Rückensäge selbst bauen - Material für Sägeblatt? *LINK*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Thomas Matuschak
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Rückensäge selbst bauen - Material für Sägeblatt? *LINK*

Beitrag von Thomas Matuschak »


Hallo,
ich würde mich gerne mal am Selbstbau einer Rückensäge (nach dem Vorbild von beigefügtem Link) versuchen... welches Material nimmt man für die Sägeblätter, und wo bekommt man es am Besten.
In der Bucht habe ich verschiedene Angebote bzgl. Edelstahlblechstreifen gefunden. Bin mir aber nicht sicher, ob das das richtige Material (Härte etc. ist).

Für den Griff würde ich Kirschholz oder Buche verwenden.

Gruß,
Thomas

Pedder
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Re: Rückensäge selbst bauen - Material für Sägebla

Beitrag von Pedder »


Hallo Thomas,

herzlich willkommen auf der Leisen Seite des Holzwerkens.

HS-Folien.de bietet Federbandstahl W.-Nr. 1.1274 an, der ist sehr brauchbar.
http://hs-folien.de/deutsch/praezisionlehrenband.html

Liebe Grüße
Pedder


Thomas Matuschak
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Re: Rückensäge selbst bauen - Material für Sägebla

Beitrag von Thomas Matuschak »


Prima - vielen Dank!

Thomas Matuschak
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Re: Rückensäge selbst bauen - Material für Sägebla *MIT BILD*

Beitrag von Thomas Matuschak »


Hallo,
mittlerweile habe ich mir mal ein Stück 1.1274 Edelstahl bestellt - habe mich aber noch nicht an den Rohling rangetraut.

Also mußte als "Übungs-Rohling" die Rückenseite einer alten OBI-Säge herhalten. Mein erstes, selbstgefeiltes Sägeblatt. Vielleicht war es ja Anfängerglück - aber das Blatt sägt so gut wie meine Veritas-Zinkensäge.
Für die Tests habe ich den OBI-Griff verkehrt benutzt und als Rücken ein Stück Buche verwendet. Und das hat prima funktioniert. Sieht latürnich nicht so toll aus... kann man nicht so lassen.

Daher habe ich mich entschlossen, dem Blatt noch einen schönen Griff aus Kirschholz-Resten zu spendieren... siehe Bilder.

Die Säge funktioniert so gut, daß ich mich entschlossen habe, meine Veritas zu verkaufen... fall jemand Interesse hat: Für 40 Euro inklusive Versand (in Orignal-Verpackung) wechselt sie den Besitzer. Die Säge ist
neuwertig und von hand geschärft.

Gruß,
Thomas

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Uwe.Adler
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Re: Rückensäge selbst bauen - Material für Sägebla

Beitrag von Uwe.Adler »


Hallo Thomas,

das sieht für das Erstlingswerk schon sehr gut aus. Die eigenen Produktionen sind sowieso die Besten. Man entwickelt sich mit diesen und der Weg bis zu Pedder und Klaus ist sehr, sehr lang, aber unschätzbar was die Erfolgserlebnisse betrifft! Weiterhin viel Freude,

herzlichen Grüße

Uwe

Pedder
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Re: Rückensäge selbst bauen - Material für Sägebla

Beitrag von Pedder »


Hallo Thomas,

das ist ein toller erster Versuch - wobei Du ja ein erfahrener Schärfer bist! Und ofensichtllich auch über Erfahrung bei der Metallbearbeitung verfügst.
Ich habe mich anfänglich sehr schwer damit getan, Löcher in Blätter zu bekommen oder Blätter gut abzuschneiden.

Das Handteil Deines Griffes würde ich noch weiter verrunden.
Und wie wurde Dein hölzerner Rücken so schön glänzend? ;o)

Liebe Grüße
Pedder

Thomas Matuschak
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Re: Rückensäge selbst bauen - Material für Sägebla

Beitrag von Thomas Matuschak »


Danke für das Kompliment! Ich bin gespannt, ob die nächste auch so gut funktioniert... habe mal versucht, ein Querschnitt-Blatt zu feilen.
Ist mir viel schwerer gefallen.

