Oberfräse im Sationärbetrieb einschalten

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Christian Meseberg
Beiträge: 177
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Billigteil (von mir) nicht zu beanstanden

Beitrag von Christian Meseberg »


Hallo Martin,

ich bin zufrieden, dass von Dir, als jemand der das Gerät aus erster Hand kennt, keine unmittelbaren Hiobsbotschaften über die Verarbeitungsqualität verbreitet werden. Allerdings wäre ich daran nur noch bedingt interessiert, da ich ja schließlich die Kaufentscheidung schon getroffen habe.

Nur ganz kurz möchte ich anmerken, dass ich wohl meine Meinung zu dem Frästisch korrigieren müsste. Als ich heute wegen fehlender Schrauben einen Baumarkt besuchen musste, habe ich nochmal einen Blick auf die dort ausgestellten OF geworfen. Alle Modelle hatten diese Konstruktion mit einer Plasteauflage. Vielleicht gleitet die besser als Aluguss. Die Austellungstücke waren aber durchweg arg zerkratzt und mit Riefen, wäre eben nicht mein Fall.

Morgen werde ich mich mal mit der Befestugung und dem Lift beschäftigen.

Hast Du eine Lösung zur Höhenverstellung - sprich Fräsenlift - integriert?

Wenn Ja wie?

Beste Grüße

Christian



Martin Essrich
Beiträge: 259
Registriert: Sa 21. Dez 2013, 13:34

Re: Billigteil (von mir) nicht zu beanstanden

Beitrag von Martin Essrich »


Hallo Christian.
Ich kenne natürlich auch die Horrorgeschichten aus diesem und anderen Foren.
Da ich aber keine Lust hatte, meine Dewalt ständig ein- und wieder auszubauen, mußte eine zweite Fräse angeschafft werden. Mir war aber das Geld einfach zu schade, ein Markengerät unter den Tisch zu hängen. Die Dinge, auf die es bei einer Handoberfräse ankommt und die die Markengeräte so teuer machen, kann ich unter dem Tisch garnicht nutzen. Für das gesparte Geld habe ich mir dann ein paar ordentliche Qualitätsfräser gekauft und die können selbst schnell ein paar Hundert Euronen verschlingen. Das ist wie mit einer Stereoanlage. Hängst Du ein paar Billigboxen an eine teure Anlage, dann ist der Klang bescheiden. Hängst du an eine Billiganlage teuer Boxen, dann staunt das Ohr nicht schlecht. Meine Priorität liegt darin, Möbel nach meinen Qualitätsansprüchen zu bauen (ich habe in der Möbelindustrie meine Ausbildung zum Grohandelskaufmann genossen und weiß, was für ein Schund teilweise produziert wird) und nicht darin, der Werkzeugindustrie zu Reichtum zu verhelfen.

Diese Plasteauflage wird übrigens benötigt, weil die Fräseplatte bei wohl allen Fräsen aus Gewichts- und Preisgründen ein Alugußprofil ist und damit hohl. Weil keines der Standardlöcher passte, mußte ich diese Platte zur Befestigung unter dem Tisch auch noch durchbohren. Mein Metallwarenhändler hat imer eine Reste-Wühlkiste rumsstehen, da habe ich mich preiswert mit Aluprofilresten eingedeckt, die man wunderbar als Verstärkung unterbauen kan. Die Platte ganz zu entfernen, kann ich nicht empfehlen, da diese mit den Standrohren nicht nur verschraubt sondern ziemlich fest eingepresst ist. Den Fräshub kannst du trotzdem fast vollständig ausnutzen, wenn Du die Plasteplatte weglässt und die Fräse samt Aluplatte unter den Tisch schraubst.

Für die Höhenverstellung nutze ich übrigens den Tip hier aus dem Forum, nämlich einen Scherenwagenheber. Man benötigt allerding reichlich Platz unter der Fräse, da der Wagenheber prinzipbedingt erst in der oberen Hälfte seines Hubweges eine gute Feineinstellung der Hubhöhe bringt. Auf den Wagenheber gehört auch mindestens noch ein U-Winkel, damit die Lüftungsschlitze der Fräse frei bleiben.

Gruß
Martin



Christian Meseberg
Beiträge: 177
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Kollektor muss nachgearbeitet werden

Beitrag von Christian Meseberg »


Hallo Martin,

Deine Beweggründe für den Kauf der billigeren Kinzo kann ich nur unterschreiben. Da sind wir einer Meinung. Was die Qualität angeht, ist der Motor tatsächlich nicht Spitzenqualität. Der Kollektor sieht aus, als wäre er mit einem Schruppstahl abgedreht. Aber das läst sich einfach nacharbeiten und das werde ich auch tun, wenn ich die hintere Abdeckhaube ohne Schwierigkeiten abnehmen kann. Verlängert die Lebensdauer der Kohlebürsten, wenn der Kollektor glatt ist. Jedenfalls zeigt die Maschine im oberen Drehzahlbereich ziemliches Bürstenfeuer. Ich fürchte, wenn ich das reklamiere kriege ich eine neue, bei der das dann nicht besser ist.

