EB HC 260 Hobel - Einstellprobleme

[Markus F.]

Hallo,

ich mußte gestern leider feststellen, dass bei meiner Elektra Beckum HC 260 Hobelmaschine der Dickenhobeltisch nicht parallel zur Hobelwelle ist. Das hat zur Folge, dass ein Brett ungleichmäßig dick wird (auf der linken Seite dicker als auf der rechten) wenn man es durch den Hobel "durchlässt". An den Messern liegt es nicht, es ist leider wirklich der Tisch - habe am linken und rechten Wellenende jeweils die Distanz Welle Tisch ermittelt und da gibt es eine Differenz von ca. 0,3 mm.

Der Dickenhobeltisch wird bei dieser Maschine über 4 Gewindestangen (in jeder Tischecke eine) in der Höhe verstellt. Eine der Stangen wird über die Kurbel angetrieben, und mit den andern 3 auf der Unterseite der Maschine über ein Zahnrad-/Kettengetriebe synchronisiert. Theoretisch müsste ich also zur Justage die 2 linken Gewindestangen etwas um den gleichen Betrag nach oben drehen, während die zwei rechten Stangen gleich bleiben - sprich: Maschine auseinander nehmen, Kette aushängen, etc.

Nun meine Frage: habe ich etwas übersehen? Geht das evtl. auch einfacher?

Vielen Dank & Gruß,

Markus F.

[Dirk Boehmer]

Hallo Markus,

wenn Du den Fehler zwischen Messerwelle und Tisch misst, so ist das schon
korrekt. Somit muss die eine Tischhaelfte etwas hoeher gedreht werden.
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber wie die Ersatzteilexplosionszeichnung
zeigt, sitzen die Zahnraeder mit einem Zylinderkerbstift gesichert auf der
"Gewindestange". Also Zylinderkerbstift entfernen und schon kannst Du die
Gewindestange drehen, ohne das Zahnrad zu bewegen und so auch den Tisch
justieren.

Sollte eine halbe bzw. ganze Umdrehung zuviel sein, musst Du wohl trotzdem
die Kette entspannen und die Gewindestange inkl. Zahnrad drehen. Die Frage
ist, ob man wirklich viel auseinandernehmen muss. Ist ja alles gut von
unten zugaenglich.

Sag mal Bescheid, ob es so funktioniert hat...

--
Dirk

[Franz Kessler]

Hallo Markus

Das von Dir geschilderte Prinzip ist ja wohl überall gleich bei solchen Maschinen, das Problem das Du haben wirst, du müsstest neue Löcher für die Kerbstifte bohren, nehmen wir an die Spindel wäre M10, so ist die Steigung 1,5mm, bei 0,3mm wäre ein Korrektur von 72° notwendig, bei M12 ist die Steigung 1,75mm, das ergibt 61,,,,°.
Die Frage ist zu stellen, bohrst Du ein neues Loch ins Zahnrad oder sucht Du das alte zu benutzen, ein Schwächung ergibt es allemal, vor allem in der Spindel.
Auch finde ich das bohren ist zu endgültig, wäre es möglich zuerst mit einem Madeschräubchen die Spindel notdürftig zu fixieren, zu testen ob der Tisch richtig steht, um dann erst die Stiftlöcher zu bohren.
Theoretisch müsste es auch möglich sein, die zwei Kettenräder um diesen Betrag in der Höhe zu kürzen, um dann unten das was Du oben abgenommen hast wieder zuzulegen, allerdings sind da 0.3mm zu wenig, um beizulegen, das müsste dann schon mehr sein, oder Du hättest zufällig kleine Scheiben in guter Qualität zum zulegen.

Gruß Franz

[Heinz Kremers]

Hallo Franz,

da ist doch wohl eher bei einer Reparatur o.ä. die Kette falsch aufgelegt worden. Also Kette abnehmen, Einstellung vornehmen und Kette wieder drauf sollte ausreichen. Mit etwas Glück reicht es vielleicht schon, den Spannstift rauszuschlagen und 1/2 Umdrehung weiter wieder reinzutun.

Gruß

Heinz
der sicher kein neues Loch bohren würde

[Dirk Boehmer]

Hallo,

ja, ein neues Loch wuerde ich auch nicht bohren. Es reicht wahrscheinlich
sogar aus, den Kettenspanner zu loesen, damit man das Zahnrad unter der
Kette durchdrehen kann, um so wenige Zaehne weiterzudrehen.

--
Dirk

[Franz Kessler]

Hallo

Wo Ihr recht habt, habt Ihr recht, ich hab wohl nicht ganz bis zu Ende gedacht.

Gruß Franz

[Markus F.]

Hallo zusammen,

recht herzlichen Dank erstmal für die vielen Tips, freut mich!
Also werde ich am Wochenende versuchen, die Kette zu lockern und den Tisch zu nivellieren. Da stellt sich aber schon die nächste Frage: gibt es einen Trick, um den Tisch auch in Hobelrichtung parallel zur Welle zu bekommen (siehe Bild unten: Abstand c = d)? Ist wahrscheinlich nicht zwingend notwenig aber besser ist es wohl?

Vielen Dank & Gruß,

Markus F.

[martin]

Hallo Markus,
liegt hier vielleicht die Ursache für dein erstes Problem?
Ich kenne weder die Maschine noch die Höheneinstellung, aber wenn ich mir das Ganze als einen vierbeinigen Tisch vorstelle, dann geht die Platte (in Achse "c") "in die Knie", wenn ich den Abstand "c" mit Gewalt vergrössere.
Kann man den rechten Winkel der Höhenverstellung zur Platte messen?
Vielleicht habe ich mir ja ein völlig falsches Bild Deiner Problematik gemacht, aber das ist mir spontan in den Sinn gekommen, als ich Deine Skizze gesehen habe.
Gruß
martin

[Dirk Boehmer]

Hallo Markus,

"a" sollte mit "b" übereinstimmen, klar. Aber "c" und "d"? Das ist ziemlich egal,
die Welle ist ja rund. Und Vortrieb und Andruckwalzen sind ja über Federdruck
gesteuert. Und 0.3 mm machen sich da sowieso nicht bemerkbar.

Ich würde mir da nicht zu viele Gedanke machen...

--
Dirk

[Franz Kessler]

Hallo Markus

Das sieht bei Dir wirklich so aus, als ob einer die Maschine mal demontiert hätte, um dann etwas schusselig wieder zusammengebaut hätte.
Nach meinem kurzen Blackout, ich würde Dir raten die Kette auszubauen, durch drehen der Spindel von Hand den Tisch in die richtige Stellung zu bringen und die Kette wieder aufzulegen.
Dabei ist es wichtig, hat die Kette ein Schloss, wenn nicht wird es etwas schwieriger, Du müsstest dann einen Bolzendrücker benutzen, der aber auf die Kette abgestimmt sein müsste (als Radfahrer kennt man dieses Gerät).