Rahmensäge, Frame Saw - angelehnt an Roubo *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Uwe.Adler
Beiträge: 1317
Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Rahmensäge, Frame Saw - angelehnt an Roubo *MIT BILD*

Beitrag von Uwe.Adler »


Hallo liebe Forianer,

nun habe ich sie vollendet und der erste Schnitt ist erfolgt. Meine Rahmensäge nach Roubo, aber mit eigenem Design. Verschiedentliche Beiträge in den amerikanischen Foren und Blogs haben es mir angetan. Daher habe ich mich mit dieser Säge beschäftigt und das ist dabei herausgekommen. Die Holzarbeiten und auch die Bearbeitung der metallenen Teile waren eine willkommene Herausforderung, bis auf das Sägeblatt. 0,8 mm Federstahl auf die Länge von 105cm mit über 200 Sägezähnen zu versehen war schon heftig, 5 TPI. Weitere Daten: Länge gesamt ca. 120 cm, Breite an den Griffen 64 cm, Durchlass innerhalb der Holme 25 cm, Gewicht 4,2 Kg.
Wie schön, dass ich mit diesem Werkzeug mein Holz weiter bearbeiten kann, denn damit hat sich die Mühe auch gelohnt. Nun soll es ein besonderes Projekt werden, bei dem diese Säge zum ersten Einsatz kommt.

Hier nun einige Bilder von der Entstehung und die Gesamtausgabe wie immer auf meinem Blog: http://holzpassion.blogspot.de/ .

Die Holzteile in Form gebracht.
Komplettiert und geölt.
Der erste Schnitt in Ahorn.
Das ergibt ein 5 mm Brettchen.
Die Säge arbeitet sich immer tiefer durch das Holz, ohne viel Anstrengung.
Gerade noch so an der Hobelbank handhabbar.
Das erste Ergebnis und ich bin stolz. Die Mühsal ist verflogen.
Und nun das Prachtstück für die Galerie.
Das nächste Projekt kann in Angriff genommen werden, sie funktioniert.

Viel Spaß bei der Betrachtung der Bilder,

herzliche Grüße

Uwe



Thomas Heller
Beiträge: 683
Registriert: Di 29. Aug 2017, 10:26

Re: Rahmensäge, Frame Saw - angelehnt an Roubo

Beitrag von Thomas Heller »


Hallo Uwe,

zunächst gratuliere ich Dir zu diesem tollen Werkzeug!
Ich muss zugeben, so etwas würde ich auch gerne besitzen!
Mit Begeisterung, habe ich das Video von Tom Fidgen gesehen, der die Fertigung einer solchen Säge zeigt.

Mich interessieren weitere Angaben zum Sägeblatt und dessen Befestigung!
Woher hast Du das Material bekommen? Hast Du das Blatt wirklich selbst gefeilt?
Sind die Bauteile, die das Blatt halten Standart-Bauteile oder hast Du sie selbst gefertigt,- wie bei T. Fidgen?

Ist Dir eigentlich auch das ergänzende Werkzeug "Kerfing Plane" bekannt?
Das könnte Dir gefallen!!!

Ich beneide Dich, aber ich freue mich auch für Dich!
Ein weiterer Grund für ........(Du weisst schon...)

Herzliche Grüsse, Thomas

Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Rahmensäge, Frame Saw - angelehnt an Roubo

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Uwe,

Respekt! Das ist schon ein tolles Teil, und die Ergebnisse schon beim ersten Versuch sind eindrucksvoll. Aber es bleiben natürlich Fragen.

Zum Blatt: Was für eine Bezahnung hat das? Klar, Längsschnitt (rip). Aber: Auf Stoß (Zahnbrust annähernd senkrecht)?. Interessant, dass Du mit 0,8 mm auskommst, ich hatte mal irgemndwo gelesen dass man für eine solche Sä#ge mindestens 1mm b raucht.

Warum hat die an beiden Holmen Griffe? Wechselst Du die Position oder (ich frag mal so ;-)) muss Deine Frau mit anfassen? Alter rheinischer Brauch vielleicht?

Gibt es Näheres zur Ausführung der Blattbefestigung und der Spannvorrichtung?

Nochmal: Reeee- spekt!

