fingerzinken an der kreissäge

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: Fingerzinken auf einem Frästisch

Beitrag von Guido Henn »


Hallo Dirk,

ja es ist ein erheblicher Unterschied zwischen Spiralnutfräser und geradem Nutfräser. Es gibt aber auch schon normale Nutfräser mit schräg eingesetzten Schneiden (ebenfalls ein ziehender Schnitt) auch die haben eine bessere Schnittqualität. Bisher konnte ich auch keine Nachteile bei einem Spiralnutfräser erkennen - möchte mich aber auch nicht darauf festlegen, dass es keine gibt. Wer sich aber mal die Holzspäne anschaut, die von einem Spiralnutfräser produziert wurden, sieht einen deutlichen Unterschied zum geraden Nutfräser. Beim Spiralnutfräser sind die Säne lang und fein, fast wie gehobelt, beim geraden Nutfräser sind die Späne klein und fast mehlartig.

Wichtig ist vielleicht noch, dass es Spiralnutfräser gibt, bei denen die Spirale rechts herum oder links herum verläuft. Bei den einen werden die Späne nach oben und bei den anderen nach unten ausgeworfen. Und um das Chaos perfekt zu machen, gibt es auch noch die Kombination aus beidem. Bis zur Hälfte des Fräser nach links und die andere Hälfte nach rechts.

Also ich denke auf jeden Fall, dass sich die Mehrinvestition in einen Spiralnutfräser auf jeden Fall lohnt.

Schöne Grüße

Guido



Harald Wetzel
Beiträge: 254
Registriert: Mi 8. Apr 2015, 22:07

Re: Fingerzinken auf einem Frästisch

Beitrag von Harald Wetzel »

[In Antwort auf #28790]
Frage zum Spiralnutfräser im Frästisch:

Hab ich mal versucht und festgestellt, dass der Spiralnutfräser (10mm) trotz intakter, festgezogener Spannzange immer nach oben wanderte. Mit dem normalen Fräser ist das nie passiert, die Spannzange ist also m.E. in Ordnung. Der Spiralnutfräser ist von Festoll, also beileibe kein Billigprodukt. Ich kann es mir nur so erklären, dass die spiralige Schneide des Fräsers die Ursache ist (Zug im Werkstück?).
Im Handbetrieb der Oberfräse ist z.B. beim Fräsen von Zapfenlöchern mit dem Spiralnuter alles o.k.

Gruß
Harald
der fast nur mit dem Tisch fräst;-)



Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Fingerzinken auf einem Frästisch

Beitrag von Georg »


Hallo Guido
Das Video habe ich mir angeschaut, echt klasse. Ich freue mich schon auf den Bauplan in "Holzwerken".
Eine Frage hätte ich aber trotzdem noch. Wenn ich z.B. eine Kiste aus 18-20mm starkem Massivholz mit 10mm Fingerzinken bauen will, kann ich die Nuten mit dem 10mm Fräser in einem Rutsch fräsen? Oder sollte man in zwei oder gar drei Schritten fräsen? Haben die Zinken dann die erforderliche Genauigkeit, oder sollte man bei solch großen Zinken auf das Fräsen verzichten und diese entweder auf der Kreissäge herstellen oder ganz von Hand machen?

Grüße Georg



Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: Fingerzinken auf einem Frästisch

Beitrag von Guido Henn »


Hallo Harald,

ich habe jetzt schon "unzählige" Brettchen mit einem 6er und einem 10er Spiralnutfräser (alle von Festool) bearbeitet und es hat sich bei keinem auch nur annährend der Fräser gelöst. Das muss andere Gründe haben als die Form des Fräsers. Ein möglicher Grund kann sein, dass man versucht ist im Tisch den Fräser nicht tief genug in die Spannzange einzustecken, weil man ja etwas an Frästiefe verliert. Hochwertige Fräser haben dazu eine Mindest!!!-Tiefeneinspannmarkierung auf dem Schaft aufgedruckt, an die man sich unbedingt halten sollte. Eine andere Erklärung fällt mir allerdings bei diesem doch recht rätselhaften Fall nicht ein, ist schon merkwürdig.