Wo kaufst Du die Fräser? Beim Fachhandel?

Beste Grüße

Christian



Christian Meseberg
Beiträge: 177
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Frage zum Drehzahlbereich

Beitrag von Christian Meseberg »


Hallo zusammen,

also den Kollektor kriege ich nicht ohne komplettes Zerlegen der ganzen Maschine freigelegt. Das hintere Lagerschild ist fest mit dem Gehäuse vergossen und der Anker von der Spindelseite eingeführt. Ich lasse jetzt erstmal die Finger davon und warte mal ab, wie lange die Kohlen halten werden. Die Oberfläche ist auch gar nicht so grob gearbeitet, wie es durch den schmalen Kohlenschacht den Anschein hatte.

Ein Frage habe ich noch zum optimalen Drehzahlbereich. Wonach richtet sich dieser? Im Minimalbereich scheint es kaum schneller zu sein als eine normale Bohrmaschine. Es kann natürlich auch täuschen, da die Maschine dann sehr leise - kaum noch hörbar - wird, ensteht vielleicht nur der Eindruck.

Wozu werden so niedrige Drehzahlen verwendet?

Beste Grüße

Christian



Franz Kessler
Beiträge: 2302
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Billigteil (von mir) nicht zu beanstanden

Beitrag von Franz Kessler »

[In Antwort auf #28447]
Hallo Martin

Ich hatte genau die gleichen Beweggründe, als ich mir damals die Huyndai-Oberfräse kaufte, ich dachte, die bauen eigentlich brauchbare Autos, da wird es doch für eine brauchbare Oberfräse reichen.
Dem war alledings nicht so, die Maschine ist unterster Qualität, nochmal würde ich sie mir nicht kaufen.

Gruß Franz



Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Frage zum Drehzahlbereich

Beitrag von Gerhard »


Du kannst z.B. mit der Oberfräse im Frästisch auch ganz gut Kassettentüren herstellen. Natürlich sind die Profile im Vergleich zur TF zierlich, aber so zeimlich die größten und schwersten Fräser, die Du so aufspannen kannst.

Für die Füllungen gibt es Abplattfräser, die um ca. 10.000 Umdrehungen pro Minute gefahren werden. Teilweise runter bis auf 8000.

Da kannst Du übrigens auch gut die Rundlaufgenauigkeit deiner Maschine testen. Aus den gleichen Überlegungen wie Du - warum teure Fräse unter den Tisch hängen - und weil meine kleine DeWalt konstant 27.000 Umdrehungen macht hatte ich mir eine B&D mit 1300 Watt gekauft. Mit Nutfräsern kein Problem. Aber mit Konterprofilfräser (so ein hohes Ding, das man nicht umbauen muß) hats mir die Fräse fast aus dem Tisch gerissen. Und es lag an der Maschine. In der Dewalt gab´s keine Vibrationen.

Viele Grüße,
Gerhard


Martin Essrich
Beiträge: 259
Registriert: Sa 21. Dez 2013, 13:34

Re: Kollektor muss nachgearbeitet werden

Beitrag von Martin Essrich »

[In Antwort auf #28448]
Hallo Christian.
Dann werden wir einfach mal abwarten, wie lange unsere beiden Kinzos durchhalten. Für den Preis einer Festool können wir uns ja noch 5 weitere Kinzos kaufen ;-)
Aber Spaß beiseite - ich verstehe durchaus auch die Beweggründe anderer, die sich - soweit sie es sich finanziell leisten können/wollen, ein Markenteil unter den Tisch hängen und keinerlei Kompromisse mehr eingehen und habe z.B. mit der Kreissäge von Proxxon ziemlich miese Erfahrungen gemacht. Das Teil ist bestenfalls zum Bauholz sägen brauchbar - 300 Euronen im Gulli versenkt. Das war so ein typisch emotionaler Kauf. Man schaut wochenlang, was die Dinger allgemein kosten, weiß, daß man eigentlich noch ein paar Monate sparen müßte, schmökert in Listen und Prospekten und dann sieht man so ein äußerlich fast baugleiches Teil im Baumarkt und denkt sich, was für ein Schnäppchen. Naja, nachher ist man dann etwas schlauer. Und wer von uns hat - trotz aller Warnungen - noch kein Leergeld bezahlt. Also werde ich zunächst auf eine gute Handkreissäge mit passender Führungsschiene sparen. Damit bin ich wahrscheinlich besser ausgestattet, als mit einer schlechten Tischkreissäge.