Friedrich



Tom B.
Beiträge: 417
Registriert: Mi 20. Mär 2019, 14:18

Re: Rahmensäge, Frame Saw - angelehnt an Roubo

Beitrag von Tom B. »

[In Antwort auf #139401]
Schönen guten Abend Uwe,

wirklich sehr schön geworden - toll gemacht! Die Arbeiten mit dem Sägeblatt hätte ich nicht hinbekommen.

Ich bin ja schon richtig gespannt, was Du mit der schönen Säge machen wirst.

Herzliche Grüße

Tom

Pedder
Beiträge: 5806
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
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Re: Rahmensäge, Frame Saw - angelehnt an Roubo

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #139401]
Hallo Uwe,

ich finde 0,8 genau richtig. 1mm ist soo viele mehr Aufwand durchs Holz zuziehen und vor allem auch beim Feilen, das mach keinen Spaß.

Deine Armatur und die Griffe gefallen mir ausnehmen gut. Schönes Holz.

Was mich natürlich am meisten interessiert sind die 6 Sägengriffe im ersten Bild.
Ich habe eine zeitlang den Ausschuss so gesammelt. Das musste ich aber aus Platzgründen aufgeben. Oder ist das eine Serie?

Liebe Grüße
Pedder

MarkusB
Beiträge: 1268
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Re: Rahmensäge, Frame Saw - angelehnt an Roubo

Beitrag von MarkusB »

[In Antwort auf #139401]
Hallo Uwe,

Eine tolle Säge hast du da gebaut.
Und das Sägeergebnis sieht ebenfalls sehr gut aus, schnurgerade, klasse.

Was mich ehrlich gesagt aber wundert, ist, wie man eine so große Säge händeln kann.
Besonders der Anschnitt muss doch sehr schwierig sein.
Wahrscheinlich machst du erst eine kleine Kerbe oder sägst mit einer anderen Säge vor.

Ein Video wäre toll.

Viele Grüße

Markus


Christoph Meyer
Beiträge: 675
Registriert: Sa 8. Aug 2015, 22:44

Re: Rahmensäge, Frame Saw - angelehnt an Roubo

Beitrag von Christoph Meyer »

[In Antwort auf #139401]
Hallo Uwe,

die Entstehung der Säge habe ich auf deinem Blog still mit verfolgt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Ich finde es toll mit welcher Leidenschaft du dir deinen eigenen Werkzeuge erschaffst. Dabei vergisst du nicht auch etwas für's Auge zu bieten.

Möge die Säge dir viel Freude bereiten!

Eine Frage zum Feilen der Bezahnung hätte ich noch. Wie lange brauchst du für die ca 200 Zähne bis die fertig gefeilt und geschränkt sind?

Viele Grüße
Christoph

Gerd Fritsche
Beiträge: 592
Registriert: Do 30. Aug 2018, 08:37
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Re: Rahmensäge, Frame Saw - angelehnt an Roubo

Beitrag von Gerd Fritsche »

[In Antwort auf #139401]
Hallo Uwe,
ein tolles Projekt. Das einzige was mich stört ist die Ringschraube nach DIN 580, hast du M8 genommen? M8 ist für eine Zugbelastung von 85 kg ausgelegt.
Viele Grüsse
Gerd.

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Uwe.Adler
Beiträge: 1317
Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Danke und die Antworten:

Beitrag von Uwe.Adler »

[In Antwort auf #139401]
Hallo liebe Forianer,

erst einmal an alle meinen herzlichen Dank für die Anerkennung meiner geleisteten Arbeit. Es ist immer wieder schön, hier die fertigen Teile einzustellen. Auch ist es eine Freude zu sehen, dass mein Design nicht nur mir gefällt.

An dieser Stelle muss ich dem Forum, stellvertretend für alle, meine Anerkennung aussprechen, da hier ein Teil des Grundstocks für meine heutigen Kenntnisse und Fähigkeiten abrufbar war. Natürlich musste ich mich auch anderswo bedienen, aber hier tue ich es immer wieder mit großem Erfolg. Und wenn ich in die Tiefe der Zeit abgleite, dann werde ich fast immer wieder fündig.

