Ulmia 352 problemen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Kees
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Ulmia 352 problemen

Beitrag von Kees »


Hallo,

Leider geht Deutsch schreiben mir nicht so leicht ab, aber weil die Ulmia 352 ein Deutsches fabrikat ist, wende ich mir zu ihr. Verzeih mir bitte alle rechtschreibe fehler!

Gestern habe ich eine alte Ulmia 352 gekauft. Alles komplet und einige saegeblaetter dazu fuer 55 euro. Also nicht all zuviel. Aber ein paar problemen gibt es doch. Vor ich alles neu kaufe moechte ich gerne mal nachfragen ob dies alles normal ist.

Zum ersten ist der griff ganz queer. Die stange ist da wo der griff einrastet auch ziemlich gestaucht. Er haengt nach links hinaus. Das kann ich wahrscheinlich ziemlich einfach richten, aber ist es normal das die alte Ulmia so hingenommen sind?

Zum zweiten, das saegen geht sehr ruckartig. Wenn man "in die luft" saegt fuehlt alles wunderbar leichgaengig. Aber ins holz beisst er immer fest. Nun habe ich mir die zaehne mal genau angesehen. Ich habe einige gehaertete blaetter. Die habe eine sehr agressive schnittwinkel nach vorne, wie an eine bandsaege. Das einzige ungehaertete blatt hat eine normale schnittwinkel wie an eine handsaege. Beides haben sehr viel schraenkung. Blatt ist 0,8 mm dick, mit schraenkung 1,2 mm. Das ist doch viel zu viel? Wuerde das das schlechte saegeverhalten erklaeren? Das schnittbild ist auch sehr riefig.

Zum dritten saegt er schief. Horizontal ist alles gut, aber vertikal hat er eine abweichung von 1 mm auf 9 cm. Das blatt steht aber auch ziemlich schief ins gestehl. Geschaetzt 1 bis 2 mm. Die stegrohre stehen aber fast gerade. Also, ausgeleierte fuehrungsschieber?

Herzlich dank schon fuer alle rat, und gruessen aus Holland, Kees

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TimoB.
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Re: Ulmia 352 problemen

Beitrag von TimoB. »


Hallo Corneel,

willkommen im Forum!

Diesen Sägen sind eigentlich sehr präzise. Bei deiner scheint das verbogene Sägengestell die Hauptursache zu sein. Das Blatt muss rechtwinklig zum Tisch stehen. Normal ist das nicht, es scheint so, als wäre die Säge irgendwann heruntergefallen.
Bei Ulmia bekommst du, meines Wissens nach, die einzelnen Komponenten als Ersatzteil. Ich glaube mit biegen wird das nichts.

Der Schnittwinkel sollte nicht sehr aggressiv sein, ein weiches Anlaufverhalten ist bei dieser Säge sehr wichtig und die starke Schränkung ist grundsätzlich bei dieser Säge sehr gut. Meiner Erfahrung nach, ist vorallem bei der Schränkung eine enorme Präzision wichtig damit die Säge vernünftigt schneidet. Wir hatten vor kurzem einen Thread hierzu.

Dein aktueller Tischbau gefällt mir sehr gut.

Viele Grüße
Timo


Kees
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Re: Ulmia 352 problemen *MIT BILD*

Beitrag von Kees »


Herzlich danke fuer dein antwort (und deine lobende woerter ueber meine tafel). Und ja wahrscheinlich ist der Ulmia mal auf den boden gesturzt.

Ich habe noch ein bild von die stehbolzen und ein praezisionswinkel auf den tafel gestellt. Mann sieht der lichtspalt oben ist ein bischen enger als unten. Ist das normal? Es wuerde jedenfalls nicht erklaren warum das saegeblatt so schief im gestell sitzt.

Ich werde heute abend erstmal versuchen der sagebuegel zu richten, das sieht alles nicht so schwierig aus, und neuteilen kaufen kann ich immer noch. Und du meinst 0,4 mm schraenkung fuer ein 0,8mm blatt ist normal? (Ich frage noch mal nachdrueklich um ganz sicher zu sein...)



Udo N.
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Re: Ulmia 352 problemen

Beitrag von Udo N. »

[In Antwort auf #134540]
Hallo Kees, ich denke auch, dass die Säge einmal einen Sturz von der Werkbank gemacht hat. Vielleicht lässt sich da noch was richten? Ansonsten wie schon geschrieben, versuchen an Ersatzteil heranzukommen.
Ich habe mein Sägeblatt umgedreht, sodaß es jetzt auf Zug sägt. Dabei habe ich auch die Säge von den Führungsrohren abgenommen und anders herum wieder aufgestzt. Jetzt sägt die Säge auf Zug und drückt bei jedem Zug das Werkstück automatisch an den Anschlag. Ich komme damit gut zurecht.
Gruß Udo

Pedder
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Schränkung und die japanischen Blätter

Beitrag von Pedder »


Hallo Kees,

schön, hier von Dir zu lesen!

