Werkstatthocker aus Kirschbaum
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Bernd Grunwald
- Beiträge: 525
- Registriert: Mi 5. Sep 2018, 14:21
Werkstatthocker aus Kirschbaum
Hallo Holzwerker,
im leisen Forum habe ich vor einiger Zeit mal eine alte Gehrungslade vorgestellt, die mir geschenkt wurde. Hier der Link: viewtopic.php?t=16708
Diese Lade lag aber nur bei mir rum. Zum Wegwerfen bzw. zum Verheizen war sie mir zu schade, aber gebrauchen konnte ich sie auch nicht wirklich. Ein Werkstatthocker stand aber noch auf meiner Wunschliste. Den wollte ich mir selbst bauen. Allerdings fand ich im Internet keine passende Drehspindel für Werkstatthocker (kennt jemand von euch eine Bezugsquelle für sowas?). Nur komplette Hocker. Nun, die alte Gehrungslade war ja mit einer Drehspindel, allerdings aus Holz (Buche), ausgestattet. Ob die sich in einen Drehspindelhocker einbauen lässt? Ob das hält? Warum eigentlich nicht? Der Spindel ist es ja egal, ob sie horizontal oder vertikal eingebaut wird. Ob man drauf sitzt, oder ob ein Brett in die Lade eingespannt wird - in beiden Fällen wirkt eine relativ große Kraft auf das Gewinde. Also habe ich die Spindel ausgebaut und in meinen Selbstbauhocker eingebaut. In diesem Fall muss aber unterhalb der Mutter (sie ist aus einem harten, dunklen Tropenholz) noch ein Gegenlager dazukommen, damit die Spindel schön senkrecht stehen bleibt und die Gewindemutter nicht durch zusätzliche Biegemomente, die beim Sitzen auf dem Hocker entstehen, belastet (bzw. beschädigt) wird. Das Gegenlager ist aus Eiche, dunkel gebeizt. Dieses Stück Holz stammt ebenfalls aus der alten Gehrungslade.
Werdegang und Resultat sind auf den anliegenden Fotos zu sehen. Ich hab's ins laute Forum gestellt, weil ich sowohl "laut" als auch "leise" daran gearbeitet habe.
Gruß
Bernd
im leisen Forum habe ich vor einiger Zeit mal eine alte Gehrungslade vorgestellt, die mir geschenkt wurde. Hier der Link: viewtopic.php?t=16708
Diese Lade lag aber nur bei mir rum. Zum Wegwerfen bzw. zum Verheizen war sie mir zu schade, aber gebrauchen konnte ich sie auch nicht wirklich. Ein Werkstatthocker stand aber noch auf meiner Wunschliste. Den wollte ich mir selbst bauen. Allerdings fand ich im Internet keine passende Drehspindel für Werkstatthocker (kennt jemand von euch eine Bezugsquelle für sowas?). Nur komplette Hocker. Nun, die alte Gehrungslade war ja mit einer Drehspindel, allerdings aus Holz (Buche), ausgestattet. Ob die sich in einen Drehspindelhocker einbauen lässt? Ob das hält? Warum eigentlich nicht? Der Spindel ist es ja egal, ob sie horizontal oder vertikal eingebaut wird. Ob man drauf sitzt, oder ob ein Brett in die Lade eingespannt wird - in beiden Fällen wirkt eine relativ große Kraft auf das Gewinde. Also habe ich die Spindel ausgebaut und in meinen Selbstbauhocker eingebaut. In diesem Fall muss aber unterhalb der Mutter (sie ist aus einem harten, dunklen Tropenholz) noch ein Gegenlager dazukommen, damit die Spindel schön senkrecht stehen bleibt und die Gewindemutter nicht durch zusätzliche Biegemomente, die beim Sitzen auf dem Hocker entstehen, belastet (bzw. beschädigt) wird. Das Gegenlager ist aus Eiche, dunkel gebeizt. Dieses Stück Holz stammt ebenfalls aus der alten Gehrungslade.
Werdegang und Resultat sind auf den anliegenden Fotos zu sehen. Ich hab's ins laute Forum gestellt, weil ich sowohl "laut" als auch "leise" daran gearbeitet habe.
Gruß
Bernd
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Stefan Krieger
- Beiträge: 335
- Registriert: Mo 19. Feb 2018, 23:08
Re: Werkstatthocker aus Kirschbaum
Wow Bernd, der Hocker ist ja mal richtig klasse geworden!