Aber nun zu den Antworten, die ich gerne beantworte:

- Thomas,
die Halterung habe ich in den Posts: Rahmensäge, Frame Saw - Metallarbeiten und - Zusammenbau beschrieben. Die Materialien habe ich mir bei meinen Metallhändlern in Köln und im Internet besorgt. Ja das Blatt ist selber eingeteilt, dann geformt, geschränkt und zum Schluss geschärft. Ich wusste nicht, dass T.F. seine Blätter selber hergestellt hat. Die Sägeschnitte werden mit dem Bleistift angezeichnet und mit der Rückensäge bereite ich sie ca. 3 mm vor und der Rest wird von der Rahmensäge erledigt.
Ich hoffe bald die gemeinsame Kölner Werkstattsession zu machen!

- Friedrich,
die Säge hat einen Rake von ca. 6 Grad, rip bezahnt. Eine Bearbeitung vom 1 mm Blatt habe ich mir noch verkniffen, aber wenn nötig, wird es ein Sägeblatt mit 3 tpi. Der Rohling liegt schon in der Werkstatt und wird noch als Anreißlineal missbraucht. Das mit dem rheinischen Brauchtum bzw. der Emanzipation war nicht der Ursprung, was aber zu überlegen wäre. Nein, die Säge könnte auch von 2 Personen geführt werden, wenn es dickere Stämme werden sollten. Die Bilder auf dem Blog geben zu den weiteren Fragen mit Bildern Auskunft:
http://holzpassion.blogspot.de/2014/10/rahmensage-frame-saw-metallarbeiten.html http://holzpassion.blogspot.de/2014/11/rahmensage-frame-saw-zusammenbau.html

- Tom,
noch möchte ich nichts über das neue Projekt verraten.

- Pedder,
wie ich schon schrieb, es wartet noch ein 1 mm Blatt, aber da muss ich erst einmal neue Feilen kaufen und die Lust dazu haben wieder zu feilen.
Die Griffrohlinge sind eine Grundlage für eine neue Serie an Sägen, die ich in Arbeit habe. Dazu muss nur die Lust der Herstellung der Sägebezahnung wiederkommen. Die Rücken sind soweit fertig.

- Markus,
der Anschnitt war einfach. 3 mm tiefer Sägeschnitt mit einer größeren Rückensäge und dann mit der Rahmensäge weitergeschnitten. Die Säge ist sehr leicht zu führen, da sie sehr genau gearbeitet ist und das Gewicht den Druck erzeugt und die Zähne gut greifen und spanen. Die Griffe sind ergonomisch ausgeführt und das Ganze arbeitet gut, wenn sie gleichmäßig geführt wird.

Das mit dem Video tu ich mir nicht an. In der Zeit bearbeite ich lieber Holz.

- Christoph,
die Bezahnung ist „noch“ der wunde Punkt. Wenn ich von Mühsal berichte, dann nur wegen der Bezahnung. Ich kann nicht genau sagen wie lange ich daran gefeilt habe, aber 15 bis 20 Stunden wird es wohl in Summe gewesen sein, von der Einteilung bis zur abschließenden Schärfung. Dabei habe ich sieben Feilen abgestumpft. Drei sind bei der Suche und den Tests der richtigen Ausführung, z.B. Kantenlänge, Feilenlänge und Hieb, verbraucht worden.

- Gerd,
die Ringschraube ist M12 und hat 340 Kg Zuggewicht. Die hatte ich noch in meinem Fundus und ist Roubo geschuldet. Daran lässt sich sie Säge vorzüglich aufhängen.

Ich hoffe alle Fragen beantwortet zu haben und habe mich über die Reaktionen sehr gefreut. In diesem Sinne,

herzliche Grüße

Uwe



Pedder
Beiträge: 5806
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

Re: Danke und die Antworten:

Beitrag von Pedder »


Hallo Uwe,

wenn das Bezahnen so lang dauert (wobei ich für so eine Bezahnung auch mindestens 4 Stunden kalkulieren würde), würde ich an Deiner Stelle über Lasern nachdenken - auch für Rückensägen. Gerd hat das mal für mich gemacht und das ist alles sehr schön sauber geworden und muss nur kur überfeilt werden.

Der Verbrauch an Feilen kommt mir böse hoch vor. Kann es sein, dass das Blatt zu hart war? Ich habe das mal mit einem 1,0mm Blatt gehabt. Das hat mir den Retoother massiv geschädigt und ließ sich fast nicht feilen. ODer sind die Feilen so schlecht geworden?

Liebe Grüße
Pedder

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