Instandsetzung / Restaurierung eines Biedermeierstuhls

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
walter.mittwoch
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Re: Instandsetzung / Restaurierung eines Biedermeierstuhls

Beitrag von walter.mittwoch »

Hallo Max!
Ich bin Bastler in Holz- und Metall - und das seit 60 Jahren - aber kein Restaurator.
Ich habe zwar schon einiges mit Kaltleim verklebt, aber mit Warmleim habe ich noch nie gearbeitet, deshalb meine Frage: Du schreibst, dass du feine Risse mit Warmleim füllst.
Wird der Leim so dünnflüssig, dass er auch in feine Risse eindringt?

Beim Drechseln ist es ja auch manchmal so, dass das Holz feine Risse hat - die stabilisiere ich dann mit dünnflüssigem Sekundenkleber - das funktioniert ganz gut. Ich überlege, ob ich das auch mit Warmleim machen könnte.

Danke für die Weiterführung deiner Dokumentation - ist sehr, sehr interessant für mich.

Schöne Grüße
Walter
MarkusB
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Re: Instandsetzung / Restaurierung eines Biedermeierstuhls

Beitrag von MarkusB »

Hallo Max,

ein toller Bericht, vielen Dank.
Ich werde ihn mir bestimmt häufiger anschauen, um aus ihm zu lernen.
Bitte unbedingt weiter schreiben mit möglichst vielen Informationen.

Viele Grüße

Markus
MaxS
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Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Instandsetzung / Restaurierung eines Biedermeierstuhls

Beitrag von MaxS »

Guten Abend,

Restaurator bin ich auch keiner, aber man kann sich vieles anlesen und ausprobieren. Interesse ist häufig (meines Erachtens) mindestens so wichtig oder gar wichtiger als eine Ausbildung. Denn mangelndes Interesse macht jede noch so gute Ausbildung und entsprechendes Wissen nichtig, egal in welchem Bereich.

Was den Warmleim, also Haut/Knochenleim angeht: Man kann sich dafür einen Leimkocher kaufen - oder, für den sowieso kleinen Bedarf: einen gebrauchten, ganz einfachen Babyfläschchenwärmer für einen meist einstelligen Euro-Betrag erstehen und ein ausgespültes schlankes Glas verwenden (Senf, Meerrettich, usw.). Reicht vollkommen aus und das Glas erlaubt auch einen guten Einblick ins Geschehen.

Zu wässriger Leim bindet meiner beschränkten Erfahrung nach nicht wirklich gut ab. Die richtige Konsistenz ist, wie bei vielen Techniken von früher, sicher zu einem erheblichen Teil Gefühls- und Geschmackssache. Ich würde als Vergleich z.b. sehr flüssigen Waldhonig oder Speiseöl heranziehen - "dünner", also niedrigviskoser / wässriger sollte der Leim nicht sein.

Zum Verleimen von Rissen ist das damit natürlich nicht vergleichbar mit dem extrem dünnflüssigen niedrigsviskosem Sekundenkleber, der durch Kapillarwirkung ja sehr schnell auch in feinste Risse zieht.
Bei den vielen Rissen, die durch die zahllosen eingeschlagenen Nägel mit verursacht waren, habe ich das Holz ein wenig mit dem Heißluftgebläse vorgewärmt, um ein frühzeitiges Gelieren zu verhindern. Haut/Knochenleim ist ja wenig anderes als weniger gut gereinigte Gelatine. Ein moderater Infrarotstrahler wäre sicher besser, weil er das Holz weniger austrocknet; sowas habe ich aber nicht.
Danach habe ich den Leim mit einem feinen Pinsel aufgetragen und dann gleichzeitig, z.B. mit einem Vorstecher, den Riss immer wieder ein wenig geöffnet und geschlossen, was zum einen etwas Platz für den Pinsel schafft und zum anderen den Leim im Riss verteilt. Manchmal kann eine kleine Einwegspritze hilfreich sein, die dann aber nicht abkühlen darf, also bei Benutzung immer im Leimglas liegt. Damit kann man den Klebstoff dann unter Druck einspritzen.
Sobald der Leim ausreichend im Riss verteilt ist und idealerweise rundherum leicht austritt, spannt man dann die Stelle nach Bedarf und lässt den Leim abbinden.
Überschüssiger Leim lässt sich entweder gut direkt frisch nass abwischen oder aber in einer Konsistenz zwischen Tortenguss und Gummibärchen abrubbeln.

