecht, und bohrte die Sacklöcher für die Griffstange. Um tiefere Bohrungen machen zu können senkte ich mit einem 20mm Fräser nach.



Dann wurde noch der 4mm dicke Boden aus Buchensperrholz eingenutet, und anschließend die Kiste verleimt. Die Oberfläche habe ich geölt.



Zuletzt habe ich die Kiste mit der Bohrmaschine meines Sohnes, dem ein und dem anderen "Schrauba" (=Alles Werkzeug, das Schrauben eindrehen kann) und meinem neuesten Meterstab, den er mir kürzlich abgebrochen hat bestückt, und sie dem neuen Besitzer übergeben.



Gruß, Ralf



Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
Kontaktdaten:

Re: Kleingkeiten nach Feierabend

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Ralf,

tolle Bilder, feine Arbeit. Bambus ist ja sowieso stark im Kommen.

Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das Schneidebrett jetzt so bleibt.
Ich denke, irgendwann wird es wieder reißen. Holz arbeitet nun mal. Ich weiß
zwar nicht, wie das mit Bambus ist, aber auch hier wird man es nicht mit
Leim in eine Form zwingen können. Und gerade ein Schneidbrett, was ja auch
mal nass wird.

--
Dirk



Ralf
Beiträge: 302
Registriert: Sa 24. Okt 2020, 20:23

Re: Kleingkeiten nach Feierabend

Beitrag von Ralf »


Hallo Dirk,

die Bedenken, daß es wieder reißt hab ich schon auch. Das ist ja auch eine designbedingte Fehlkonstruktion. Ich hoffe aber, daß es mit Nut und Feder nicht wieder dazu kommt, daß das helle Holz einreißt wenn die dunkle Mittellage quillt. Und vielleicht war das dunkle Holz nun trockener, als bei seiner Erstverleimung, dann könnte es ja halten...

Mal abwarten und hoffen!

Ralf



Roland Heilmann
Beiträge: 137
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
Kontaktdaten:

Anmerkung zu Bambus

Beitrag von Roland Heilmann »


Hallo Ralf,

nette Feierabendergebnisse zeigst du uns. Habe ich das richtig gesehen ein Nutfräser in der Bohrmaschine eingespannt?

Meines Wissens ist BAMBUS kein Holz, er gehört zu den Gräsern. Wie das Schwundverhalten von Bambus ist weiß ich aktuell leider auch nicht.

Gruß aus München

Roland Heilmann



Uwe Behle
Beiträge: 266
Registriert: Fr 22. Sep 2017, 12:12
Kontaktdaten:

Re: Kleingkeiten nach Feierabend

Beitrag von Uwe Behle »


Hallo Ralf,

schöne Bilder - danke.
Es muß nicht sein, daß es wieder reißt. Hast Du wasserfesten PU-Leim verwendet? Bei mir halten zwei Brettchen aus Buche- und Escheresten (auch liegende/schräge Jahresringe dabei) schon einige Jahre, obwohl sie dauernd naß werden. Damit sie sich nicht werfen hab' ich die Enden ebenfalls abgesperrt (Verleimfräserprofil).

Gruß,

Uwe



Ralf
Beiträge: 302
Registriert: Sa 24. Okt 2020, 20:23

Re: Anmerkung zu Bambus

Beitrag von Ralf »


Hallo Roland,

hast Du richtig gesehen, das ist ein 20er Fräser. Das Brettchen war zum Senken mit Zwingen fixiert, weil der Fräser sich la nicht selbst zentriert. Hättest Du da Bedenken?

Gruß, Ralf


Ralf
Beiträge: 302
Registriert: Sa 24. Okt 2020, 20:23

Re: Kleingkeiten nach Feierabend

Beitrag von Ralf »


Hallo Uwe,
habe aufgrund guter Erfahrungen bei einem vor etwa 10 Jahren mit dem gleichen Leim hergestellten Schneidbrett aus Kirsche einfach Ponal wasserfest D3 genommen. PU Leim find ich absolut ätzend, und verwende ihn nur für draußen.

Gruß, Ralf


Roland Heilmann
Beiträge: 137
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
Kontaktdaten:

Fräser in der Bohrmaschine

Beitrag von Roland Heilmann »


Hallo Ralf,

ich persönlich würde keine Fräswerkzeuge in die Bohrmaschine einspannen und zwar weil ich fürchte, dass das 3-Backenspannfutter der Bohrmaschine den Schaft des Fräsers beschädigt, denn die Oberfräse dreht mit 10 - 22.000 U/min, die Bohrmaschine mit max. 3 - 4000. Da steht zu befürchten, dass der Fräserschaft im Bohrfutter durchdreht und erhebliche Kratzer bekommt und später die glatte Innenfläche der Spannzange der Oberfräse beschädigt. Die Schneidengeometrie der Fräswerkzeuge benötigt zum optimalen Zerspanen die deutlich höhere Drehzahl der Oberfräse. Und deshalb dürfte auch das Fräsergebnis bei Verwendung in einer Bohrmaschine eher bescheiden ausfallen, eben weil eine optimale Schnittgeschwindigkeit nicht erreicht wird.

Aber: no risk - no fun ;-)

Schönen Abend aus München

Roland Heilmann



Antworten