Schneide gut genug?
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Re: ....und noch mehr zum Thema (Bilder)
Hallo MIchael,
Du sprichst etwas Wichtiges an!
Der Hohlschliff ist doch stärker als gedacht. Bei dem gezeigten Beitel mit ungefähr 4,7 mm Eisenstärke und 25° eingestelltem Schnittwinkel auf einem Schliefstein mit 250 mm Durchmesser beträgt die Abweichung ca. 4° (Überschlagsrechnung) Man schleift nahe der Schneide also nur mit ca. 21° Mit Sicherheit ein wesentlicher Grund für das Versagen meiner Beitel. Mit weniger als 25° wurden die noch nie bearbeitet und die jetzt eingestellten 30° kommen so realen 25° recht nahe.
Das habe ich so nicht bedacht, werde es künftig einrechnen müssen. Danke für das auf die Sprünge helfen!
Die Rechtwinkligkeit herzustellen ist auf der Tormek ein Klacks, da kann man eigentlich kaum was falsch machen. Aufwendiger sind Schrägbeitel, das kennt man ja auch von der Veritas Mk II, aber auch das geht auf der Maschine und meiner Meinung nach ist das Einstellen eher einfacher. Wobei - da interessiert es auch kaum, ob die Schneide unter 44, 45 oder 46° zur Längsachse verläuft.
An sich zeigt das HaWe-Eisen bisher keine gravierenden Schwächen, ich habe aber auch noch nicht viel damit gemacht. Einem nahezu geschenkten Gaul......und zum Wegwerfen ist es offensichtlich doch zu schade.
Gruss
Rolf
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Re: ....und noch mehr zum Thema (Bilder)
Hallo Pedder,
ich kann die Schärfe auch nicht anhand von Aufnahmen alleine beurteilen, denke aber, man kann aus solchen Photos doch erkennen, ob gravierende Fehler passieren.
Ob überpolierte Kratzer (bitte um Hinweis, wo?) zu sehen sind, das muss ich nochmal nachvollziehen. Möglich ist auch, dass es Wischspuren sind. Die entstehen, wenn man die nassen Eisen abtrocknet. Da kann man noch so gut arbeiten, kurz danach hängt schon wieder Staub auf dem Eisen, man hat Flusen an der Schneide - bloss keine Papierhandtücher verwenden wenn man Photos machen will! - oder auch Schmierspuren vom Fett der Finger. Ich bin selbst gespannt!
Das sind alles Tormek-Ergebnisse. Zuerst auf dem normalen Stein schleifen - geht nach meiner Meinung sehr schnell! Dann nochmal auf den Polierstein. Das ist gelegentlich nur was für die Show, die Eisen schneiden auch direkt vom Normalstein sehr gut, wenn man sie noch auf Leder abzieht. Mit dem Polierstein kann man sich das Abziehen sparen. Die Spiegelseite braucht einen gewissen zeitlichen Aufwand, das kennt man ja!
Zufrieden mit dem Ergebnis? Sehr! Ich hatte noch nie so scharfe Eisen in so kurzer Zeit. (Vielleicht zu wenig Feinmotorik?)
Gruss
Rolf
Re: ....und noch mehr zum Thema (Bilder) *MIT BILD*
[In Antwort auf #144020]
Hallo Rolf,
ich habe die verschiednene Spuren oder das, was ich dafür halte, mal in Rot markiert.

Aber: Wenn die Eisen Dir scharf genug sind ist ja alles gut. The proof of the pudding is in the eating
Liebe Grüße
Pedder
Hallo Rolf,
ich habe die verschiednene Spuren oder das, was ich dafür halte, mal in Rot markiert.