Ich finde es sowieso schon mal super, dass Du die alte Spindel retten und hierfür weiter verwenden konntest! Aber dann auch noch dermaßen schick umgesetzt - Toll!
Und ganz nebenbei ist das eine sehr beachtliche Sammlung von Schnitzeisen, Respekt!
Vielen Dank fürs Einstellen und schöne Grüße
Stefan
PS: Womit hast Du die Oberfläche behandelt?
Ich finde es sowieso schon mal super, dass Du die alte Spindel retten und hierfür weiter verwenden konntest! Aber dann auch noch dermaßen schick umgesetzt - Toll!
Und ganz nebenbei ist das eine sehr beachtliche Sammlung von Schnitzeisen, Respekt!
Vielen Dank fürs Einstellen und schöne Grüße
Stefan
PS: Womit hast Du die Oberfläche behandelt?
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Bernd Grunwald
- Beiträge: 525
- Registriert: Mi 5. Sep 2018, 14:21
Re: Werkstatthocker aus Kirschbaum
Hallo Stefan,
vielen Dank für's Kompliment. Ja, die Schnitzeisen sind im Laufe der Zeit immer mehr geworden. Ich benutze sie gerne. Sie sind so vielseitig einsetzbar. Beispielsweise bei dem das Dreibein zusammenhaltenden Brett. Auf dem Foto des bereits verleimten Dreibeins (noch ohne Sitzfläche) hat dieses Brett eine normale 90 Grad Kante. Die gefiel mir nicht. Also habe ich meine Schnitzeisen zum Einsatz gebracht und diese Kanten schräg geschnitzt (und dann schön glatt geschliffen). Die Neigung der drei Kanten folgt jetzt der Neigung der drei Beine. Das sieht viel besser aus. Die Vertiefung der Sitzfläche wurde auch geschnitzt. Sie ist gegenüber dem Rand zur Mitte hin etwa 1 cm tief.
Die Oberflächen wurden mit Top Oil von Osmo (transparent, matt) behandelt (2 x geölt). Das Zeug ist teuer, aber gut (es war aber auch die einzige finanzielle Investition für diesen Hocker). Leinöl wäre ggf. auch in Frage gekommen. Dann hätte ich gar nichts kaufen müssen. Es schützt aber nicht ganz so gut und glänzt auch nicht so schön. Außerdem trocknet es ziemlich langsam. Im vorliegenden Fall wollte ich mich aber möglichst bald draufsetzen ohne danach Ölflecken an der Hose zu haben...
Gruß
Bernd
vielen Dank für's Kompliment. Ja, die Schnitzeisen sind im Laufe der Zeit immer mehr geworden. Ich benutze sie gerne. Sie sind so vielseitig einsetzbar. Beispielsweise bei dem das Dreibein zusammenhaltenden Brett. Auf dem Foto des bereits verleimten Dreibeins (noch ohne Sitzfläche) hat dieses Brett eine normale 90 Grad Kante. Die gefiel mir nicht. Also habe ich meine Schnitzeisen zum Einsatz gebracht und diese Kanten schräg geschnitzt (und dann schön glatt geschliffen). Die Neigung der drei Kanten folgt jetzt der Neigung der drei Beine. Das sieht viel besser aus. Die Vertiefung der Sitzfläche wurde auch geschnitzt. Sie ist gegenüber dem Rand zur Mitte hin etwa 1 cm tief.
Die Oberflächen wurden mit Top Oil von Osmo (transparent, matt) behandelt (2 x geölt). Das Zeug ist teuer, aber gut (es war aber auch die einzige finanzielle Investition für diesen Hocker). Leinöl wäre ggf. auch in Frage gekommen. Dann hätte ich gar nichts kaufen müssen. Es schützt aber nicht ganz so gut und glänzt auch nicht so schön. Außerdem trocknet es ziemlich langsam. Im vorliegenden Fall wollte ich mich aber möglichst bald draufsetzen ohne danach Ölflecken an der Hose zu haben...
Gruß
Bernd
Re: Werkstatthocker aus Kirschbaum
Hallo Bernd,
ein toller Hocker, vielen Dank für diese Projektvorstellung!
Mein Werkstatthocker, der nicht in der Werkstatt steht,
habe eine Trapezgewindespindel, die man im Netzt überall bekommt,
so wie auch die Muttern.
Oder man nimmt analog zu Dir eine Hobelbankspindel von DSW.
Liebe Grüße
Pedder
ein toller Hocker, vielen Dank für diese Projektvorstellung!
