Hallo Forumsfreunde,
heute will ich ein neues Thema bei der Verarbeitung von Furnieren behandeln und zwar, wie erzeuge ich Schattierungen.
Das ist ein ganz spezielles Thema, spielt aber eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Marketerien und Intarsien, vor allem wenn sie realistisch aussehen sollen.
Noch gewichtiger werden die Schatten bei meinen neuesten Arbeiten bei denen ich 3D Motive umsetze.
Am Beispiel meiner Schatulle mit der 3D Marketerie, die ich vor einiger Zeit vorgestellt habe, möchte ich 2 verschiedene Techniken erläutern.
1. Die bekannteste Methode ist wohl das Branding mit heißem Sand.
In einem Topf erhitzt man feinen Sand und steckt dann das Furnierstück hinein bis es soweit angesengt ist wie es meinen Vorstellungen entspricht. Damit kann ich richtig schöne Farbverläufe erzeugen, also von ganz dunkel am Rand und immer heller werdend bis zum original Farbton des Furniers.
Dabei gibt es aber einige Sachen zu beachten. Einmal schrumpft das Furnier durch die Hitze und zum Zweiten wird es brüchig und zerbricht schnell beim schneiden.
Ich begegne dem so, dass ich das Furnierstück erst im Sand behandele und danach zuschneide und damit es nicht zerbricht, beklebe ich es von der Gegenseite mit Furnierpapier welches ich später wieder ablöse. Das klingt jetzt erst mal simpel, ist aber manchmal gar nicht so einfach. Nämlich dann, wenn das benötigte Furnierstück irgendwo in der Mitte eines ganzen Blattes liegt und ich dadurch das Benötigte erst mit Übermass rausschneiden muss. Das bedeutet ja auch, dass ich mehr von dem Furnier verbrauche als nötig wäre.
Eine neue Klinge im Skalpell sollte es auch sein, um Schnitte mit wenig Druck machen zu können.
Erst nochmal die Schatulle

So soll es aussehen

Die Erläuterung steht diesmal auf dem Bild

Im heißen Sand

Das benötigte Stück habe ich ausgeschnitten und eingefügt

Das selbe Stück Furnier wende ich jetzt und habe dadurch ansatzlos den selben Verlauf zu anderen Seite.


Das gezeigte Motiv hat auch noch Schlagschatten unter den Kanten des dargestellten Durchbruches. Diese sind meistens das I-Tüpfelchen um die Illusion perfekt zu machen. Oftmals sind das Schatten die sich entlang einer unregelmäßig geformten Kante befinden, sie folgen irgendwelchen Konturen. Das lässt sich mit heißem Sand schlecht machen. Ich benutze dafür deshalb einen Gaslötkolben, also eine offene Flamme. Mit sehr viel Gefühl und langsam annähernd führe ich die Flamme an der Kante des Furnierstückes entlang bis ich die gewünschte Verfärbung habe. Die Bewegung ist ähnlich der, die ich beim lackieren mit der Spritzpistole mache, immer über die Kante hinaus, dann wieder zurück und nicht auf einer Stelle verharren. Trotzdem geht auch mal ein Stück in Flammen auf und ich beginne von vorn.
Hier nochmal ein paar Bilder dazu.


Zum Schluß möchte ich auf meine Videos zu diesem Thema verweisen. Dort zeige ich Alles noch ausführlicher, auch das Schattieren mit der Heißluftpistole.
Gruß Uwe
http://youtu.be/m60M7f5DuDU
http://youtu.be/plh5RMOO7v0
http://youtu.be/jWr5CkTmMCI
Ps. wieder sind Bilder nicht angezeigt worden und ich liefere sie nach.