am Ostersamstag ist mir freundlicherweise dieses Schätzchen hier auf dem Flohmarkt vor die Füße gehoppelt (Entschuldigung


Der Besitzer wollte unverschämte 2 Euro dafür haben, da konnte ich verständlicherweise nicht nein sagen. Es ist eine Zapfensäge, 350 mm/14 Zoll lang mit recht feiner Bezahnung, etwa 10 TPI. Hersteller ist Robert Sorby aus Sheffield. Ich habe nicht viel dazu gefunden außer einem Forenpost, wo jemand eine ähnliche Säge auf 1900-1910 datierte.
Ich habe die Säge dann komplett zerlegt, weil der Griff locker war und ich sie gründlich entrosten wollte. Für die Split Nuts musste ich mir ein Werkzeug aus dem improvisieren, was man Samstagnachmittag im Baumarkt bekommt. Also eine Viertelzoll-Nuss zurechtgefeilt:

Das ging erstaunlich gut. Trotzdem gelobe ich feierlich, mir einen offiziellen Schraubendreher dafür zu besorgen!
Die Messingschrauben waren leider völlig verbogen. Ich hatte Angst, dass die mir abbrechen, wenn ich zu viel daran herummache. Was dann ganz gut funktioniert hat war, ein relativ knappes Loch in ein Stück Multiplex zu bohren, die Schrauben dort hineinzuklopfen und den Kopf vorsichtig an der Fläche des Multiplex zu richten.
Den Rücken und das Sägeblatt hatte ich auseinander, in Zitronensäure entrostet und alles wieder zusammengebaut. Glücklicherweise war das Blatt noch sehr gerade. (Der Verkäufer hatte noch einen schönen Fuchsschwanz von Spear & Jackson, der war aber leider total verknickt.)
Den Griff habe ich vom alten Lack befreit, ein wenig geschliffen und mit Schellack und Wachs behandelt. Dann noch geschärft und geschränkt, und so sieht sie nun aus:

Sägen tut sie auch, und wird mich wahrscheinlich überleben. Ich bin zufrieden!
Frohe Ostern
Christoph