Dünne Bretter vertikal auf Dicke hobeln

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Heinz Roesch
Beiträge: 1268
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Dünne Bretter vertikal auf Dicke hobeln

Beitrag von Heinz Roesch »


Hallo zusammen!

Da ich gerade Schubladen baue und einige Meter
Holz im Format 15x150mm gehobelt habe:

Wie hobelt man diese dünnen Brettchen vertikal
auf Dicke? Ich behelfe mir momentan, in dem ich
drei bis vier Brettchen mit zwei Handspannzangen
vorne und hinten fixiere. Das geht so in etwa, aber
die Zangen haben nicht genug Kraft um ein Verschieben
des Stapels zuverlässig zu verhindern.

Gibt es da spezielle Zwingen oder eine andere, bessere
Arbeitsmethode?

Viele Grüße

Heinz



Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Dünne Bretter vertikal auf Dicke hobeln

Beitrag von Walter Heil »


Hallo Heinz,

garnicht. Die Breite (bei Dir: Dicke) wird an einem dickeren Brett (35-40mm) mit Dickenhobeln erzeugt, dann hochkant getrennt (bei Dir mit der Bandsäge) und wieder auf Dicke (15mm) gehobelt. Brettchen von 15mm Stärke und 150mmm Breite so zu bearbeiten, wie Du es machen willst, habe ich auch schon probiert, es geht nicht. Man kann sie auch am Parallelanschlag (Kreissäge) auf Breite bringen und am Fügeanschlag der Abrichte einen Hauch wegnehmen, so dass die Sägeriefen verschwinden oder nach dem Zusammenbau als Schublade mit einem Schleifklotz bearbeiten. Ist aber Handarbeit und das scheue ich wie der Teufel das Weihwasser:-))

Gruß, Walter


Jörg Baas
Beiträge: 306
Registriert: Di 1. Mai 2018, 05:39

Re: Dünne Bretter vertikal auf Dicke hobeln

Beitrag von Jörg Baas »

[In Antwort auf #34017]
Hallo Heinz,

ich hab da mal wieder einen Lnk von Bessey, sind kleine Zwingen und bestimmt haben diese dann genug Kraft.

http://www.bessey.de/catalogue/catalogue.do?id=912&favOid=000000000001dad500020023&act=showBookmark

Ich habe das auch schon mit normalen Zwingen in der ADH gemacht. Das ist alles
hinter wieder heil rausgekommen. Ich denke es ist aber immer eine Fummelei. Die Brettchen müssen ja auch unten ganz gleichmäßig sein. Beim Spannen der Zwingen verzeihen sich diese sehr oft.
Ich würde die Brettchen am Parallelanschlag der Kreissäge (Sägeblatt für Längshölzer) etwa 2 mm breiter lassen und an der Abrichte jeweils jede Seite 1 mm abnehmen. So haben alle dann die gleiche Breite.

@ Walter wie meinst Du das in eine Menge Handarbeit ? Das geht doch ratzfatz die Bretter über die Abrichte zu ziehen.

Gruß Jörg und schöne Pfingsten an alle



Heinz Roesch
Beiträge: 1268
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Dünne Bretter vertikal auf Dicke hobeln

Beitrag von Heinz Roesch »


Hallo Walter,

danke für Deinen Hinweis, auch wenn er mir alle Illusionen
raubt. :-) Irgendwie bin ich auch schon auf den Gedanken ge-
kommen, aber leider erst nachdem meine Brettchen schon auf-
getrennt waren. :-)

Viele Grüße

Heinz



Edi Kottmair
Beiträge: 1054
Registriert: Sa 5. Jul 2014, 08:30

Re: Dünne Bretter vertikal auf Dicke hobeln

Beitrag von Edi Kottmair »

[In Antwort auf #34017]
Hallo Heinz,

ich schiebe solche Bretter hochkant durch den Dickenhobel. Damit gibt es bei mir keine Probleme, sofern sie nicht breiter als 145 mm sind (Dickenbegrenzung meiner Maschine). Weitere Möglichkeiten: Gar nicht hobeln, sondern nur sägen, denn eigentlich verputzt man Schubladen nach dem Zusammenbau von Hand (sofern die gewählte Konstruktion das zulässt). Oder man lässt die Bretter länger und schraubt mehrere davon vorne und hinten zusammen und schiebt das Paket in den Dickenhobel. Nach dem Entfernen der Schrauben dann ablängen. Statt Schrauben ist natürlich auch vorne und hinten Verleimen möglich.
Selbstverständlich ist auch Handhobeln möglich, aber das würde ich mir sparen, weil man die fertigen Schubkästen von Hand verputzt.
Möglicherweise funktionieren auch kräftigere "Zwingen" wie Feilkloben, sofern es welche gibt mit genügend großer Spannweite.