Schöne Grüße

Guido



Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: Fingerzinken auf einem Frästisch

Beitrag von Guido Henn »


Hallo Georg,

ich habe das mal in einem "Rutsch" mit 18 er Kiefer Leimholz probiert, das ging so grade, war aber hart an der Grenze! Bei Hartholz denke ich geht es massiv an den Fräser, daher würde ich alles was über 12 mm ist nicht in einem Arbeitsgang fräsen. Die Präzision dieser neuen Vorrichtung reicht aber völlig aus, dass du in zwei Arbeitsgängen fräsen kannst. Bei meiner ersten Vorrichtung gab es nur einen Metallfinger und man musste sehr genau darauf achten, dass man immer dicht am Metallfinger anlag. Deshalb gibt es auch an der neuen Vorrichtung zwei unabhängig voneinander verschiebbare Metallfinger, dadurch wird das Brett quasi jedesmal "zwangspositioniert".

Schöne Grüße

Guido



Jürgen zur Horst

Re: Fingerzinken auf einem Frästisch

Beitrag von Jürgen zur Horst »


Beim Eintauchen in das Werkstück ist der Spiralnutfräser überlegen. Spänetransport ist viel besser. Ich würde nur noch Spiralnutfräser kaufen.

Tschüß Jürgen


Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Fingerzinken auf einem Frästisch

Beitrag von Georg »


Nutfräsen mit Spiralnutfräsern geht wirklich besser, aber leider sind Spiralnutfräser nur in wenigen Durchmessern erhältlich (zumindest bei HM). Vor allem über 10mm Durchmesser sieht es mau aus. Ich habe außer den Festool-Fräsern bisher nur die von Leigh gefunden, aber deren Preise ziehen einem glatt die Schuhe aus. Sicher, Spiralnutfräser sind kostspielig in der Herstellung, muß aber ein 10mm Fräser fast doppelt so teuer sein wie der von Festool?
Der 12mm Spiralnutfräser von Leigh ist übrigens der größte Durchmesser den ich bisher gefunden habe, kostet aber die Kleinigkeit von knapp 110€.
Gibt es eigentlich noch größere Durchmesser?


Franz Kessler
Beiträge: 2302
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Fingerzinken auf einem Frästisch

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Georg

Ich hab mir vor kurzer Zeit im Internet drei 8 mm VHM Fräser gekauft zum Preis von knapp 20 € (Spiralfräser).
Es lohnt sich dies Zehne im Auge zu behalten, solche Angebote findet man schon öfters.
Ich hab auch schon mit ihnen gearbeitet und sie für gut brauchbar gefunden, als ehemaliger Dreher ist mir schon noch bekannt, dass Hartmetall nicht gleich Hartmetall ist und es damals schon für jeden Werkstoff einen spezielles Hartmetall gab und wenn man den Fehler machte z.B. und ein Hartmetall für Grauguss irrtümlich bei Stahl einsetzte, so war der Misserfolg in kürze sichtbar.

Gruß Franz



Harald Wetzel
Beiträge: 254
Registriert: Mi 8. Apr 2015, 22:07

Re: Fingerzinken auf einem Frästisch

Beitrag von Harald Wetzel »

[In Antwort auf #28813]
Hallo Guido,

ich hab den Fehler versucht zu reproduzieren, er ist aber nicht noch mal aufgetreten. Ich kann mir vorstellen, dass damals Späne in der Spannzange die Ursache waren und die inzwischen geänderte Staubabsaugung die Spannzange jetzt sauber hält.

Gruß
Harald



Franz Zweimüller

Re: Fingerzinken auf einem Frästisch

Beitrag von Franz Zweimüller »


Hallo.Ich mache breite Fingerzinken mit zwei hintereinander und versetzt
untertisch montierten Oberfräsen. Eine Führungsleiste gleiche Breite wie
die gefräste Nut im gleichen Abstand vom Fräser und es passt.


Antworten