Aber: Wenn die Eisen Dir scharf genug sind ist ja alles gut. The proof of the pudding is in the eating
Liebe Grüße
Pedder
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Re: Berechnung Hohlschliff
[In Antwort auf #144024]
Meine Schätzungen sind ein Ding - genau sind sie jedenfalls nicht!
Hier jetzt die richtige Formel:
D = Steindurchmesser in mm
s = Eisenstärke in mm
α = eingestellter Winkel
β = Winkelabweichung
sin β = s / D x sin α
Das gezeigte Eisen ist an der Fase 3,7 mm stark (nahe des Hefts 5,5 mm), der Schleifstein hat aktuell 248 mm Durchmesser und der eingestellet Winkel betrug 25° (sin 25° = 0,4226)
sin β = 3,7 mm / 248 mm x 0,4226 = 0,0353 >> β = 2,02°
Also hatte ich das Eisen mit 23° anstelle der gewünschten 25° geschliffen. Am Beitelende würde sich die Abweichung wegen des stärker werdenden Eisens auf 3° erhöhen.
Gruss
Rolf
Meine Schätzungen sind ein Ding - genau sind sie jedenfalls nicht!
Hier jetzt die richtige Formel:
D = Steindurchmesser in mm
s = Eisenstärke in mm
α = eingestellter Winkel
β = Winkelabweichung
sin β = s / D x sin α
Das gezeigte Eisen ist an der Fase 3,7 mm stark (nahe des Hefts 5,5 mm), der Schleifstein hat aktuell 248 mm Durchmesser und der eingestellet Winkel betrug 25° (sin 25° = 0,4226)
sin β = 3,7 mm / 248 mm x 0,4226 = 0,0353 >> β = 2,02°
Also hatte ich das Eisen mit 23° anstelle der gewünschten 25° geschliffen. Am Beitelende würde sich die Abweichung wegen des stärker werdenden Eisens auf 3° erhöhen.
Gruss
Rolf
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Re: ....und noch mehr zum Thema (Bilder)
Hallo Pedder,
ganz von der Hand zu weisen ist Dein Eindruck nicht, richtig bestätigen kann ich ihn auch nicht!. Zumindestens zum Teil sind die Spuren offenbar tatsächlich Wischspuren. Man müsste das Eisen ganz entfetten und vielleicht mit einem Mikrofasertuch abreiben?
Ehrlich gesagt machen mir die Spuren, auch wenns Kratzer wären, keine Sorgen, denn sie sind auf jeden Fall nicht tiefer als die, die nach dem Polieren noch auf der Schneide zu sehen sind. Zu fühlen ist jedenfalls nicht.
Bei neuen Erkenntnissen gibts neue Photos!
Gruss
Rolf
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Re: Berechnung Hohlschliff - neue Erkenntnis!
Die angegebene Formel stimmt wohl, aber sie muss an der Nassschleifmaschine anders interpretiert werden:
Zum Festlegen des Fasenwinkels gibt es eine Einstelllehre. Diese ist so konstruiert, dass sie tatsächlich die Winkel unmittelbar an der Schneide angibt. Der Hohlschliff dahinter führt so nicht zu einer Verkleinerung des Schneidenwinkels sondern im Gegenteil zu einem kontinuierlichen Anstieg.
Das kann man mit folgender Methode feststellen: Man nehme ein relativ dickes Eisen - hier ein Lochbeitel mit einer Eisenstärke von 1/2 Zoll. (Das würde bei 25° nach der angegebenen Formel eine Winkelabweichung von ca. 7° bedeuten, wenn man auf einer ca. 250 mm messenden Schleifscheibe arbeitet.) An dem Eisen ist der vorhandene Fasenwinkel relativ einfach und genau zu ermitteln.
Auf ein Blatt Papier eine gerade Linie zeichnen und die Rückseite des Eisens daran ausrichten. Dann ein Zeichendreieck mit Winkelangabe an der (langen) Fase anlegen und den Winkel ablesen.

Eisen ausrichten

Zeichendreieck anlegen

Fasenwinkel ablesen
Das Winkeleinstellwerkzeug wird genau auf den abgelesenen Winkel eingestellt und das Eisen danach ausgerichtet.

Einstellwerkzeug und Eisen aufeinander ausrichten
Und jetzt wirds interessant! Das Eisen liegt mit der Spitze am Schleifstein an, der Rest der Rase entfernt sich davon. Schleift man nun die Fase nach wird deren Winkel von der Schneide weg ansteigen und nicht abnehmen wie anfangs geglaubt!
Gruss
Rolf
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Re: ....Nacharbeit
[In Antwort auf #144022]
Hallo Pedder,
aufgrund Deiner Anmerkungen habe ich die Spiegelseite des Eisens nochmal nachgearbeitet. Nur die ersten ca. 15mm, das sollte ja genug sein.
Die ganzen feinen Kratzer/Wischer sind nun weg. Was noch zu sehen ist sind Spiegelungen vom Starrett-Massstab. Der ist nach ein paar Jahren auch nicht mehr ganz mackenfrei. Wo die Bearbeitung derzeit endet sieht man ander Spiegelung der mm-Skala. Der "Wischer" ist ein grober Kratzer auf der Spiegelseite. Den habe ich nicht herausgearbeitet. Sollte die Schneide mal in den Bereich kommen schaue ich weiter.

nachgearbeitete Spiegelseite
Das ist alles auf der Tormek entstanden. Zum Feinbearbeiten kann man entweder die Lederscheibe mit Abziehpaste verwenden oder aber auch - wenn man die Zeit aufwenden kann/möchte - den feinen Polierstein, der zum Schleifen nicht taugt. Letzteres scheint mir sogar schneller zu sein? Jedenfalls verursacht es weniger Schweinerei als die Abziehpaste.

Spiegelseite auf dem feinen Stein bearbeiten
Gruss
Rolf
Hallo Pedder,
aufgrund Deiner Anmerkungen habe ich die Spiegelseite des Eisens nochmal nachgearbeitet. Nur die ersten ca. 15mm, das sollte ja genug sein.
Die ganzen feinen Kratzer/Wischer sind nun weg. Was noch zu sehen ist sind Spiegelungen vom Starrett-Massstab. Der ist nach ein paar Jahren auch nicht mehr ganz mackenfrei. Wo die Bearbeitung derzeit endet sieht man ander Spiegelung der mm-Skala. Der "Wischer" ist ein grober Kratzer auf der Spiegelseite. Den habe ich nicht herausgearbeitet. Sollte die Schneide mal in den Bereich kommen schaue ich weiter.

nachgearbeitete Spiegelseite
Das ist alles auf der Tormek entstanden. Zum Feinbearbeiten kann man entweder die Lederscheibe mit Abziehpaste verwenden oder aber auch - wenn man die Zeit aufwenden kann/möchte - den feinen Polierstein, der zum Schleifen nicht taugt. Letzteres scheint mir sogar schneller zu sein? Jedenfalls verursacht es weniger Schweinerei als die Abziehpaste.

Spiegelseite auf dem feinen Stein bearbeiten
Gruss
Rolf