Weil Dein Deutsch viel viel besser ist als mein Englisch (über niederländisch müssen wir gar nicht reden), bleibe ich dabei.

Deine Ulmia scheint ziemlich verzogen zu sein. Keine Ahnung, ob man das richten kann.
Viele Ersatzteile bekommt man für 55 € nicht, dann würde ich lieber eine weitere gebrauchte Säge kaufen.
Und diese vielleicht in Einzelteilen anbieten.

Die Schränkung von 0,2mm pro Seite wäre mir zu starl. 0,1mm sind immer noch reichlich.

Sind die aggressiven Blätter japanisch, also mit Trapez Zähnen gefeilt? Ich habe den Eindruck,
dass hier nur ein sowieso verhandenes Blatt von einem Importeur genommen wird und die Blätter
nicht auf die Säge abgestimmt sind. Dann sitzt der Schwerpunkt zu hoch und die Säge klemmt.
Ulmia und der dicke Importeur sollten da vielleicht mal nacharbeiten. Vielleicht nimmt Dieter ja auch
mal solche Blätter ins Programm. Man muss ja nur anders ablängen und die Löcher anders setzen.

Man kann die Säge auf Zug verwenden, wie Ulf beschreibt oder die Säge besänftigen, indem man
sie ganz leicht stumpf macht (Ich verwende für sowas einen kleinen Arkansas Ölstein)

Liebe Grüße
Pedder

Kees
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Re: Schränkung und die japanischen Blätter

Beitrag von Kees »


Hallo Pedder,

Das sind originale Ulmia saegeblaetter und nicht die japanische zahnform. Ich werde heute abend mal ein bild davon machen. Und auch die erste richt-versuchen machen. Ich habe schon eine 16mm eisenstange gefunden, denn kann ich als amboss benutzen fuer das verbindingsrohr. Die 4 stangen kann ich vielleicht mit ein stuck langes stabiles rohr vorsichtig richten.

Kees


Kees
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Re: Ulmia 352 problemen. Succes!

Beitrag von Kees »

[In Antwort auf #134540]


Das problem war eigenlich nur das lange mittelrohr. Es war schief gestaucht wo der griff sitzt und es war verbogen. Mit hammer und ein stuck rundstahl habe ich die richtige form am ende wieder hergestellt. Zum schluss auf ein kleines amboss alles ein wenig enger gehammert, damit der griff ziemlich eng sitzt. Das rohr habe ich mit schraubstock und meine haende wieder gerade gebogen. Es ist noch nicht perfect aber viel besser. Vielleicht kaufe ich mir mal ein neues rohr. Das blatt steht nun senkrecht zum tisch und das saege resultat ist auch viel besser. Noch nicht 100% wenn ich ganz tief saege, aber ich hoffe mit schleifen und schranken da noch etwas besseres machen zu koennen.

Hier ein bild der beide blaetter. Wenn man gut schaut kann man die negative schnittwinkel im gehaertetes blat erkennen. Das andere blatt hat eine positive winkel. Was ich jetzt auch gesehen habe, die zaehne sind nicht fuer querschnitte geschaerft, sonder fuer laengsschnitten! Natuerlich geht das auch, ist aber nicht optimal. Auch weil die zaehne im mittelteil ziemlich stumpf sind gehe ich das ungehaertete blat mal feilen. Weiter soll ich das ganze geraet auch noch ein bischen putzen und oelen. Aber mit ein bischen arbeit ist es jetzt schon viel besser, ich wuerde sagen, fast perfekt.



Pedder
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Re: Ulmia 352 problemen. Succes!

Beitrag von Pedder »


Hallo Kees,

sehr schön, dass es geklappt hat!

Ich glaube nicht, dass die Blätter mit den stark auf Stoß gefeilten Zähnen (negativer Rake) wirklich für die Gehrungssäge gedacht waren. Aber man kann diese Blätter mit einer Diamantfeile feilen oder sie anlassen (temper?). Bei 250 °C im Backofen, bis das Blatt blau wird, dann kann man die auch wieder mit einer normalen Sägefeile feilen.

Liebe Grüße
Pedder

Kees
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Re: Ulmia 352 problemen. Succes!

Beitrag von Kees »


Die temperatur fuer federstahl ist doch viel hoeher, rund 500 grad oder so? 250 grad is fuer stemeisen.


Pedder
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Re: Ulmia 352 problemen. Succes!

Beitrag von Pedder »


Hallo Kees,

die Temperatur für das Anlassen ist eher 250°C als 500°C. Gehärtet ist der Stahl ja und die Überhärtung durch das Lasern bekommt man im Backofen weg.

Liebe Grüße
Pedder

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