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Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Ich bin neu hier im Forum, und hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Ich bin gerade dabei mir eine Art Mobilen Werkzeugschrank zu bauen, da ich relativ wenig platz und auch noch keine Werkstatt habe, um mein ganzes Werkzeug irgendwie unterzubringen. Der Korpus an sich ist aus 9mm Multiplex gezinkt (Bekommt auch noch Türen), und wird innen noch mit 8mm Velchromat verstärkt, Oben drauf kommt ein Würth Orsy 510, den ich noch hier habe, und drunter ein Rollbrett, um das ganze zu schieben. (Der Korpus ist noch nicht Geschliffen oder nachbearbeitet)
Nun habe ich leider keine Ahnung wie ich die Oberfläche behandeln soll. Ich habe aktuell weder Werkstatt noch Lackierkammer, und das Teil ist denke ich einfach zu groß um es draußen mit der Dose anständig mit Klarlack zu lackieren. Ich hätte den Kasten aber schon gerne geschützt. Könnt ihr mir da was sinnvolles empfehlen? Was würdet ihr machen? Ölen?
Ich würde z.B.: mit Leinölfirnis, oder Arbeitsplattenöl einlassen - satt streichen oder mit einem Lappen satt auftragen, und nach 10-15 Minuten den Überstand (was noch nicht eingezogen ist) mit einem Lappen oder Küchenpapier abwischen.
Bei Bedarf Vorgang (frühestens) am nächsten Tag wiederholen.
Das Holz wird dadurch natürlich etwas dunkler, und riecht die erste Zeit natürlich etwas, aber da die Produkte auf Leinölbasis sind, sind sie unbedenklich.
Braucht ein paar Tage (je nach Temperatur) bis es durchgetrocknet ist.
walter.mittwoch hat geschrieben: ↑So 16. Mär 2025, 22:12
Ich würde z.B.: mit Leinölfirnis, oder Arbeitsplattenöl einlassen - satt streichen oder mit einem Lappen satt auftragen, und nach 10-15 Minuten den Überstand (was noch nicht eingezogen ist) mit einem Lappen oder Küchenpapier abwischen.
Bei Bedarf Vorgang (frühestens) am nächsten Tag wiederholen.
Das Holz wird dadurch natürlich etwas dunkler, und riecht die erste Zeit natürlich etwas, aber da die Produkte auf Leinölbasis sind, sind sie unbedenklich.
Braucht ein paar Tage (je nach Temperatur) bis es durchgetrocknet ist.
Schöne Grüße
Walter
Herzlichen Dank Ich hätte sogar noch etwas Clou Hartöl zuhause, ich denke das wird es dann werden War mir aber nicht sicher, ob die Oberfläche damit Widerstandsfähig genug wird.
Ich habe den selbstgebauten Werktisch für meine Werkstatt mit Leinölfirnis eingelassen, um ihn vor Feuchtigkeits- und Schmutzeinwirkungen etwas zu schützen - seit drei Jahren kein Problem. Es geht ja nur darum, wenn man kleckert, dass es nicht sofort ins Holz einziehen kann. Einmal kurz drübergewischt, und alles ist wieder sauber.
Hartöl geht sicher genau so - wird eine ähnliche Basis haben.
ergänzend zu den vorigen Tipps hätte ich noch zwei Hinweise:
1. Bitte immer dran denken, dass leinölhaltige Lappen sorgfältig "entsorgt" werden müssen. Sie können sich selbst entzünden. Ich breite meine Lappen auf nacktem Betonfußboden im Keller oder der Werkstatt aus und lasse sie dort ein paar Tage liegen und aushärten - bevor ich sie dann problemlos in der Restmülltonne entsorge. Alternativ in ein altes Marmeladenglas oder ähnliches und zuschrauben. Wenn ich mit Haushaltskrepp Ölüberstände abnehme, schmeiße ich die manchmal auch einfach in den Kaminofen - dort können sie sich gerne selbst entzünden...