Zum Schneiden des Bleches habe ich es mit einem geraden Stück Holz (entlang am "Riß") in einen Schraubstock gespannt und bin dann mit der Flex
am Holzstück entlang gefahren. Danach mit der Feile die Kante begradigt und schön gemacht. Die Löcher habe ich gebohrt, während das Blatt schon im Griff steckte.
Da bildet sich zwar auf der einen Seite ein leichter Grat um die Bohrung und man muß daher das Blatt dann vorsichtig aus dem Griff mit dem Holzhammer heraustreiben.
Aber ansonsten funktioniert das gut.

Was mir noch nicht gefällt ist der Rücken... den habe ich mit einem Stück dickem Alu und Hammer auf einem Stück Buchenholz "platt gemacht" (ich habe den Rücken mit ca. 1,5mm
Spalt bekommen) und dann noch per Holzhammer gerade-gerichtet. Ich glaube, das hätte ohne Macken funktioniert, wenn ich die Kanten das Alu-Klotzes vorher verrundet hätte.
Naja, das probier ich dann bei der Querschnittsäge.

Am meisten Arbeit ist für mich der Griff... ich habe leider keine Bandsäge. Daher mußte ich alles mit der Gestellsäge (Schweifblatt), Forstnerbohrern und Oberfräse (Freihand im Tisch) und mit Feilen und Raspel machen.
Er sitzt eigentlich ganz gut in der Hand. Aber ein wenig mehr Verrunden könnte optisch sicher nix schaden. Aber da ist mir dann doch die Geduld etwas abhanden gekommen....
Den nächsten Griff werde ich ein wenig modifizieren, sodaß ich eine Teil des Verrundens mit dem Abrundfräser machen kann.

Bin auch gespannt, wie gut Kirschholz hält. Ich vermute, es ist nicht ganz so fest, wie Buche.

Ich habe übrigens sehr wenig Schränkung bei dieser Säge - man muß zwar die Säge sehr genau führen (ein wenig Teelicht-Wachs hilft auch), dafür läuft sie aber super gerade.
Mittlerweile denke ich auch, daß viele Säge mit zuviel Schränkung ausgeliefert werden, damit der Ungeübtere nicht glaubt, die Säge läuft nicht gut. Die Gefahr des Klemmens ist
mit wenig Schränkung schon höher.

Gruß,
Thomas

Pedder
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Re: Rückensäge selbst bauen - Material für Sägebla

Beitrag von Pedder »


Hallo Thomas,

ja, auf Querschnitt feilen ist schwerer, weil man nur jeden zweiten Zahn feilt und weil man trotzdem in etwa alle Lücken gleich weit feilen muss.

Ein selbst gebogener Rücken ist natürlich eine ganz ganz andere Liga, als unserer gekauften.
Wenn jetzt noch die Schrauben selbst gedreht wären, könntest Du sagen, dass Du eine Säge allein aus Rohmaterial gebaut hast!

Zum Vorarbeiten der Rundungen nehme ich nach Klaus' Anweisung eine Bildhauerfeile von Iwasaki. http://www.feinewerkzeuge.de/carvingfile.html

Damit wird eine 30-45° Fase angezogen,
das geht sicher schneller und sieht besser aus, als mit einem Abrundfräser, weil man den Winkel und die Tiefe variieren kann.

vorher:



nachher



Liebe Grüße
Pedder

reinhold
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an Pedder

Beitrag von reinhold »


hallo Pedder,

was für ein Schraubstock ist das auf den Bildern?
Sehe ich das richtig, dass die Achse senkrecht verläuft?

viele Grüsse
reinhold

Pedder
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An Reinhold

Beitrag von Pedder »


Hallo Reinhold,

dass ist mein nicht ganz vollwertiger Ersatz für einen großen Feinmechaniker Schraubstock.



Hier habe ich den beschrieben:

http://pedder-altedamenauskiel.blogspot.de/2013/03/kugelschraubstock-ball-vise.html

Ich habe den vor ein paar Jahren geschenkt bekommen, gekauft wurde er bei Dieter.
Ist aus der York Reihe. Die ist recht günstig, was sich aber auch in der Verarbeitung widerspiegelt
.
Während Klaus Unispannstock mit einer 50° Drehung des einen Hebels unverrückbar feststeht,
muss ich beim York viel mehr drehen. Aber: Der hat weniger als 100€ gekostet, dafür ist er wirklich ganz in Ordnung.
Besser wäre es, wenn die Verbindung zwischen dem eigentlichen Schraubstock und der Kugel nicht im 90°-, sondern
im 45°-Winkel ausgeführt wäre, dann könnte man ihn einfach an die Bank spannen.

Lieb Grüße
Pedder


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