Mit Fischleim, den ich bis dato noch nie genutzt habe, soll der ganze Anwärmaufwand und der Zwang zum sehr zügigen Arbeiten wegfallen. Nachdem ich aber sehr reichlichen Vorrat an Leimgraupen/perlen habe, verwende ich lieber den und nehme den kleinen Mehraufwand in Kauf.

Ich werde versuchen, weiterhin viele Infos mit in den Bericht zu packen. Es soll ja möglichst nachvollziehbar sein, denn dann kann man vielleicht daraus lernen (oder mir erklären, wo ich genau Unsinn gemacht habe).

Viele Grüße
Max
Idealist47
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Re: Instandsetzung / Restaurierung eines Biedermeierstuhls

Beitrag von Idealist47 »

Guten Abend in die Runde, guten Abend Max,

ich gestehe, habe dein Bericht nur überflogen, aber das kommt mir doch sehr vertraut vor. Denn ich habe ca. 12 Jahre beruflich Holzobjekte
restauriert und viel Erfahrung gesammelt. Die Leidenschaft geht nicht verloren. Historische Objekte sind in ihrem Wert zu erhalten.
Kostbarkeiten unserer Ahnen.

Nun wenn es Fragen und Probleme geben sollte, stehe ich gerne die nächsten 10 Tage zu Verfügung. Dann ist eine Reise geplant.

Bin gespannt wie du weiter vorgehst.


Anbei gibt es Glutinleimmodifikationen. Diese Warmleime können so verändert werden, das sie z.b. wasserfest und kalt verarbeitet werden können.
Die Kraft bleibt erhalten. Manchmal ist es einfach entspannter, Verleimungen zu berarbeiten.

Dieses frühe süddeutsche Möbel hat sicher Knochenleim in seinen Verbindungen. Sprich aus meiner Erfahrung.

Gutes Gelingen
Martin
Restaurator im Handwerk
MaxS
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Re: Instandsetzung / Restaurierung eines Biedermeierstuhls

Beitrag von MaxS »

Guten Abend,

wie schon eingangs geschrieben: Der Bericht, den ich hier Stück für Stück schreibe, habe ich schon vor zwei Jahren begonnen - der Stuhl ist also längst fertig. Nur das Schreiben des Beitrags habe ich lange geschoben, weil diverse Umstände Zeit und Motivation anderweitig beschlagnahmt hatten. Und nun arbeite ich diesen "Rückstand" eben sukzessive ab.
Während der Arbeiten an diesem Stuhl hätte ich bei manchen Arbeiten eine erfahrene Meinung sicher gerne in Anspruch genommen, aber durchs selber tun und das selbstständige Suchen von Lösungsmöglichkeiten lernt man wenigstens dazu.

Es geht also weiter mit der Zarge, insb. dem Vorderteil. Dort ist die Schwalbenschwanznut, bei der Risse und Ausbrüche bereits geleimt / geflickt wurden.
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Der Flicken wurde mit dem Einhandhobel verputzt. Die in sehr schlechtem Zustand befindliche Schwalbenschwanzverbindung muss erneuert werden. Nach längerer Überlegung wurde auch hier neues Material eingesetzt. Hier habe ich mich bewusst für ein anderes Material entschieden: die Weißbuche sollte den Belastungen gut standhalten. Damit sollten weitere Reparaturen an dieser Stelle zumindest in weite Ferne rücken.
Dafür wurde präzise angerissen (Kreppband hilft bei der Sichtbarkeit), dann das defekte Material an den Enden zuerst ausgebohrt (Tischbohrmaschine) und dann der Zwischenraum sauber ausgestemmt. Ein Stück Weißbuche wird dann sauber eingepasst und eingeleimt.

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Am Steg wird nun die Fläche plangefräst; die Ecken werden von Hand bearbeitet.

