Neuerwerb / SP,HS oder HW?

[Simon]

Hllo Forumsgemeinde,
gestern habe ich mal ein richtiges Schnäppchen gemacht, eine scheppach hf 33 Bj.1986, praktisch unbenutzt, mit Universalkopf und ein paar Messern, sogar die Bedienungsanleitung war noch mit dabei. Nach einer halben Stunde putzen sah sie wieder aus wie neu, die Leuchten gehen noch, der Tisch ist nicht verzogen, Höhenverstellung wie neu und alle Abdeckungen noch da. Als ich hörte, dass der Nachbar nur 300€ dafür will, konnte ich nicht wiederstehen.

Der Zufall mit der Fräse kam jetzt gerade recht, weil ich in nächster Zeit einen etwas aufwändigeren Schreibtisch machen werde. Dafür brauche ich noch drei Messer für:
-Konterprofil
-kleinere Abplattung der vielen Füllungen(muss keine 180er Scheibe sein)
-jede Menge Verleimprofil

Ich wollte die eigentlich von Guhdo kaufen, da diese Firma eine grosse Auswahl hat und mein Händler diese Marke führt, auserdem sind meines Wissen die Fräser die scheppach selbst anbietet auch von Guhdo und nur umgespritzt. Doch da gibt es bei vielen Messern SP,HS und HW. Wo ist der Unterschied (ausser im Preis)? Für das Geld, dass es kostet eines der beiden teueren Sorten nachschärfen zu lassen bekommt man doch schon wieder ein neues aus SP?! Welche soll ich nun nehmen??

Danke für das lesen meines Beitrags, freue mich über Tipps.
Schönen Abend noch, Simon

(PS.: passen die Guhdo Messer auf meinen Leitz Universalkopf, schon oder?)

[justus]

guude,

die standartprofilmesser für den leitzkopf gibt es in SP. das reicht für einige hundert bis tausend meter profil in vollholz, in plattenmaterial nur ein hundertstel bis tauselstel dessen. die werden üblicherweise nicht nachgeschärft und nur durch neue messer ersetzt, die abweiser bleiben die alten. reinigen und abziehen verlängert die einsatzdauer um einiges.

HSS ist standart bei sondermessern (die sellt zumindest Leitz nicht in SP her) und werden mit den abweisern zusammen nachgeschärft, schleifkosten 40,- bis 50,- €. standweg ca das 10 bis 30 fache der SP messer.

HW ist als messer für den leitz-unikopf meines wissens nicht erhältlich. wäre 1. sehr teuer,
2. für vollholz weniger gut geeignet als SP oder HSS.
3. schärfkosten vergleichbar mit HSS.

ob Guhdo passt weiß ich nicht, felder passt (die beziehen von Leitz).

gut holz, justus.

[Simon]

Hallo Justus,
danke für die Aufklärung. Ich werde dann wohl erstmal SP nehmen, den mit Platten habe ich überhaupt nichts am Hut. Wenn die Guhdo Messer nicht in meinen Kopf zu befestigen sind muss ich schauen ob ich irgendwo welche von Leitz auftreiben kann.

Schönen Tag noch, Simon

[MaxS]

Simon,

würde ich ehrlich gesagt nicht machen. Wenn es auf eine saubere Oberfläche nicht ankommt, dann ist das ja in Ordnung, aber bei hohen Ansprüchen an die Oberflächengüte habe ich die Erfahrung gemacht, dass man (bei allerdings recht großer Profiltiefe) selbst HSS alle 200m - 400m frisch abziehen muss, und das bei sehr astarmer Fichte. Das geht zwar recht schnell mit sehr feinen Abziehsteinen, aber es ist dann doch jeweils eine ordentliche Arbeitsunterbrechung. SP ist aus meiner Sicht nur dann sinnvoll verwendbar, wenn es sich wirklich nur um ein paar läppische Meter Profil handelt.

Max

[Simon]

Hallo Max,
also heute habe ich mir die Verleimprofilmesser besorgt, die anderen kommen noch. Habe natürlich gleich mal eine Kleinere Platte gemacht, und das Ergebnis ist super geworden(ca.10m Profil).Tausend mal besser als mit meinen alten 10er Runddübeln und der Oberfräse:-). Aber für den Schreibtisch kommen noch mehr als 500m. Schauma moi ob der Fräser das durchhält, aber sonst ist auch schnell ein neuer besorgt.

Danke für die Tipps, Simon

[justus]

guude Maximilian,

fichte ist halt auch eins der undankbarsten hölzer zu profilieren.
um so weicher das holz, um so schärfer müssen die messer sein. dafür stumpfen die weichen hölzer die messer noch weniger.
Dein abstumpfungseffekt kann auch von zu langsamem vorschub verursacht sein. bei zu langsamem vorschub können die messer keinen richtigen span ziehen und produzieren fast nur staub. die obefläche ist dann schlechter als bei etwas erhöhtem vorschub, und die messer bauen sehr schnell anbackungen auf.
faustregel: bei fräsern mit 2-messern und 120 - 150 mm durchmesser die drehzahl in tausend gleich vorschub in mtr/sec..
beispiel: drehzahl 6.000 u/min, vorschub 6 mtr/min.

außerdem gibt es große unterschiede, SP ist leider nicht gleich SP,und bei der bezeichnung HSS möchte ich auch nicht in jedem fall die hand dafür ins feuer legen müssen.

gut holz, justus.

[MaxS]

Hallo Justus,

Danke für deine Erläuterungen und die Faustregel, die kannte ich nocht nicht. An zu geringer Vorschubgeschwindigkeit lang es mit Sicherheit nicht, der Fräser produzierte ordentliche Späne und großartige Anbackungen waren auch nicht festzustellen. Drehzahl müsste 5000U/min gewesen sein, Vorschub schätzungsweise um die 4,5m/min. Das ganze aber mit einem großen Universalmesserkopf, der Messerflugkreis muss jenseits von 160mm gewesen sein. Profil ähnlich Handlaufprofil, nur größer und komplett ins Volle gefräst. Das ganz hat aber nicht bei mir zu Hause stattgefunden. Da wäre die hf33 "etwas" zu leicht.

Mir war zwar bekannt, dass es verschiedene HSS - Stähle gibt, aber bisher war ich der Meinung, dass SP gleich SP ist. Hast du da nähere informationen darüber, was sich alles SP - Stahl schimpfen darf?

Viele Grüße,
Max

[justus]

guude,

goggle gibt unter "SP Stahl" u. a. dieses heraus:
http://www.mercateo.com/c/4-D0014783600100500/DIN_1478_Stahl_SP_AE_galvanisch_verzinkt_Spannschloesser_geschlossene_Form.html

ich denke daß messer daraus noch nicht einmal eine konservendose öffnen können.
bei messern handelt es sich wohl um eine vom hersteller als sein sonderstahl für diese anwendung definierte sorte.

gut holz, justus.