Werkstattofen?

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Eddy Ilg
Beiträge: 269
Registriert: Di 15. Apr 2014, 16:14

Werkstattofen?

Beitrag von Eddy Ilg »


Hallo,

ich habe jetzt endlich einen Raum für meine Werkstatt gefunden, in dem ich mehr Platz und einen Drehstromanschluß habe. Leider ist er nicht beheizt.

Ich dachte daher an einen Werkstattofen (kostet ca. 100€), in dem man unbehandeltes Holz oder Kaminholz verbrennen kann. Hat jemand erfahrung damit? Der raum ist ca. 40m² groß. Reicht ein solcher Ofen dafür?

Und noch viel wichtiger: Ich würde den Ofen auf Gewegplatten stellen (ansonsten lege ich den Raum mit OSB aus), ich hätte aber ein bisschen Bammel mit der Feuergefahr. Ist es ungefährlich wenn noch Sägestaub in der luft schwirrt oder anders gefragt sollte oder könnte ich den Ofen irgendwie davon trennen?

Muss man einen solchen Ofen abnehmen lassen (TÜV?)? Gibt es eine Vorschrift dafür?

Oder habt ihr vielleicht eine bessere Alternative für kostengünstiges Heizen?

Bin für alle Tipps dankbar.

Schöne Grüße

Eddy



Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Werkstattofen?

Beitrag von Georg »


Bei Feuerstätten habe ich immer das (Reiz-)wort Bezirksschornsteinfeger im Hinterkopf.
Gehwegplatten als Unterlage müßten gehen. bei meinen Elteren standen die Öfen nur auf einer ca 1cm dicken Platte aus Eternit und die lag direkt auf dem Parkett. Stahlplatten als Unterlage habe ich auch schon gesehen.


Wolfgang N.
Beiträge: 80
Registriert: Mi 7. Okt 2020, 23:03

Re: Werkstattofen?

Beitrag von Wolfgang N. »

[In Antwort auf #25114]
Hallo,

der Ofen wird wohl letztlich nicht das Problem darstellen. Vielmehr der Kamin und die Herren mit der Lizenz zum Gelddrucken. Da gibt es so'ne und solche. Aber man hat ja keine Wahl.
Ob Du mit dem Ofen Deine Werkstatt beheizt bekommst hängt einerseits von der vorhandenen Isolierung und andererseits von der Leistung des Ofens ab.

Ich habe einen alten Hühnerstall, der absolut nicht gedämmt ist (24er Hohlblocksteine und Eternitdach mit Heraklith-Platten drunter)und eine Fläche von ca. 50 m², also ein Volumen von etwa 125 m³ hat. Hier habe ich einige Zeit mit einem Ofen mit über 5 KW geheizt. Nach einer guten Stunde war es im letzten Winter nach anfänglichen minus 10 Grad gut auszuhalten, aber natürlich noch nicht warm. Ein kleinerer Ofen mit unbekannter Leistung war unter gleichen voraussetzungen absolut verloren.

Staub sehe ich nicht als problematisch an. So heiß wird mein Ofen außen nicht. Ich verkneife mir allerdings alles, was mit Spritzlackieren zu tun hat. Ein Blech unter dem Ofen und in einem bestimmten Umkreis um die Feuerungsklappe (wegen der Funken) reicht. Der Ofen wird unten nicht warm.

Achte auf eine ausreichend große Feuerungsöffnung, das spart Arbeit.

Gruß,

Wolfgang



Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Werkstattofen?

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Eddy

Ich benutze auch einen sogenannten Werkstattofen (Kosten knapp 100€), der Vorteil ist, da ja immer Resthölzer anfallen, liegen die nicht lange im Wege herum, die landen im Ofen.

Ob ein Ofen für Deine 40qm ausreichen, hängt von der Isolierung des Raumes ab.

Unter den Ofen würde ich auf jeden Fall Steinplatten oder ähnliches legen.

Was der Schornsteinfeger dazu sagt, kann ich Dir nicht sagen, er hat den Raum noch nie gesehen.

Gruß Franz



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Werkstattofen?

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #25114]
Hallo Eddy,

ich habe einen solchen Werkstattofen in meiner Werkstatt, der Raum ist nur ca. 14m², nach ca. 15 Minuten muss ich im Winter die Tür aufmachen und heize den Flur im Keller und den angrenzenden Raum mit, sonst wird es zu warm.

Mein Kellerraum ist im Winter aber Frostsicher, Temperaturen unter 0° kommen nicht vor. Nicht unterschätzen sollte man auch die Heizleistung eines Ofenrohres. Wenn du dieses etwas länger machen kannst, dann tu es.

Als Unterlage könnten Gehwegplatten gehen, aber achte darauf, dass keine Fugen da sind, in die Glut fallen kann. Wichtig ist auch, dass man beim Fegen darauf achtet, dass keine Glut in den Behälter mit den Spänen kommt. Ich kehre daher großzügig um den Ofen herum und mache das zu den Spänen. Alles in unmittelbarer Nähe des Ofens fege ich zusammen und schütte es direkt wieder in den Ofen. Achtung, vorsichtig sein, Stichwort Staubexplosionen! Man könnte es auch statt in den Ofen in einen Blecheimer schütten, der dann aber draußen stehen sollte. Einen Rauchmelder habe ich auch in der Werkstatt installiert.