Und lass uns hoffen, daß wir uns nicht doch noch vor den weisen Menschen in diesem Forum verneigen müssen, die uns warnten und wir von unserem Glauben abfallen müssen, strategisch die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Die meisten Fräser habe ich von Meyers Schärfdienst. Die Online-Auswahl ist groß und ich bin sehr zufrieden mit den Standzeiten.( Die Fräser sind wohl von Titman.) Die Spiralnutfräser habe ich allerdings alle von Festool.
Ich habe aber keine Erfahrungswerte, wie hoch die üblichen Standzeiten für Hartmetallfräser sind. Mit einem Abrundfräser von Titman habe ich ca. 25 laufende Meter 28mm Buche-Leinmholzbretter zweiseitig abgerundet also 50m Fräsweg zurückgelegt und er fräst wie beim ersten Brett.

Gruß
Martin



Christian Meseberg
Beiträge: 177
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Kollektor muss nachgearbeitet werden

Beitrag von Christian Meseberg »


Hallo Martin,

Lehrgeld habe ich auch schon genug bezahlt. Bei dem Projekt Oberfräse als Unterfräse im Frästisch will ich erstmal Erfahrungen sammeln um zu sehen, was ich da so alles mit machen kann. Wenn ich dann merke, dass eine bessere OF drunter muss und sich auch lohnt, werde ich das schon noch machen. Wenn das teil nur in der Ecke steht, na ja. Habe eine verwaiste Bandsäge. Seit ich die Japansägen habe, hat sie noch weniger zu tun.

Aber heute hatte ich ein trauriges Erlebnis mit einem Qualitätswerkzeug. Da ich die Handbohrmaschine auch für Metallarbeiten nehme und im Fräs- und Bohrständer für präzise Bohren benötige, z.B. Gewindeschneiden, habe ich mir seinerzeit eine gute von Bosch geholt. War auch nicht ganz billig. Da ich bei den meisten Projekten immer unter Zeitnot stehe, unterlaufen mir regelmäßig Flüchtigkeitsfehler. Immer wieder ärgerte ich mich über Bohrungen die aus dem rechten Winkel stehen. Heute bin ich der Sache mal auf den Grund gegangen. Es ist mir nicht gelungen, im Bohrständer rechtwinklige Bohrungen zu fertigen. Also Bohrständer Schrott. Eigentlich unlogisch, weil die Führungen nachstellbar sind und keinen Spiel haben. Habe dann eine Reisnadel ins Bohrfutter eingespannt. Ergebnis, steht nicht im rechten Winkel zur Auflage. Wenn ich die Bohrmaschine im Ständer drehe, wandert der Winkelfehler mit. Es muss also an der Bohrmaschine liegen. Am Spannhals ist äußerlich nichts zu sehen. Habe eine alte Skill eingespannt und der rechte Winkel stimmte.

Werde morgen mal zum Baumarkt fahren, wo ein Handelsvertreter von Bosch Kunden berät und die Bohrmaschine mitnehmen. Mal sehen, was da in einem anderen Bohrständer bei raus kommt.

Soviel zu Markengeräten.

Danke für den Tip mit Meyer. Sieht interressant aus.

Beste Grüße

Christian



Christian Meseberg
Beiträge: 177
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Frage zu Überlastschutz

Beitrag von Christian Meseberg »

[In Antwort auf #28394]
Hallo Edi,

So ein Überlastungsschutz ist sicherlich wichtig. Ich hatte neulich das Problem bei der TKS. Wegen defektem Verlängerungskabel hat laufend dieser Überlastschutz angesprochen. Sonst hätte ich wahrscheinlich einen Motorschaden erzeugt.

Aber wie funktioniert so ein Teil und wo gibs sowas? Mus der speziell auf dei Motorleistung abgestimmt sein?

Beste Grüße

Christian


Edi Kottmair
Beiträge: 1054
Registriert: Sa 5. Jul 2014, 08:30

Re: Frage zu Überlastschutz

Beitrag von Edi Kottmair »


Hallo Christian,

Deine Fragen müssen Dir die Elektriker unter uns beantworten, denn da kenne ich mich nicht aus. Ich achte beim Kauf einer Maschine darauf, dass der Überlastungsschutz eingebaut ist.
Zu Deinem Kommentar, Du würdest keine Großserien machen, kann ich Dir mitteilen, dass es ausreicht, wenn man eine Maschine einmal kurz überlastet, damit der Motor durchbrennt. So bei mir schon geschehen.

Viele Grüße von
Edi



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