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Es tauchen wieder mal lose Stellen bzw. Risse auf, die dann zu leimen sind.
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Der Steg wird nun endlich komplettiert, das heißt: ein passendes Stück Fichte wird aufgeleimt.
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Weiter geht es gleich mit den vielen kleinen Nagellöchern.
MaxS
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Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Instandsetzung / Restaurierung eines Biedermeierstuhls

Beitrag von MaxS »

Die Zarge war, wie ja schon mehrfach zu sehen, von vielen Löchern durchsetzt, die das Holz insgesamt sicher etwas geschwächt haben und Ausgangspunkt vieler Risse waren. Nach dem Verputzen des harten Weißbuchenflickens (das waren nur wenige Zehntel Überstand) werden nun die ganzen Nagellöcher mit kleinen "Holznägeln" verschlossen. Die kann man aus einem Reststück ja schnell abstechen. Nach dem Abbinden des Leims werden die Überstände einfach bündig gestochen.

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Ein Riss in einem hinteren Fuß war ebenfalls zu schließen. Das vorhandene Loch einer Schraube wurde hier als Zugang genutzt und der Riss von innen her geleimt. Das Klebeband schützt vor übermäßigem Leimaustritt und dichtet außerdem ein wenig an der Spritze ab. Der rundherum ausgetretene Leim zeigt dann, dass das Verfahren wohl erfolgreich war. Weitere ähnliche Arbeiten waren an den Verbindungen zu den vorderen Füßen notwendig und kleinere Risse gab es auch noch weitere, aber das kennen wir ja schon. Photos davon habe ich kaum, aber da wäre auch nichts neues zu sehen.

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Nach dem Trocknen des Leims wird der Steg zwischen den hinteren Beinen mit einem sehr scharfen, breiten Stemmeisen oben plangearbeitet.
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Die nächste größere Etappe ist die Ertüchtigung der Verbindung zwischen Zarge und Hinterbeinen. Ein Zapfen wird zur Hälfte ersetzt, der andere komplett. So weit es geht, wird mit der Oberfräse ausgefräst. Um das eher mürbe Holz möglichst zu schonen, wird das restliche Material langsam mit einem scharfen Holzbohrer entfernt. Die große Maschine sichert einen geraden Verlauf, den ich mir da mit dem Akkuschrauber nicht zugetraut hätte.
Mir war es hier wichtig, dass es keine Ecken im Schlitz für die Fremdzapfen gibt, sondern runde und damit sanfte Übergänge. Ich erhoffe mir dadurch eine verringerte Rissneigung und eine bessere Verbindung, aber ich habe das nicht überprüft.
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Das war es für heute Abend erstmal. in den kommenden Beiträgen wird das Gestell endlich wieder verleimt und es führt kein Weg mehr an den diffizilen Arbeiten an der Lehne vorbei.

Viele Grüße
Max
Johannes M
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Re: Instandsetzung / Restaurierung eines Biedermeierstuhls

Beitrag von Johannes M »

Hallo Max,
ich bin begeistert von deiner tollen Arbeit und Dokumentation.

Es grüßt Johannes
MaxS
Beiträge: 1645
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Instandsetzung / Restaurierung eines Biedermeierstuhls

Beitrag von MaxS »

Hallo Johannes,

Danke fürs Lob.

Ich komme gerade leider nicht dazu, in Ruhe einen weiteren Beitrag zu schreiben. In den letzten Wochen ist viel Zeit für ganz andere Sachen aufzuwenden gewesen, zum Beispiel für die allseits "beliebten" Borkenkäfer...

Sobald ich wieder Zeit finde, geht es hier auch inhaltlich weiter.

Bis dahin: Viele Grüße
Max
MaxS
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Re: Instandsetzung / Restaurierung eines Biedermeierstuhls

Beitrag von MaxS »

Guten Abend,

endlich geht es nun weiter mit dem Bericht zum Stuhl und ich habe inzwischen auch Fotos des vollendeten Sitzmöbels. Wie schon erwähnt, haben Borkenkäfer und andere Zusatzaufgaben dafür gesorgt, dass meine Zeit und Motivation sehr knapp bemessen waren. Es ist dann bisweilen besser, doch mal ein paar Stunden "nichts" zu tun und zu versuchen, wenigstens ein bisschen Regeneration zu betreiben...