Bei der Abnahme oder Genemigung kommt es sehr auf den Herren in Schwarz an. Ich mußte weder eine Abnahme noch sonst irgendwas machen lassen. Wenn der Kamin, den du benutzen möchtest frei ist, sollte es keine Probleme geben. In den Kamin, in den eine eventuell vorhandene Ölheizung geht, darf in der Regel sonst nichts mehr rein. Am besten fragst du beim Schornsteinfeger kurz nach.

Gruß

Heiko


Eddy Ilg
Beiträge: 269
Registriert: Di 15. Apr 2014, 16:14

Re: Werkstattofen?

Beitrag von Eddy Ilg »


Hallo Heiko,

danke für deine Antwort. Ich werde mal beim Schornsteinfeger nachfragen. Ich verstehe nicht ganz wieso du um den Ofen herum kehren musst. Kommen die Späne vom Arbeiten oder aus dem Ofen? Oder meinst du nur, Späne die einmal in der Nähe des Ofens sind sollte man lieber verbrennen, da vorbelastet?

Wie heiß wird der Ofen von außen so?

Musst du den Schornsteinfeger für regelmäßiges Fegen kommen lassen?

Schöne Grüße

Eddy


Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Werkstattofen?

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Eddy,

wer viel fragt kriegt auch viel Antwort sprich Auflagen.

Wenn ein Kamin frei ist sollte das Ganze mit dem Herrn in Schwarz kein Problem sein. Er wird Dir auch sagen, ob Gefahr der Versottung besteht, weil Kamin und Ofen nicht zusammen passen. Wenn Du eine Kaminversottung sanieren willst, kannst Du davon viele Jahre mit dem teuersten Strom heizen!

Hast Du keinen Kamin frei, sind die guten alten Ofenrohre gefragt. die Du dann allerdings möglichst hoch führen solltest, es sei denn, Deine Nachbarn wohnen weit weg. Idealerweise sollte der Kamin in etwa Dachfirsthöhe erreichen, damit Rauch z.B. beim Anmachen nicht die Nachbarschaft belästigt. Da muß ich übrigens noch was dran tun.

Wie Heiko schon sagte sollte der Bereich um den Ofen nicht voll mit brennbarem Material liegen, also auch nicht mit Spänen. Und die separate Entsorgung direkt in den Ofen ist auch vorbildlich, weil dadurch fast jedes Brandrisiko ausgeschlossen wird.

Ein Ofen wird fast immer Füße haben und die standen bei uns zu Haus auf einer dünnen Blechplatte, die direkt auf dem Dielenboden lag. Ich halte es auch für wichtiger, daß die Platte unter dem Ofen keine Fugen und Ritzen hat, in die Glut unbemerkt fallen kann.

Eine Blechplatte von meinem Ofen kann ich Dir schenken, weil meine Ofen direkt auf dem Betonstrich steht.

Gruß

Heinz



Eddy Ilg
Beiträge: 269
Registriert: Di 15. Apr 2014, 16:14

Re: Werkstattofen?

Beitrag von Eddy Ilg »


Hallo Heinz,

danke für das Angebot, komme gegebenenfalls darauf zurück. Noch eine Frage: Was machst du, wenn du die Werkstatt verlässt, aber noch viel Glut im Ofen ist? Löscht du ihn dann oder lässt du ihn ausbrennen? Braucht man dann nicht eine Lüftung im Raum, damit es nicht zu heiß wird (Wenn ich gehe, mache ich die Tür zu).

Schöne Grüße

Eddy



Heinz Kremers
Beiträge: 2764
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Re: Werkstattofen?

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Eddy,

ich laß den Ofen ruhig weiterbrennen. Er hat ein sogen. Automatik, die über die Ofentemperatur die Luftzufuhr steuert. dafür müssen aber eh alle Klappen am Ofen geschlossen sein, so daß keine Glut herausfallen/-spritzen kann.

Eine Zuluft für den Ofen brauchst Du sicher, und wenn es nur die undichten Tür- und Fensterritzen sind. Sonst wird Dein Ofen schlecht brénnen und auch Dir bald die Luft ausgehen. Prinzip: Was am Kamin rausgeht an Luft muß irgendwie im Raum wieder beikommen!

Schönen Sonntag

Heinz



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Werkstattofen? - Absaugung

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo,

diese Diskusion wirft in mir die Frage auf, wie eine Absaugung das ganze beeinflußt. Ich habe seit diesem Sommer eine Absauganlage, die steht aber im Nebenraum, zieht also ettliche m³ Luft aus dem Raum heraus. Das bedeutet doch dann, dass es schwerer Wird den Raum warm zu halten, oder irre ich da jetzt?

Gruß

Heiko


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