Mein Werkstatthocker, der nicht in der Werkstatt steht,
habe eine Trapezgewindespindel, die man im Netzt überall bekommt,
so wie auch die Muttern.
Oder man nimmt analog zu Dir eine Hobelbankspindel von DSW.
Liebe Grüße
Pedder
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Bernd Grunwald
- Beiträge: 525
- Registriert: Mi 5. Sep 2018, 14:21
Re: Werkstatthocker aus Kirschbaum
Hallo Pedder,
es freut mich, dass dir mein Projekt gefällt. Vielen Dank für das Lob und für die Beschaffungstipps für Drehspindeln.
Ja, man kann sich eine Trapezgewindespindel und zwei zugehörige Muttern kaufen. Dafür gibt es viele Anbieter. Man könne auch eine Metall-Hobelbankspindel nehmen. In beiden Fällen fehlt allerdings das Teil, an dem die Sitzfläche des Hockers befestigt wird. Ohne die Holzspindel hätte ich mir wahrscheinlich einen der billigsten Drehspindel-Hocker für ca. 50 - 60 Euro gekauft, die Metallteile ausgebaut und diese dann für den selbst gebauten (hochwertigeren) Hocker verwendet. Das wäre preislich wahrscheinlich sogar noch günstiger als der Kauf einer Hobelbankspindel, die man zudem erst noch entsprechend "umbauen" muss.
Es gibt aber bestimmt auch fertige Hockerspindeln aus Metall zu kaufen. Vielleicht kennt ja jemand aus der Leserschaft eine Bezugsadresse für einbaufertige, preisgünstige Hockerspindeln. Die gewerbsmäßigen Hersteller solcher Hocker machen sich diese Teile in der Regel ja auch nicht selbst.
Gruß
Bernd
es freut mich, dass dir mein Projekt gefällt. Vielen Dank für das Lob und für die Beschaffungstipps für Drehspindeln.
Ja, man kann sich eine Trapezgewindespindel und zwei zugehörige Muttern kaufen. Dafür gibt es viele Anbieter. Man könne auch eine Metall-Hobelbankspindel nehmen. In beiden Fällen fehlt allerdings das Teil, an dem die Sitzfläche des Hockers befestigt wird. Ohne die Holzspindel hätte ich mir wahrscheinlich einen der billigsten Drehspindel-Hocker für ca. 50 - 60 Euro gekauft, die Metallteile ausgebaut und diese dann für den selbst gebauten (hochwertigeren) Hocker verwendet. Das wäre preislich wahrscheinlich sogar noch günstiger als der Kauf einer Hobelbankspindel, die man zudem erst noch entsprechend "umbauen" muss.
Es gibt aber bestimmt auch fertige Hockerspindeln aus Metall zu kaufen. Vielleicht kennt ja jemand aus der Leserschaft eine Bezugsadresse für einbaufertige, preisgünstige Hockerspindeln. Die gewerbsmäßigen Hersteller solcher Hocker machen sich diese Teile in der Regel ja auch nicht selbst.
Gruß
Bernd
Re: Werkstatthocker aus Kirschbaum
Hallo Bernd, man kann doch die Spindel in eine Mutter einkleben?
liebe Grüße Pedder
liebe Grüße Pedder
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Bernd Grunwald
- Beiträge: 525
- Registriert: Mi 5. Sep 2018, 14:21
Re: Werkstatthocker aus Kirschbaum
Hallo Pedder,
ja, das geht, aber so eine "Bastelei" in Ermangelung passender Bauteile gibt es bei den gewerblich hergestellten Hockern nicht. Außerdem fehlt dann immer noch das Teil, an dem die Sitzfläche des Hockers befestigt (angeschraubt) wird. Das könnte man natürlich auch irgendwie aus Holz fertigen und an die Spindel kleben. Am Besten wäre es aber, wenn man ein fertiges Spindelset für Drehspindelhocker kaufen könnte (genau wie man fertige Hobelbankspindelsets kaufen kann).
Gruß
Bernd
ja, das geht, aber so eine "Bastelei" in Ermangelung passender Bauteile gibt es bei den gewerblich hergestellten Hockern nicht. Außerdem fehlt dann immer noch das Teil, an dem die Sitzfläche des Hockers befestigt (angeschraubt) wird. Das könnte man natürlich auch irgendwie aus Holz fertigen und an die Spindel kleben. Am Besten wäre es aber, wenn man ein fertiges Spindelset für Drehspindelhocker kaufen könnte (genau wie man fertige Hobelbankspindelsets kaufen kann).
Gruß
Bernd