Aber jetzt soll es sich wieder um den Stuhl drehen, der langsam wieder Form annimmt. In der Lehne werden die Zapfenlöcher gereinigt (mit dem Stemmeisen sauber ausgestochen) und die Passung zu den Zapfen wird hergestellt. Man sollte auch bei solchen Arbeiten meines Erachtens berücksichtigen, dass die Möbel nicht alle Meisterwerke der Handwerkskunst waren, sondern solche Verbindungen technischen Charakter haben. Es ist wenig zielführend, über diesen Anspruch hinaus zu arbeiten und eine perfekte Passung anzustreben, wenn die Zapfenlöcher schon im Originalzustand unten deutlich weiter sind als die Öffnung oben.

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Nachdem also Zapfen und -loch ausreichend aneinander angepasst wurden, wird das Gestell endlich wieder verleimt. Das sollte unbedingt auf einer ebenen Oberfläche geschehen, damit der Stuhl gerade verleimt wird. Ein ebener Fußbuden reicht aber, es muss keine Messplatte sein... ;-)
Gerade bei solchen geschwungenen Formen sollte man beim Anziehen der Zwingen mit Gefühl vorgehen, um das Gestell zu schonen und keinen Bruch zu provozieren. Gut gehende (geschmierte) Schraubzwingen erzeugen Druckkräfte von bis zu einigen kN (1 kN entspricht grob 100kg) und es geht hierbei ja nur darum, die richtige Position bis zur Aushärtung des Leims beizubehalten.

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Das an einigen Stellen lose und leicht rissige Sägefurnier wird wieder vollständig an die Zarge geleimt. Viele kleine Schraubzwigen sind hierbei hilfreich, die sauberen Kunststoffkappen reichen als Zulage vollkommen aus und trennen sich problemlos vom Warmleim. Auch hier gilt: Mit Gefühl arbeiten!
Bereiche, die fest sind und in denen von oben erkennbare und zugängliche Hohlstellen/Fehlstellen der Verleimung zu erkennen sind, werden einfach von oben mit einem kleinen Pinsel mit Leim ausgetupft. Ein kleiner preiswerter Haarpinsel ("Ausbesserungspinsel") leistet hier gute Dienste.

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Und danach geht es dann weiter mit der Lehne.
MaxS
Beiträge: 1645
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Instandsetzung / Restaurierung eines Biedermeierstuhls

Beitrag von MaxS »

Nach den letzten, eher dankbaren und vergleichsweise groben Schritten folgen nun die diffizilen Arbeiten an den diversen Brüchen an der Lehne. Diese hat aufgrund der ausladenden und teils filigranen Formgebung und der Herstellung aus Massivholz (heute würde man da z.B. Formsperrholz verwenden) einige konstruktive Schwächen, z.T. begründet durch den Faserverlauf. Hier war vermutlich die Optik im Vordergrund und weniger die Robustheit.

Hinzu kommen hier (wie so häufig bei alten Möbeln, die ich in den Händen habe) vorangegangene Reparaturversuche, die nun wieder möglichst unauaffällig "zurückgebaut" werden müssen. Das ist meist zeitraubend und erfordert viel Konzentration, teils mit dem Skalpell unter der schon zu sehenden Lupenleuchte. Hier also ein paar Impressionen vom Zustand.
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Hier sieht man nun z.B. ein Skalpell mit Wechselklinge (Bayha) im zweckentfremdeten Einsatz zum sukzessiven Abspalten eines fehlerhaft angeklebten Bruchstücks. Man sollte bei solchen Zweckentfremdungen nur mit äußerster Umsicht agieren, denn die Schneide des Messers ist extrem scharf und eigentlich nicht auf diese Art Belastung ausgelegt. Klingen können brechen, man kann abrutschen - es gibt hier durchaus die Möglichkeit, dass etwas schief geht. Man sollte unbedingt mit dem Kopf bei der Sache sein und nicht gedanklich wo anders.
Ich bin mir übrigens fast sicher, dass ich an diesem Stuhl auch Klebungen vorgefunden habe, die mit Alleskleber ausgeführt waren. Ob das nun besser ist, als der allseits beliebte aufschäumende PU-Leim?
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Leider zeigten die Bruchflächen nach der Trennung nur weitere Reparaturspuren und eine dicke Kleberschicht. Ein halbwegs vernünftiges Ansetzen ist so kaum möglich.

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Gleich gehts weiter.
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