Holz auftrenne (Längsschnitte) mit einer Japansäge *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Daniel Bor
Beiträge: 23
Registriert: Di 31. Dez 2013, 16:48

Holz auftrenne (Längsschnitte) mit einer Japansäge *MIT BILD*

Beitrag von Daniel Bor »


Hallo zusammen,

das ist mein erster Beitrag im leisen Forum und ich habe bisher keine große Erfahrung mit Handsägen.
Jedoch bereitet es mir unheimlich viel Spaß mit meinen Japansägen (Kataba) zuarbeiten.

Für meine Dekupiersägearbeiten benötige ich hin und wieder dünne Brettchen mit ca. 5-10 mm Stärke und trenne diese mit einer Kataba auf, dass eigentlich auch sehr gut funktioniert aber auch "etwas" anstrengend ist (Kataba Fein, einseitig verzahnt, Blattdicke 0,5 mm, Schränkung 0.75 mm, Zahnteilung 1,9 mm).

Hier auch mal zwei Bilder (amerikanischer Nussbaum, 150 x 90 mm):



Da das auftrennen mit der bisherigen Säge sehr anstrengend ist, möchte ich mir eine Säge mit entsprechender Zahnteilung zulegen und dachte da an folgende:
Kataba 250 grob, einseitig verzahnt, Zahnteilung 3 mm oder
Ryoba 300, zweiseitig verzahnt, Zahnteilung 5 mm

Die Holzklötze z. B. (Nussbaum, Kirsche, Bubinga, Birne, Hainbuche) die ich auftrenne sind in der Regel nicht größer wie 150 x 150 mm und zwischen 30 und 80 mm Stark, natürlich wird es hier auch einmal eine Ausnahme geben mit max. 300 x 300 mm.

Welche der beiden Sägen wäre für das Vorhaben besser geeignet?

Eine Rahmensäge finde ich auch sehr interessant, konnte bisher aber keinen Händler finden.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Daniel

Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3188
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Holz auftrenne (Längsschnitte) mit einer Japan

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Daniel,

ich war erst etwas erschrocken, habe dann aber gesehen dass die Abmessungen ja gar nicht so gross sind, das , sagen wir mal so, könnte ich auch.

Grundsätzlich brauchst Du, damit ein solcher Schnitt nicht zu mühsam wird, eine Längsschnittbezahnung (rip im Englischen). Und du brauchst eine grobe Zahnteilung für geräumige Zahnlücken. Eine so feine Säge wie die von Dir benutzte verstopft auf dem langen Weg durch das Holz.

Außerdem, nehme ich mal an, möchtest Du einen schmalen Schnitt um wenig Holz zu verlieren (damit fallen z.B. Fuchsschwänze aus der Auswahl)..

Dann muss man fragen: Möchtest Du sowieso schon lage Sägen schärfen, oder lieber nicht?

Falls Du schärfen willst, empfehle ich Dir eine Spannsäge mit einem Blatt mit 5mm- Teilung. Die schafft 160 mm Schnitttiefe und ist, gut geschärft, sauschnell..

Falls nicht: Nimm eine Längsschnitt- Kataba, z. B. die von Juuma: http://www.feinewerkzeuge.de/kataba.htm Die beidseitig bezahnten Ryobas habe ich, als ich noch japanisch sägte, nicht gemocht, sie sind kaum steuerbar und verunstalten den Sägeschnitt.

Es gibt noch extremere Japansägen ( bei Schmid: http://www.feinewerkzeuge.de/kobiki.htm und http://www.feinewerkzeuge.de/shirai-sangyo2.html) , aber ich weiss nicht, ob Du es soweit treiben willst...

Grüße

Friedrich

Die wichtigste Frage ist: Möchtest Du Sägen schärfen? Dann würde ich Dir eine .



Christoph Schmitz
Beiträge: 341
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Holz auftrenne (Längsschnitte) mit einer Japan

Beitrag von Christoph Schmitz »


Hallo Daniel,

ich mache solche Schnitte auch oft und kann dem von Friedrich Gesagten nur beipflichten. Bei solch großen Querschnitten und in harten Hölzern tun sich "normale" Japansägen schwer. Mit einer Gestellsäge vom Flohmarkt und eventuell einem preiswerten neuen Blatt von ECE oder Ulmia kann man das für 10 oder 15 Euro ausprobieren. Außerdem sind solch grobe Bezahnungen echt leicht zu schärfen und machen dadurch Lust auf mehr.

Grüße,
Christoph

PS. Witz am Rande: die Autokorrektur meines Tablets hat aus "dem ... Gesagten" gemacht: "dem ... Gesägten" :-)

Daniel Bor
Beiträge: 23
Registriert: Di 31. Dez 2013, 16:48

Re: Holz auftrenne (Längsschnitte) mit einer Japan

Beitrag von Daniel Bor »


Hallo Friedrich,

vielen Dank für deine Antwort.

