ich habe ja schon eine Weile nix neues gepostet, aber über die Feiertage ist die Werkstatt (unsere Tischlerei ) geschlossen, und da habe ich die Gelegenheit genutzt, mal etwas zu probieren, was schon länger auf meiner To-Do-Liste stand.
Wer mit Simshobeln in Holzbauweise (ECE, Ulmia, Steiner...) arbeitet, weiß, das die Geradheit der Sohle einen entscheidenden Einfluss auf das Hobelergebnis hat. Natürlich wird die Sohle mit geklemmten Eisen abgerichtet,; trotzdem verformt sich die Sohle je nach Stärke der Klemung mehr oder weniger. Bei Bankhobeln (Putz und Schlichthobel) bin ich ein Fan der Reformbauweise, bei der kein Keil verwendet wird, sondern eine im Hobelbett verankerte Schraube das Widerlager für die Klappe bildet.
So etwas habe ich jetzt für meine Simshobel versucht nachzubauen:
Als Ankerpunkt habe ich eine selbstgebaute Querlochmutter gebaut; Durchmesser 10mm mit M5 Gewinde in der Mitte. diese wird hinter dem Bett an einer Stelle gebohrt, wo die Last möglichst gleichmäßig verteilt wird. Eine lange Knebelschraube hält das Eisen statt einer Klappe fest, statt des Keils gibt es ein mit Messingblech verstärktes Stück Multiplex (9mm) verwendet. Das obere Messingstück mit 12 mm Durchmesser ist für die seiltliche Justierung mittels zweier M5 Madenschrauben zuständig.
Und das Ergebnis übertrifft alle meine Erwartungen; die Sohle bleibt völlig gerade und kann ohne Eisen abgerichtet werden. das Eisen lässt sich sehr fein einstellen nund wenn die seitliche Einstellung einmal justiert ist, bleibt die Einstellung immer erhalten.
Der Umbau ist zwar nicht für jeden ohne Metaller-Kentnisse machbar und recht aufwändig, aber als Hobel-Hersteller wäre das viel einfacher herstellbar als die doch sehr fummlige Primus-Variante des Simshobel ala ECE.
Im Bild fehlt noch das Klemmstück (als Keilersatz).
und hier noch die Messingteile:
(Leider stimmt die Reihenfolge nicht, aber ich lass das jetzt so...

Die ober Justierschraube wird mit einer 4mm Spax-Schraube im Korpus fixiert.
Im Hobeleisen wird ein Langloch mit ca. 6mm Breite gemacht. Das geht (erstaunlich leicht) mit eimem Hartmetallbohrer; dabei ist wichtig, das das Eisen nicht zu schmal ist. Es gibt Simshobeleisen mit Schaftbreiten von 9-13mm; je breiter, desdo besser

Und: Ja, es gibt (theoretisch) Metall-Simsobel von Veritas oder Dictum, aber entweder nicht lieferbar oder doch sehr teuer, während Holzhobel teilweise für 20 Euro gebraucht zu bekommen sind. und für mich ist der Spatz in der Hand immer besser als die Taube auf dem Dach...
Mit dieser Klemmtechnik baue ich jetz noch ein paar weitere Hobel (zB Profilhobel)demnächst mehr hier an gleicher Stelle...
Jahresendzeitlich Güße aus Berlin
Torger