Hallo,
ich bin mit dem Bau von Windsor-Stühlen beschäftigt und wollte das Messer meines englischen Travisher (im Prinzip ein gebogener hölzerner Schweifhobel) schärfen. Ich bin eigentlich ziemlich sattelfest was das Schärfen angeht, habe selten Probleme etwas scharf zu bekommen. Nun ist es aber bei diesem Messer so, dass egal was ich probiere schon beim Schleifen winzige Ausbrüche an der Schneidkante entstehen. Ich schleife zunächst die Fase grob mit einem rotierenden Schleifkörper vor, bleibe aber von der Schneidkante zunächst weg. Dann bearbeite ich mit feiner werdenden Ölsteinen die Fase und ziehe zwischendurch den entstehenden Grat mit einem feinem harten Arkansas-Stein ab. Schon beim Abziehen auf der konvexen Spiegelseite passt das Geräusch nicht. Üblicherweise höre ich einen Unterschied sobald der aufgestellte Grat weggeschliffen bzw. wieder zurückgebogen ist. Bei diesem Messer gibt es knirschende Geräusche, als wären grobe Partikel auf dem Stein. Dem ist aber nicht so - ich halte die Schleifsteine stets sauber. Sieht man sich die Schneide genauer an, bzw. streicht mit der Fingernagelkante an ihr entlang, bemerkt man die zahlreichen winzigen Ausbrüche.
Leider erkennt man es nur schemenhaft auf dem Bild:

Ich habe folgendes versucht:
Anschleifen eines größeren Fasenwinkels - selbes Ergebnis.
Dann habe ich das Messer eine Stunde bei 250°C im Backofen angelassen - keine Veränderung, die Ausbrüche bleiben bei weiteren Schleifversuchen bestehen.
Als letztes habe ich die Ausbrüche restlos durch rechtwinkliges Abrichten entfernt und erneut die Fase geschliffen und abgezogen - keine Verbesserung. Dann habe ich frustriert aufgegeben.
Hat jemand eine Idee was man noch probieren könnte? Oder ist das Eisen reif für den Schrott?
Mit freundlichen Grüßen,
Tobias