Eine Gestellsäge finde ich wirklich sehr interessant, jedoch kann ich nicht sagen wie viel Zeit es benötigt so ein Sägeblatt richtig zu schärfen und möchte mir diesen Aufwand aktuell noch nicht zumuten. Ich weiß nicht ob ich dafür die Geduld und auch die Zeit aufbringen möchte, da ich für mein Hobby grundsätzlich wenig Zeit habe. Daher bevorzuge ich zur Zeit lieber eine Japansäge.

Momentan verwende ich von Dieter folgende Kataba Sägen:
http://www.feinewerkzeuge.de/kataba.htm
Kataba für Querschnitt von JUUMA, 309648
Kataba Längsschnitt fein von JUUMA, 309650

Ich werde es vielleicht mal mit dem Sägeblatt "Kataba Längsschnitt grob von JUUMA / Zahnteilung 3 mm" probieren, wobei ich finde, dass das Sägeblatt mit 250 mm etwas zu kurz ist.
Da finde ich die von Dir genannten Sägen auf jeden Fall besser:
http://www.feinewerkzeuge.de/shirai-sangyo2.html
Shirai-Sangyo Kataba Tatebiki, 315930

http://www.feinewerkzeuge.de/kobiki.htm
Temagori Nokogiri für Längsschnitte, 312020
Hier finde ich jedoch die Schnittbreite mit 2,6 mm etwas zu viel.

Beide passen preislich in mein Budget.

Ich möchte auch noch etwas zu den Bildern sagen und dein Zitat "erschrocken" aufgreifen. Diese Bilder habe ich nur eingestellt, damit ich zeigen kann, was ich genau vorhabe und kann dein "erschrocken" nicht so richtig einordnen. Einige Schnitte mache ich Freihand und andre mache ich mit einer selbstgebauten Schneidlade, in der ich diese Holzklötze mit max. 150 x 150 mm einspanne. Ich bin im Bezug auf Japansägen noch blutiger Anfänger und natürlich ungeübt, ich gebe mir aber große Mühe und es bereitet mir sehr viel Spaß.

Viele Grüße,
Daniel

reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Holz auftrenne (Längsschnitte) mit einer Japan

Beitrag von reinhold »


hallo Daniel,

was den Schärf-Aufwand einer Spannsäge mit einem Längsschnitt-Blatt (Auftrennblatt) angeht, kann ich Dich beruhigen: es ist kein Aufwand!
Du schaffst das in 10 bis 15 Minuten (je nun, nicht beim ersten Mal). Eine gut geschärfte Auftrennsäge schneidet meines Erachtens besser und schneller als eine Kataba, auf keinen Fall schlechter. Sie ist preiswert, man kann sie selbst schärfen (wer schärft schon japanische Sägen?). Für mich ist auch wichtig, dass ich bei der Spannsäge den Strich besser sehen kann, als mit einer japanischen Säge.
Bevor Du viel Geld ausgibst, schau Dir mal bei Dieter diese Säge an :
"Schlitzsäge mit Blatt 600 mm
Bestell-Nr. 301162 "


viele Grüsse
reinhold

Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3188
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

erschrocken

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Daniel,

ich erschrak als ich den Holzklotz sah- irgendwie glaubte ich er müsse sehr groß sein- es sind hier ja schon wahre Athleten aufgetreten. Beim Lesen des Textes stellte ich dann fest: Ist gar nicht groß.

Friedrich

Daniel Bor
Beiträge: 23
Registriert: Di 31. Dez 2013, 16:48

Re: Holz auftrenne (Längsschnitte) mit einer Japan

Beitrag von Daniel Bor »


Hallo Reinhold, Friedrich und Christoph,

vielen Dank noch einmal für Eure Anregungen!
Jetzt habt ihr mich soweit und möchte es nun doch einmal mit einer Gestellsäge probieren und mir die von Reinhold genannten ECE bestellen.

Jedoch habe ich noch zwei kleine Fragen:
Ist das mitgelieferte Sägeblatt gebrauchsfertig?
Ich kann doch aber auch das Sägeblatt um 90° drehen, damit hätte ich doch unbegrenzt Schnitttiefe, falls mein Material nicht stärker als 130 mm ist, oder?

Jetzt werde ich mir mal die Schärfanleitung von Friedrich in Ruhe durchlesen.

Sorry, jetzt habt ihr mich "heiß" gemacht und kann dem ganzen nicht widerstehen.

Viele Grüße,
Daniel

Thomas Matuschak
Beiträge: 251
Registriert: Di 4. Jun 2013, 22:44

Re: Holz auftrenne (Längsschnitte) mit einer Japan

Beitrag von Thomas Matuschak »

[In Antwort auf #135961]
Man sollte aber noch dazu sagen, daß die Schnittfläche mit einer Gestellsäge mit Auftrennblatt nicht so sauber aussehen werden, wie mit der Ryoba - macht aber meiner Meinung nix, es muß eh noch auf Dicke gehobelt werden.

Gruß,
Thomas

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