2. Wenn Du eine schön glatte Oberfläche haben möchtest würde ich Dir empfehlen Deinen Werkzeugschrank bis ca. Korn 120 zu schleifen und dann einmal zu "wässern", also einfach einmal kurz mit einem gut feuchten Lappen komplett abwischen. Der sollte nicht triefnass sein aber auch nicht nur nebelfeucht. Ziel ist, dass die durchs Schleifen platt gedrückten Holzfasern sich aufstellen.
Nach dem Trocknen des Holzes noch einmal mit 120er Korn schleifen und dann ölen. Ansonsten kann es passieren, dass sich durch das Ölen Fasern wieder aufstellen und die Oberfläche sich nach dem Ölen entsprechend rauh anfühlt.
Wenn Du es noch glatter haben möchtest (für einen Werkzeugschrank eher nicht so relevant), kannst Du nach dem ersten Ölauftrag und dessen Trocknung mit einem feinen Schleiffließ drüber gehen. Schleifpapier setzt sich bei geöltem Holz super schnell zu - aber mit einem Fließ geht das...
Vielen Dank euch allen für die super Tipps! Sobald es draußen wieder etwas wärmer wird, werde ich mich mal ans Schleifen machen, und dann vermutlich mit Hartöl oder Hartwachsöl mei Glück Probieren!
aus vielfacher Erfahrung mit teils minderwertigem Sperrholz und div. Ölen ein paar Hinweise:
- Mindestens zwei Aufträge vorsehen.
- Ein Zwischenschliff ist wirklich zu empfehlen. Wie gut das mit Papier und maschinell (Exzenter) klappt, hängt sehr vom Öl und dem sauberen Abreiben des Öls ab. Körnung hierbei mind. eine Stufe feiner als beim Schliff vorher, also z.B. K120 => K180.
- Das Öl sauber abzureiben ist wirklich wichtig, auch in den Ecken. Wenn man Öl und Untergrund sehr gut kennt, kann man sich das evtl. beim ersten Auftrag sparen, aber das sollte man nur tun, wenn man das einschätzen kann. Öl mit viel Lösemittel (VOC-Gehalt) verzeiht hier mehr.
- Sperrholz saugt z.T. sehr unterschiedlich (Schälfurnier). Beim Erstauftrag ggf. an den stark saugenden Stellen öfter Öl nachlegen, aber nicht endlos übertreiben.
- Such Dir einen halbwegs warmen, gut belüfteten und hellen Trockenplatz für die ersten Tage nach dem Auftrag; idealerweise für die ersten zwei Wochen.
Ich verarbeite v.A. Öle von Kreidezeit, Naturhaus, reine-leinölfarben.de und Natural, aber auch Leinos, Complex, Zweihorn und Rosner waren schon dabei. Von Saicos Hartwachsöl bin ich abgekommen, weil es meines Erachtens mehr Lack als Öl ist (Osmo HWÖ ist ähnlich) und ich die Verarbeitung (recht viskoses Produkt, Geruch) unangenehm finde.
Ich arbeite viel im Keller und im Innenraum und bevorzuge deshalb lösemittelfreie oder stark LM-reduzierte Produkte.
Die Hinweise zu den Lappen etc. solltest Du beachten. Ich handhabe das nahezu genauso - entweder lange trocknen und dann ab in den Hausmüll oder feucht in den Ofen. Wenn es da brennt, dann passiert nichts dramatisches. Pads etc. trockne ich draußen.
Für Werkzeuge und ähnliches verwende ich auch gerne Schelllack, weil das recht schnell geht, sehr preiswert ist und die Oberfläche schön und griffig wird. Einige Schichten mit Pinselauftrag, ggf. ein- bis zwei Mal Zwischenschliff und evtl. die letzte Schicht per Ballen/Lappen auftragen ist einfach, geht schnell und ergibt eine gute Oberfläche, die aber leider nicht wirklich wasserfest ist. Und: gute Belüftung ist zu empfehlen, es verdunstet reichlich Alkohol beim Auftrag.