Viele Grüße von

Edi



Jörg Patzak

Re: Dünne Bretter vertikal auf Dicke hobeln

Beitrag von Jörg Patzak »

[In Antwort auf #34017]
Hallo Heinz
bau dier aus dünner Beschichteter Spannplatte eine Vorrichtung die auf den Dickentisch geklemmt wird,auf diese werden zwei Winkelführungen geschraubt die niedriger sind als dein hobelmass.Beim aushobeln mit Skala die Plattendicke von der Platte mit beachten.Habe in meinem alten Beruf als Modelschreiner öfters mit solchen Vorrichtungen gearbeitet.
mfg Jörg


HELLE
Beiträge: 261
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Dünne Bretter vertikal auf Dicke hobeln

Beitrag von HELLE »


Hallo Heinz,

besorge dir ein Panther-Blatt (du wirst es nicht bereuen), säge die Bretter auf Maß, nach dem Zusammenbau verputzen --- fertig.

Oder richte die Bretter auf der einen Seite ab und besäume die Unterkante mit der Kreissäge (Grobes, scharfes Blatt --- gibt kein Verbrennen).

Wären jetzt meine Tipps, werden sich vielleicht noch ein paar melden.

Gruß aus der badischen Toskana, Helle



Heinz Roesch
Beiträge: 1268
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Dünne Bretter vertikal auf Dicke hobeln

Beitrag von Heinz Roesch »


Hallo Edi und Helmut!

Danke für eure Tips, insbesondere das Verschrauben ist eine
Idee, auf die ich noch gar nicht gekommen bin.

Ich habe auch vergessen zu schreiben, dass ich Massivholz-
böden einnute. Ich mache also mit den dünnen Brettchen (in
diesem Fall 12mm) Leimholz, und da ist ein fehlerhaft gehobeltes
Holz natürlich fatal.

Aber nochmal die Frage an Edi: bei Dir läuft so ein Brettchen von
12-15mm glatt durch den Dickenhobel? Das geht bei mir in einem von
drei Fällen schief, das Brett läuft aus der senkrechten Lage und ist
dann häufig nicht mehr für den gedachten Zweck zu brauchen, vor allem
wenn man schon nahe am endgültigen Maß ist.

Viele Grüße

Heinz



Andreas Gailing
Beiträge: 21
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Dünne Bretter vertikal auf Dicke hobeln

Beitrag von Andreas Gailing »


Bei der Leimholzherstellung ist eigentlich folgendes zu empfehlen (unabhängig wie dick die einzelnen Teile werden sollen):

Zuerst ganz normal abrichten und Winkelkante fügen.
Dann auf Breite und Dicke aushobeln (dabei st es nur wichtig, daß eine einheitliche Breite der Lamellen raukommt).
Danach die jeweiligen Platten zusammenpuzzeln und zusammenzeichnen.
Darauf die Lamellen auf beiden Seiten nochmals fein nachfügen und dabei immer einmal mit der Fläche wo das Ziechen drauf ist an den Anschlag und bei der gegenüberliegenden Kante mit Zeichen weg vom Anschlag. So werden auch kleine Ungenauigkeiten des Fügeanschlags ausgeglichen, weil dann die Flächen genau spiegelgleich werden.
Entsprechendes Übermaß natürlich mit einplanen.

Gruß, Andreas



Edi Kottmair
Beiträge: 1054
Registriert: Sa 5. Jul 2014, 08:30

Re: Dünne Bretter vertikal auf Dicke hobeln

Beitrag von Edi Kottmair »


Hallo Heinz,

15 mm dicke Bretter laufen bei mir problemlos durch den Dickenhobel. Jedoch nehme ich nie viel Holz auf einmal ab, vielleicht einen halben mm. Und ich passe sehr auf, dass sie gerade und unverkantet einlaufen. Dabi drücke ich sie auf den Tisch, damit sie von der Einzugswalze nicht verrutscht werden. Dünnere Bretter schiebe ich auch noch durch den Dickenhobel, aber dann sind sie nicht mehr 150 mm breit.
Jetzt ist mir noch eine Methode eingefallen. Wenn du die Überlänge nicht willst, könntest du auch auf beiden Seiten deines zu hobelnden Bretterpakets längere Hilfsbretter vorne und hinten mit Schrauben spannen. Dann hätten deine Werkstücke keine Schraubenlöcher. Die Hilfsbretter wären wie eine Klemme. Allerdings länge ich meistens die Bretter erst nach dem Hobeln ab, da ich dann den Hobelschlag, falls vorhanden, gleich entfernen kann.

Viele Grüße von
Edi



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